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Ukraine-Krieg: Russische Botschaft blamiert sich mit Landkarte auf Twitter


Krim gehört zur Ukraine
Russische Botschaft in Schweden blamiert sich auf Twitter

Von dpa, lw

Aktualisiert am 18.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Die Karte, die die russische Botschaft geteilt hat: Die Krim (schwarz eingekreist) gehört demnach zur Ukraine.Vergrößern des BildesDie Karte, die die russische Botschaft geteilt hat: Die Krim (schwarz eingekreist) ist demnach ukrainisches Staatsgebiet. (Quelle: Twitter Screenshot @RusEmbSwe / Markierung durch t-online)
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Die Krim gehört zur Ukraine – Russland beansprucht die Schwarzmeerhalbinsel jedoch für sich. Umso überraschender ist der Tweet einer russischen Botschaft.

Die russische Botschaft in Schweden hat in einem Twitter-Beitrag die Krim als ukrainisches Gebiet gekennzeichnet. Das sorgte für Spott: "Sieht aus, als hätte es jemand vermasselt", hieß es in einem Kommentar. "Danke, dass ihr zugebt, dass die Krim zur Ukraine gehört", schrieb ein anderer Nutzer.

Der Diplomaten-Account hatte eine Karte der Spritpreise in Europa geteilt. Je nach Höhe des Preises sind die Länder in unterschiedlichen Farben gekennzeichnet. Die Ukraine ist gelb eingefärbt, ebenso wie die Krim.

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Aber warum sorgt das Posting für Aufsehen? Russland betrachtet die Halbinsel im Schwarzen Meer eigentlich als sein Staatsgebiet. International wird die Krim jedoch weiterhin als ukrainisches Territorium angesehen. Somit sind die Angaben auf der Karte richtig – aus russischer Sicht allerdings ein fataler Fehler. Auch die im Oktober 2022 von Russland annektierten ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson gehören auf der geposteten Karte zur Ukraine.

Was war passiert?

Kremlchef Wladimir Putin legitimiert den angeblichen Besitz der Krim durch ein im März 2014 eilig einberufenes Referendum. Damals soll eine große Mehrheit der Wähler auf der Halbinsel für den Anschluss an Russland gestimmt haben.

Der Westen spricht hingegen von einer Annexion – also einer gewaltsamen und völkerrechtswidrigen Aneignung. Nur fünf Tage nach dem Referendum besiegelte Putin offiziell die Aufnahme der Krim in die Russische Föderation.

Kurz zuvor, im Februar 2014, hatten russische Soldaten ohne Hoheitsabzeichen schrittweise Parlament und strategische Gebäude der Krim besetzt. Unterstützt wurden sie von bewaffneten prorussischen Kräften, die teils aus Russland eintrafen und die Wege zum ukrainischen Kernland blockierten. Die infolgedessen neu eingesetzte Führung einer prorussischen Minderheitspartei ersuchte Russland um Hilfe, erkannte die Regierung in Kiew nicht an – und setzte das Referendum an.

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Moskau begründet Anspruch mit Geschichte

Moskau begründet seinen Anspruch auf die Krim zudem mit der Geschichte. Denn erst 1954 machte der sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow die mehrheitlich von Russen bewohnte Halbinsel zu einem Teil der Ukrainischen Sowjetrepublik. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion stimmte die Ukraine 1991 für ihre Unabhängigkeit – so wie eine Mehrheit auf der Krim. Moskau hat auch danach in der größten Stadt Sewastopol durchgängig den Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte. Das war vertraglich mit Kiew geregelt.

Heute ist die Infrastruktur der Halbinsel vom Rest der Ukraine abgetrennt, die Landverbindung zum ukrainischen Festland gesperrt. Ausländer, die aus Russland auf die Krim reisen, werden von Kiew mit einer mehrjährigen Einreisesperre belegt.

Bei Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew im Frühjahr des vergangenen Jahres zu Beginn des Krieges stand im Raum, die Frage der Zugehörigkeit der Krim auf einige Jahre zu vertagen. Bestärkt durch ihre militärischen Erfolge verfolgt die Kiewer Führung nun aber das Ziel, alle abgetrennten Gebiete der Ukraine zurückzuerobern. Auf der Insel kam es bereits mehrmals zu Angriffen.

Verwendete Quellen
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