Mögliche Sommeroffensive Russland könnte "etwas Größeres" planen

Ein Militärexperte sieht Hinweise auf eine mögliche Großoffensive Russlands. Die "Operation Spinnennetz" könnte diese bereits im Vorfeld geschwächt haben.
Die "Operation Spinnennetz", bei der die ukrainische Armee am vergangenen Wochenende mehrere militärische Flugplätze in Russland mit Drohnen angriff, könnte weitreichende Folgen auf Russlands Angriffsfähigkeiten haben.
Der Militärhistoriker Oberst Markus Reisner vom Österreichischen Bundesheer erklärte am Mittwoch in einem auf YouTube veröffentlichten Video: "Man nimmt an, dass die Russen vor dem Angriff noch um die 100 Flugzeuge hatten. Von denen wird ungefähr die Hälfte einsatzbereit gewesen sein. Wenn von 50 bis 60 einsatzbereiten Jets eine signifikante Zahl zerstört wurde, hat das unmittelbaren Einfluss."
Experte hält Großoffensive für möglich
Für Reisner ist klar, dass die Ukraine mit der Operation "Spinnennetz" einen strategischen Erfolg erzielt hat. Zugleich verweist er auf die Entwicklung an der Front: Russland erhöhe derzeit massiv den Druck, ein operativer Durchbruch sei jedoch bisher ausgeblieben. Die Ukraine habe eine weitere Verteidigungslinie errichtet.
Trotzdem sei Vorsicht geboten, warnt der Experte. Die russische Rüstungsindustrie arbeite derzeit mit Hochdruck. Es gebe immer mehr Bilder von neu produzierten Panzern – allerdings seien diese bisher nicht an der Front angekommen. "Womit sich die Frage stellt, ob Russland möglicherweise etwas Größeres vorbereitet", so Reisner. Eine groß angelegte Offensive im Sommer sei demnach nicht auszuschließen.
- youtube.com: "A new russian offensive"