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Pfusch am Bau versenkte die "Vasa"


Geschichte
Pfusch und Größenwahn versenkten die "Vasa"

Von t-online
Aktualisiert am 01.05.2013Lesedauer: 2 Min.
Schwedens "Vasa" lichtete 1628 ihre Anker, um gleich darauf zu sinken. Das Schiff konnte geborgen werden und steht heute in einem MuseumVergrößern des BildesSchwedens "Vasa" lichtete 1628 ihre Anker, um gleich darauf zu sinken. Das Schiff konnte geborgen werden und steht heute in einem Museum (Quelle: dpa-bilder)
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Es sollte Schwedens ultimative Waffe im Krieg gegen Polen werden: 64 Kanonen trug das Schlachtschiff "Vasa", das 1628 von Stockholm aus zur Jungfernfahrt auslief, aber bereits nach einem Kilometer sank. Wie die "Welt" schreibt, war eine Reihe wahnwitziger Fehleinschätzungen für den Tod Dutzender Seeleute verantwortlich.

Es gab offenbar keine Baupläne. Einen 69 Meter langen, 52 Meter hohen Dreimaster zu konstruieren, übertraf alle bisherigen Rekorde im Schiffsbau der christlichen Seefahrt. Dem aus Holland stammenden Baumeister Henrik Hybertsson blieb nichts anderes übrig, als sich auf die Abmessungstabellen zu stützen, die sich bis dahin in den Werften bewährt hatten – bessere Berechnungen waren damals nicht zur Hand.

König verlangte zweites Kanonendeck

Vielleicht wäre die "Vasa" mit diesen tradierten Tabellenmaßen auch seetüchtig gewesen. Nur verlangte der Bauherr, König Gustav II. Adolf, mehr - fatalerweise zu viel: Die gewünschten 64 Kanonen entsprachen der Feuerkraft der gesamten polnischen Flotte. Der König hatte von Spionen vernommen, dass die Polen eine ähnlich pompöse Kriegsmaschine planten, und ordnete ein zweites Kanonendeck an.

Schwere Steine im Rumpf sollten das Schiff im Lot halten, aber die "Vasa" neigte sich trotz ihrer 120 Tonnen Ballast schon bei relativ schwachem Seegang bedrohlich zur Seite. Vizeadmiral Klas Fleming ließ kurz nach Stapellauf 30 Mann von Backbord nach Steuerbord und wieder zurück rennen, um die Stabilität zu testen.

Schiff geriet sofort in Schräglage

Auch dieses Experiment schlug fehl, was die von vielen begeisterten Zuschauern beobachtete Jungfernfahrt Richtung Danzig am 10. August 1628 nicht aufhielt. Schon nach wenigen Metern geriet das Schiff in Schräglage. Bald floss Wasser in die viel zu tief liegenden Kanonenpforten - und das Schicksal nahm seinen Lauf. 30 bis 50 der 437 Besatzungsmitglieder starben.

1961 wurde das erstaunlich gut erhaltene und fünf Jahre zuvor wiederentdeckte Wrack geborgen. Das weltweit einzige erhaltene Schiff aus dem 17. Jahrhundert ist samt ungesetzter Segel, tausender Münzen und persönlicher Habseligkeiten in einem eigens errichteten Museum zu bewundern.

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