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"Unerträglich": Bremer Feuerwehr meldet doch Angriffe auf Rettungskräfte


Silvesternacht
"Unerträglich": Bremer Feuerwehr meldet doch Angriffe auf Rettungskräfte

Von t-online, stk

04.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Böllerreste auf dem Boden (Symbolfoto): In einer ersten Meldung war von Angriffen nicht die Rede.Vergrößern des BildesBöllerreste auf dem Boden (Symbolfoto): In einer ersten Meldung war von Angriffen nicht die Rede. (Quelle: IMAGO/Marius Schwarz)
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Entgegen erster Informationen wurden in der Silvesternacht doch Einsatzkräfte der Feuerwehr attackiert. Innensenator Mäurer fordert ein Böllerverbot.

Die ersten Erkenntnisse machten Grund zur Hoffnung, doch jetzt kommt heraus: Entgegen erster Meldungen kurz nach der Silvesternacht sind doch Einsatzkräfte der Feuerwehr in Bremen attackiert worden. Das teilte Feuerwehr-Sprecher Christian Patzelt am Mittwochabend mit.

Zu insgesamt 86 Einsätzen mussten die Feuerwehrleute an Silvester und dem Neujahrstag ausrücken. In mehreren Fällen seien die Einsatzkräfte dabei von "vermummten Chaoten" angegriffen und unter anderem mit Feuerwerkskörpern beschossen und mit Sperrmüll beworfen worden.

In zwei Fällen, so Patzelt, sei ein Einsatzfahrzeug einer Freiwilligen Feuerwehr im Stadtteil Vegesack angegriffen worden. Bei einem weiteren Vorfall in Kattenturm hätten den Angaben zufolge Unbekannte eine Straßenbarrikade aufgestellt und angezündet. Als die Feuerwehr vor Ort eingetroffen war und die Barrikade löschen wollte, seien sie aus der Dunkelheit mit Feuerwerkskörpern beschossen und mit Sperrmüllgegenständen beworfen worden. "Sie stiegen daraufhin schnellstens wieder in das Einsatzfahrzeug und setzten ihre Fahrt fort", sagte Patzelt.

Innensenator will Ende der "dämlichen Böllerei"

Philipp Heßemer, Leiter der Feuerwehr Bremen, sagte: "Einerseits bin ich ein stückweit erleichtert, dass bei uns in Bremen niemand von den Einsatzkräften verletzt wurde." Es mache ihn jedoch "betroffen und wütend", dass Feuerwehrleute solche Erfahrungen überhaupt machen mussten. Seine Gedanken seien bei den Angehörigen anderer Feuerwehrdienstellen in anderen Städten, die an Silvester verletzt wurden.

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) bekräftigte vor dem Hintergrund der Attacken: "Dass in Bremen vermummte Chaoten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr in der Silvesternacht plötzlich aus der Dunkelheit heraus attackieren und mit Gegenständen und Böllern bewerfen, ist unerträglich. Ebenso der Beschuss von Einsatzfahrzeugen mit Feuerwerkskörpern aus einem Wohngebiet heraus."

Er ergänzte: "Ein generelles Böllerverbot würde solchen gewalttätigen Auswüchsen ganz klar ein Ende bereiten." Deswegen werde sich Mäurer "weiterhin dafür einsetzen, im Bundesrecht eine Möglichkeit für die Kommunen zu schaffen, die dämliche Böllerei zu untersagen."

Zahl der Übergriffe steigt

Seit 2017 werden Übergriffe auf Einsatzkräfte der Feuerwehr mithilfe eines Meldeverfahrens dokumentiert. Waren es nach Angaben der Bremer Feuerwehr zu Beginn der Erfassung noch Fallzahlen "im einstelligen Bereich pro Jahr", verzeichne das System mittlerweile einen Anstieg: von zehn Fällen im Jahr 2019 auf nun 23 Fälle im Jahr 2022. Diese reichen von Beleidigungen und Sachbeschädigungen bis hin zu Körperverletzungen, sagte Sprecher Patzelt.

Patzelt geht jedoch davon aus, dass "eine unbekannte Anzahl nicht erfasster Fälle verbaler und nonverbaler Gewalt" hinzukomme, die nicht angezeigt werden, weil Rettungskräfte diese in einer konkreten Einsatzsituation beispielsweise gar nicht als solche wahrnehmen würden.

Verwendete Quellen
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