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Frankfurt am Main: Hass im Netz gegen SPD-Politiker Omar Shehata


"Bloß weg mit solchen Knechten"
SPD-Politiker zieht sich zurück – Hass im Netz

Von Stefan Simon

Aktualisiert am 08.08.2022Lesedauer: 2 Min.
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Der SPD-Politiker Omar Shehata: Eine erhöhte Polizeipräsenz sieht er nicht als Lösung des Problems.Vergrößern des Bildes
Der SPD-Politiker Omar Shehata: Eine erhöhte Polizeipräsenz sieht er nicht als Lösung des Problems. (Quelle: Christoph Seubert/leer)

Seit mehr als einer Woche wird der SPD-Politiker Omar Shehata in Telegram-Gruppen und den sozialen Medien bedroht. Nun überlegt er, sein Amt niederzulegen.

Der SPD-Stadtverordnete Omar Shehata hat angekündigt, wegen Drohungen gegen ihn und seine Familie in den sozialen Medien sein Amt niederzulegen. Ungeachtet dessen wird in Telegram-Gruppen und auf anderen Kanälen weiter gegen ihn gehetzt. Nach einem Auftritt bei einer Demonstration der Bürgerbewegung Pax Europa in der Frankfurter Innenstadt sei er in Internetforen und per Mail beschimpft und bedroht worden, berichtet er.

In der Telegram-Chatgruppe des Islamkritikers und YouTubers Irfan Peci, der sich auch "Islamistenjäger" nennt, findet man unter einem geposteten Artikel der "Frankfurter Rundschau" über Shehatas möglichen Rückzug mehr als 40 Kommentare. Diese strotzen vor Rassismus und Islamfeindlichkeit. Außerdem sind sie hetzerisch und verschwörungsideologisch.

Eine Frau schreibt etwa: "Wenn Patrioten und Motorradclubs die Aufklärungsarbeit unterstützen sollen, dann ist das eine Drohung?" Auf die Frage einer Frau, ob sie denn Shehata richtig verstehe, dass diejenigen, die gegen das Gesetz der Scharia hier in Deutschland seien, Hass und Hetze verbreiten würden, antwortet ein Nutzer: "Das kommt halt auf die Sichtweise an, wenn ich einen Kameltreiber anbete und das Steinigen als gut ansehe, dann wird das Widersprechen als Hass angesehen."

Auch dieser Kommentar strotz vor Rassismus und Islamfeindlichkeit: "Bloß weg mit solchen Knechten wie der Omar Shehata. Und mit der Einstellung ab zurück in sein drecks islam Sharia Staat. Ist doch so toll dort in solchen Ländern. Also der Flug geht."

Shehata ist fassungslos über den Hass und die Beleidigungen

"Seit über einer Woche muss ich Mails, Kommentare auf YouTube, meinem Facebook-Post oder in Telegram-Gruppen lesen, die mich als Person aufs übelste diffamieren", sagt er auf Anfrage zu t-online. Shehata zeigt sich fassungslos angesichts des Hasses und der Beleidigungen gegen ihn als Person. Mittlerweile hat er seine E-Mail-Adresse auf den Webseiten der SPD und der Stadt Frankfurt entfernen lassen.

Auch auf Shehatas Facebook-Profil muss er Hetze ertragen, bekommt dort aber auch viel Zustimmung und Unterstützung. So heißt es etwa von einem Facebook-Nutzer: "Lassen Sie sich von diesen ungebildeten Rechtsextremen nicht verunsichern. Ich kann Ihnen versichern, dass insbesondere die Anhängerschaft des Volksverhetzers Michael Stürzenberger aus heuchlerischen und kleinlauten Rechtspopulisten besteht, die Ihnen den Inhalt dieser Hassmails niemals ins Gesicht sagen würden."

Diese Solidarität gebe ihm Kraft, sagt der Lokalpolitiker. Auch erhalte er nette Mails von Bürgerinnen und Bürgern sowie von politischen Weggefährten und Stadtverordneten. So schreibt ein SPD-Kollege von Shehata: "Wir müssen uns als Politiker nicht alles gefallen lassen. Das muss ein Ende haben. Es wird jetzt jeder angezeigt."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Omar Shehata
  • Facebook-Profil von Omar Shehata
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