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Kokain bei Eintracht-Präsident Fischer? Dieses Schmuddel-Image passt nicht


Kokain-Ermittlungen gegen Eintracht-Boss
Dieses Schmuddel-Image passt nicht zu einem Topklub

  • Olaf Kern
MeinungVon Olaf Kern

Aktualisiert am 07.02.2023Lesedauer: 2 Min.
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Peter Fischer: Der Eintracht-Präsident könnte Probleme bekommen.Vergrößern des Bildes
Peter Fischer: Der Eintracht-Präsident könnte Probleme bekommen. (Quelle: IMAGO/Revierfoto)

Ein Vereinspräsident hat auch eine Vorbildfunktion. Diese könnte Peter Fischer bei Eintracht Frankfurt nicht mehr glaubhaft ausfüllen, sollten die Kokain-Vorwürfe stimmen.

Polizei und Staatsanwaltschaft im Haus vom Eintracht-Präsidenten? Kokain-Rückstände auf dem Nachttisch? Der 13-jährige Sohn soll die Drogen in der Schule konsumiert haben? Ernsthaft? Die Vorwürfe wiegen schwer und können im Ergebnis nur eines bedeuten: Wenn sie sich bewahrheiten sollten, ist Peter Fischer als Vereins-Boss untragbar, und er sollte seinen Posten zur Verfügung stellen.

Klar ist: Peter Fischer ist beliebt bei Fans, Mitgliedern und in der Stadt. Seit über zwei Jahrzehnten steht der Unternehmer dem Verein vor. Als leidenschaftlicher Redner ist er nie um eine Meinung verlegen. Ein Charakterkopf und ein Kumpeltyp, den jeder gerne im Club und in der Umkleidekabine um sich hätte, wo Erfolge gefeiert und Niederlagen gemeinsam durchgestanden werden. Aber auch abseits des Platzes arbeitete er erfolgreich am Legenden-Status.

Seine klare Haltung im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus, die von ihm öffentlich gestellte Frage, ob Anhänger der AfD Mitglied bei der Eintracht sein können, sein Auftreten bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau – all das hat ihm Zustimmung weit über den Sport hinaus eingebracht.

Fischer, der gerne polarisiert und die Streitkultur "liebt", ist nicht umsonst seit vergangenem Jahr Träger der Buber-Rosenzweig-Medaille. Die hessische SPD nominierte ihn für die Bundesversammlung, um an der Wahl des Bundespräsidenten teilzunehmen.

Das Image eines Feierbiests passt nicht zu einem Topklub

Aber Fischer ist auch bekannt als ein Lebemann. Er muss sich nun Vorwürfen stellen, die Erinnerungen an eine längst vergessen geglaubte Eintracht hervorrufen, an die Diva vom Main, an schillernde Persönlichkeiten an der Spitze, wie einst Matthias Ohms (Präsident von 1988 bis 1996). Das Schmuddel-Image eines Feierbiests passt so gar nicht mehr zu einem nationalen wie internationalen Topklub, dessen sportliche Leistungen nun von den skandalösen Nachrichten aus der obersten Etage überlagert werden.

Man muss betonen, dass es sich um erste Ermittlungen der Staatsanwaltschaft handelt. Es gilt die Unschuldsvermutung. Aber ein Präsident mit einem mutmaßlichen Drogenproblem, das würde vor allem auch nicht zu einem Verein mit Hunderten von Kindern und Jugendlichen passen. Nicht nur Athleten, auch Funktionäre sollten für einen sauberen Sport stehen. Fischer kann diesem Anspruch einfach nicht mehr gerecht werden, sollte sich der Verdacht bestätigen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Meinung
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