Frankfurt: SPD-Politiker Bäppler-Wolf sorgt mit AfD-Nähe für Aufsehen

Der SPD-Politiker Thomas Bäppler-Wolf lässt sich während der Auszählung um die OB-Wahl in Frankfurt mit rechten Politikern ablichten. Und sorgt mal wieder für Verwirrung.

Erst äußerte sich Thomas Bäppler-Wolf, auch "Bäppi" genannt, nach den Silvesterkrawallen rassistisch, als er migrantische Personen als "Affen" bezeichnete. Nun stand er am Sonntag während der Auszählung um die OB-Wahl bestens gelaunt am Stehtisch der AfD mit einem Glas Wein. Das Foto hatte Die Partei auf Twitter veröffentlicht. Laut "Frankfurter Rundschau" soll er sogar eine längere Zeit mit Politikern der AfD auf der Wahlparty im Römer zusammengestanden haben.

Mit "Bäppi" am Tisch stehen der AfD-Fraktionsvorsitzende Patrick Schenk und der frühere FDP-Stadtrat Volker Stein. Letzterer kandidierte 2018 als unabhängiger OB-Kandidat und wurde dabei von der rechten Partei BFF unterstützt. Zu seinen Themen zählten damals, mehr Polizei aufzustellen und gegen Bettler vorzugehen.

Bäppler-Wolf selbst sagte, er habe die Herrschaften ganz nett gegrüßt. Mehr sage er dazu nicht, schreibt das "Journal Frankfurt". Für den Stadtverordneten Nico Wehnemann (Die Partei) habe Bäppler-Wolf ein "gefestigtes rassistisches Weltbild", sagt er t-online. "Dass er sich öffentlich bei bester Laune mit dem Vorsitzenden der AfD-Fraktion präsentiert, lässt ihn vielmehr wie ein trotziges Kind erscheinen, das erst gar nichts aus seinen Fehlern lernen möchte."

Ist Bäppler-Wolf für die SPD noch tragbar?

Nach den rassistischen Äußerungen und dem gemeinsamen Foto mit dem AfD-Fraktionschef fragt sich wohl nicht nur die eigene Partei, ob Bäppler-Wolf für die SPD noch tragbar ist, sondern auch, ob er noch Mitglied im Kuratorium des Paulskirchenpreises bleiben kann. Die Stadt Frankfurt will im Rahmen der Paulskirchen-Feierlichkeiten im Mai erstmals den Europäischen Paulskirchenpreis für Demokratie an einen Menschen verleihen, der sich besonders für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaat eingesetzt hat.

Geht es nach Wehnemann, so hat Bäppler-Wolf im Kuratorium nichts zu suchen. "Ich fordere den Rücktritt von Thomas Bäppler-Wolf von seinem designierten Posten im Kuratorium. Und wenn er konsequent ist, legt er sein Amt als Stadtverordneter nieder. Andernfalls lege ich der SPD-Fraktion nahe, über einen Ausschluss Bäppler-Wolfs aus der Fraktion nachzudenken." Aus SPD-Kreisen ist deutliches Unbehagen zur Personalie Bäppler-Wolf zu vernehmen. Offiziell hat sich die Frankfurter SPD bislang nicht geäußert.