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Verband: Mehrheit der Läden verzichtet auf 2G-Optionsmodell


Frankfurt am Main
Verband: Mehrheit der Läden verzichtet auf 2G-Optionsmodell

Von dpa
15.10.2021Lesedauer: 3 Min.
Coronavirus - 2G-ModellVergrößern des BildesEin Aufkleber mit der Aufschrift "2G" ist zu sehen. (Quelle: Daniel Reinhardt/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Für vier von fünf Handelsbetrieben in Hessen ist das sogenannte 2G-Modell einer Umfrage zufolge keine Option. Lediglich Unternehmen mit beratungsintensiven Sortimenten - wie Brautmoden- und Fotofachgeschäfte oder Optiker - können sich mehrheitlich vorstellen, nur noch Corona-Geimpfte und Genesene in ihren Läden zu empfangen. Das geht aus einer am Freitag abgeschlossenen Befragung des Handelsverbands Hessen unter seinen Mitgliedern hervor. Daher werde die überwiegende Mehrzahl der Händler "den täglichen Zugang wie gewohnt umsetzen", sagte eine Sprecherin in Frankfurt.

So ist etwa für die hessische Supermarktkette Tegut nach eigener Darstellung 2G aktuell "kein Thema". Man sehe nicht die Notwendigkeit an den Hygienekonzepten der Märkte etwas zu ändern. "Wenn sich jemand - aus welchen Gründen auch immer - nicht impfen lassen möchte, bleibt er ein Teil unserer Gesellschaft und darf nicht beim Lebensmitteleinkauf ausgegrenzt werden", sagte ein Sprecher in Fulda. Auch die Edeka-Märkte bleiben "weiterhin für alle Kundinnen und Kunden offen", teilte deren Zentrale in Hamburg mit. Die in dem genossenschaftlichen Verbund organisierten Kaufleute entscheiden demnach allerdings eigenständig "über alle Maßnahmen in ihren Märkten".

Die Umfrage des Handelsverbands deckt sich weitgehend mit der Einschätzung der Landesregierung. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hatte bereits zum Start der bis zum 7. November verlängerten Verordnung gesagt, er gehe davon aus, dass Geschäfte des alltäglichen Bedarfs eher keinen Gebrauch von dem Optionsmodell machen. Die AfD-Fraktion sprach am Freitag hingegen von einem "Impfzwang durch die Hintertür" und forderte erneut eine "sofortige Aufhebung der 2G-Regel".

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach sich gegen eine 2G-Regelung in Supermärkten aus. "Der Zugang zu Grundnahrungsmitteln und anderen Produkten zur Grundversorgung muss allen Menschen offenstehen, auch Ungeimpften" sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er halte eine Einschränkung für "äußerst problematisch". Mit der Maskenpflicht gebe es eine sichere Alternative. Mit Ausnahme der Supermärkte befürwortete er aber 2G im Einzelhandel. "Wenn Einzelhändler 2G durchsetzen, könnten sie Menschen ohne Maske ins Geschäft lassen. Das halte ich für sicher", sagte Lauterbach.

Hessen hat am Dienstag das 2G-Optionsmodell auf den gesamten Einzelhandel ausgeweitet - also auch auf den Lebensmittel-Einzelhandel. Bis dahin war das Zugangsmodell im Handel ausschließlich bei Veranstaltungen erlaubt. Betreiber im Kultur-, Gastronomie- und Veranstaltungsbereich konnten bereits vorher die 2G-Regel anwenden. Wer nur Geimpfte und Genesene in seine Räume oder Läden lässt, darf auf die Abstands- und Maskenpflicht verzichten.

Der Handelsverband sprach sich unterdessen für ein deutschlandweites 2G-Optionsmodell im Einzelhandel nach hessischem Vorbild aus. "Es ist gut, wenn die Händler die Wahlmöglichkeit haben, wie sie mit dem Thema 2G oder 3G als Zutrittsvoraussetzung zu ihren Geschäften umgehen möchten", sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem RND. "Wichtig ist, dass das freiwillig bleibt, denn eine 2G- oder 3G-Pflicht beim Einkauf wäre in der Praxis gerade für Geschäfte mit hoher Kundenfrequenz wie bei Lebensmitteln oder Bekleidung nicht umsetzbar." Für diese Geschäfte würden 3G- und 2G-Regelungen keinen Sinn ergeben.

Der Verband geht davon aus, dass auch in Hessen nur wenige Händler auf das 2G-Optionsmodell setzen werden. "Schließlich besteht in den meisten Fällen in der Folge die Gefahr, dass weniger Kunden kommen. Dazu kommt der Aufwand zur Kontrolle der Regelung", sagte Genth. Die Kontrolle der Impfpässe und der Tests könne außerdem zu langen Schlangen vor den Geschäften führen. "Das ist auch aus Pandemie-Gründen unbedingt zu vermeiden."

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