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Belgisches Unternehmen plant LNG-Terminal in Wilhelmshaven


Wilhelmshaven
Belgisches Unternehmen plant LNG-Terminal in Wilhelmshaven

Von dpa
02.03.2022Lesedauer: 2 Min.
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Neben der möglichen Rückkehr des Düsseldorfer Energiekonzerns Uniper bietet sich ein weiteres Unternehmen für den Aufbau eines Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven an. In Anbetracht des Krieges Russlands gegen die Ukraine und der Debatte über Europas Energiesicherheit werde man das Projekt eines "Green Energy Hubs" beschleunigen, kündigte die belgische Firma Tree Energy Solutions (TES) am Mittwoch an. Demnach wird ein Betrieb in großem Maßstab ab 2025 angepeilt.

TES plant in Wilhelmshaven schon eine Anlage zur Produktion von Wasserstoff. Das Gas wird in anderen Ländern erst mit Ökostrom aus Wasser gewonnen (Elektrolyse) und kommt - mit CO2 gebunden in Erdgas beziehungsweise Methan - per Schiff in Deutschland an. Ein Teil kann dann in Wasserstoff zurückverwandelt, ein Teil des Erdgases ins Versorgungsnetz gegeben werden. Um grünes Gas handelt es sich, wenn bei der späteren Verbrennung kein zusätzliches CO2 frei wird.

LNG ist tiefgekühltes, unter hohem Druck verflüssigtes Erdgas, das sich in Tankern transportieren lässt und in Europa als Alternative zu Pipeline-Gas aufgebaut werden soll. Bisher bezieht die EU knapp die Hälfte ihres herkömmlichen Erdgasbedarfs aus Russland. Diese hohe Abhängigkeit soll nun so rasch wie möglich verringert werden.

Das Vorhaben in Wilhelmshaven läuft laut TES grundsätzlich bereits seit 2019. Es solle jetzt "schneller eine bedeutende Rolle bei der Energieversorgung Deutschlands spielen". Hauptziel war eigentlich der Import grünen Wasserstoffs. Dieser soll als Speichermedium für elektrische Energie bei Netzausbau und Energiewende, zur Produktion CO2-armen Stahls sowie als Treibstoff für Brennstoffzellen dienen.

Übergangsweise solle aber auch LNG aufgenommen werden können, so TES. Zuvor hatte auch das "Handelsblatt" über die Pläne berichtet.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine und wegen unsicherer Rohstofflieferungen den Bau zweier LNG-Importterminals angekündigt. Zunächst sind dafür Wilhelmshaven und das schleswig-holsteinische Brunsbüttel an der Elbmündung im Gespräch. Als zweiter Standort in Niedersachsen macht sich auch Stade Hoffnungen.

Uniper hatte in Wilhelmshaven bereits einige Vorarbeiten unternommen und die Errichtung eines LNG-Terminals geprüft. Die Pläne wurden zwischenzeitlich jedoch verworfen, weil es perspektivisch zu wenig Nachfrage nach LNG (Liquefied Natural Gas) gegeben haben soll. Dies könnte sich vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs nun ändern. Man prüfe die Möglichkeit, die Planungen für Wilhelmshaven wieder aufzunehmen, hieß es.

Uniper hatte Ende vergangenen Jahres das Steinkohle-Kraftwerk Wilhelmshaven stillgelegt. Jetzt soll dort ein Importterminal für Wasserstoff entstehen. Die Inbetriebnahme ist für die zweite Hälfte dieses Jahrzehnts geplant. Ein Kunde ist der Stahlkonzern Salzgitter.

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies sieht den schnellen Bau eines LNG-Terminals als große Herausforderung. Planungs- und Genehmigungsverfahren müssten dafür beschleunigt werden, sagte er am Mittwoch dem Sender NDR Info. An den Standorten Wilhelmshaven und Brunsbüttel sei das Großprojekt bis 2024 umsetzbar.

In Stade wäre dies frühestens bis 2026 möglich gewesen, schätzt Lies. "Stade ist weiterhin mit im System", betonte er. Der Standort komme auch später für grünes Gas in Frage. Ein Expertengremium soll die Planungen der LNG-Terminals laut Umweltministerium unterstützen.

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