Steigende Inzidenz in Köln Oberbürgermeisterin Reker warnt vor zu schnellen Lockerungen
In Köln ist der Inzidenzwert in den letzten Tagen gestiegen und nun so hoch wie seit Mitte Februar nicht. Auch deshalb bleibt Oberbürgermeisterin Henriette Reker hart, was Lockerungen angeht.
Zuletzt hatte Kölns Oberbürgermeisterin Reker mit ihren Forderungen nach einem härteren Corona-Kurs für Aufsehen gesorgt. Sie plädierte für die sogenannte "No-Covid-Strategie", die Lockerungen erst ab einem Inzidenzwert von zehn vorsieht. In einem Interview nun mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" blieb Reker bei dieser Haltung.
Man müsse "aufpassen, dass wir das Erreichte nicht verspielen", sagte sie der Zeitung. Gleichzeitig brauche man jedoch eine Öffnungsperspektive. Am Montag lag die Inzidenz in Köln bei 72, nachdem der Wert in den vergangenen Tagen leicht angestiegen war.
In dem Gespräch sprach Reker auch von "intelligenten Öffnungen", zu denen es auch schon vorher kommen könne. Von der Landesregierung forderte sie einen Plan für regional unterschiedliche Inzidenzen: Wenn es etwa in Bonn bei einer Inzidenz von unter 35 Öffnungen gebe, während in Köln die Inzidenz noch bei 100 liege, würde das die Menschen aus Köln nach Bonn locken. Bevor es dazu kommen kann, bräuchte es eine Strategie, sagte Reker.
Astrazeneca auch für Ältere
Mit Blick auf den Impfstoff von Astrazeneca sagte die Kölner Oberbürgermeisterin, der müsse auch für über 64-Jährige freigegeben sowie Hausärzten zur Verfügung gestellt werden. Damit könnten auch Menschen erreicht werden, die zu Hause gepflegt werden und nicht in der Lage seien, selbst ins Impfzentrum zu kommen.
Insgesamt müsse die Verfügarkeit von Impfdosen erhöht werden – sollte etwa die Schweiz tatsächlich wie angkündigt Millionen Dosen des Astrazeneca-Impfstoffes verkaufen, erwarte sie von EU und Bundesregierung, dass diese Dosen aufgekauft würden.
Am Mittwoch wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten erneut über die Corona-Maßnahmen beraten.
- "Kölner Stadt-Anzeiger": Kölns OB Reker warnt Regierungschefs vor schnellen Lockerungen