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Mainz: Kläranlage soll Klimaschutz vorantreiben


Modernisierung für Millionen
Kläranlage soll Klimaschutz vorantreiben

Von dpa
Aktualisiert am 25.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Mitarbeiter steht auf dem Gelände des Zentralklärwerks auf einem Steg im Klärbecken: Mit dem Ausbau soll auch die Reinigungsstufe des Wassers gesteigert werden.Vergrößern des BildesEin Mitarbeiter steht auf dem Gelände des Zentralklärwerks auf einem Steg im Klärbecken: Mit dem Ausbau soll auch die Reinigungsstufe des Wassers gesteigert werden. (Quelle: Andreas Arnold/dpa-bilder)
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In Mainz soll zukünftig nicht nur das Wasser in einer modernisierten Kläranlage von Medikamentenresten gereinigt werden, sondern auch die Wasserstoffstrategie gefördert werden.

In der Abwasserbehandlung stehen Kommunen nicht nur in Rheinland-Pfalz vor einem Kraftakt. Überall gebe es die Aufgabe, "Arzneimittelrückstände und Mikroplastik besser auszufiltern als bisher", sagt der Vorsitzende des Städtetags Rheinland-Pfalz, der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). "Wir haben pro Tag mehr als 100 Tuben Diclofenac im gereinigten Abwasser." Dieser Wirkstoff ist in Arzneimitteln gegen Schmerzen und Entzündungen enthalten. Mainz will nächstes Jahr den Antrag für einen Ausbau der Kläranlage mit einer vierten Reinigungsstufe einreichen.

"Wir kombinieren die vierte Reinigungsstufe mit einer innovativen Elektrolyse-Technik, die uns zusätzlich in der Wasserstoffstrategie weiter voranbringt", erklärte Ebling, der auch Präsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) ist.

"Das ist ein Meilenstein. Mit der Aufspaltung von Wasser erhalten wir Wasserstoff für Brennstoffzellen von Bussen oder Müllfahrzeugen." Der entstehende Sauerstoff kann zur Erzeugung von Ozon genutzt werden, womit die weitergehende Reinigung des Abwassers vor der Ableitung in den Rhein möglich wird. Das Ozon-Verfahren ergänzt die Reinigung mit Aktivkohle.

Millionenprojekt

Die Stadt rechnet damit, dass die neue Anlage bis 2026 in Betrieb gehen kann. Die Kosten belaufen sich auf 33 Millionen Euro. Davon trägt die Stadt 19,8 Millionen. Bund und Land haben nach Angaben Eblings jeweils 6,6 Millionen zugesagt. Die Kläranlage in Mainz ist die größte der 672 kommunalen Anlagen in Rheinland-Pfalz. Danach folgen Koblenz und Kaiserslautern. Das Abwasser von Ludwigshafen und angrenzender Gemeinden wird in der Kläranlage von BASF behandelt.

"Kläranlagen sind ideal für die Sektorkopplung, hier werden Energie- und Wasserwirtschaft miteinander verknüpft", sagte der Staatssekretär im Klimaschutzministerium, Erwin Manz. "Über die Kopplung unterschiedlicher Sektoren lässt sich immer ein Pfad öffnen, damit keine Energie verloren geht und entweder genutzt oder gespeichert werden kann."

Optimierung von Prozessen angestrebt

Besonders interessant ist nach Einschätzung des Staatssekretärs ein Konzept, um in Kläranlagen Strom aus Wind oder Sonne in Zeiten zu verwenden, in denen zu viel davon da ist. Bei der energieintensiven Elektrolyse von Wasser mit der Aufspaltung in Wasserstoff und Sauerstoff kann nicht nur der Wasserstoff als Energiequelle etwa für Busse mit Brennstoffzellentechnik genutzt werden.

"Der Sauerstoff könnte sinnvoll verwendet werden für Reinigungsprozesse in der Kläranlage", erklärte Manz. "Wenn dort konzentrierter Sauerstoff in die Becken eingebracht wird, kann die Energie für Gebläse und Lüftungen gespart werden, die bisher über die Luft Sauerstoff ins Klärwasser bringen." Der Sauerstoff könne zudem in Ozon umgewandelt und für die vierte Reinigungsstufe verwendet werden, um Mikroschadstoffe zu eliminieren. Mainz werde die erste derartige Anlage in Rheinland-Pfalz sein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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