München: Scholz kommt heute auf den Marienplatz: Droht ein Pfeifkonzert?

Kanzler Olaf Scholz will heute in den bayerischen Wahlkampf eingreifen. Zuletzt musste er sich bei Auftritten immer wieder Pfiffe und Kritik anhören.

Rund sechs Wochen vor der Landtagswahl in Bayern will die in Umfragen schlecht dastehende SPD heute mit Kanzler Olaf Scholz in München ihren Wahlkampf eröffnen. Die bayerische SPD dümpelt in Umfragen aktuell zwischen 9 und 11 Prozent und braucht dringend einen Stimmungsumschwung, wenn sie ihr Wahlziel von mindestens 15 Prozent Stimmanteil noch erreichen will.

Viele Parteimitglieder in Bayern führen die schlechten Umfragewerte aber auch auf die Politik der SPD-geführten Bundesregierung zurück. Auch Scholz musste sich jüngst immer wieder Pfiffe und Kritik bei öffentlichen Auftritten anhören, so beispielsweise in dieser Woche bei Auftritten in Frankfurt oder im brandenburgischen Neuruppin. Die Kritik richtet sich zumeist gegen die Energiepolitik und Waffenlieferungen an die Ukraine.

Schon Merkel wurde hier mit einem Pfeifkonzert empfangen

Scholz tritt am Freitag auf dem Münchner Marienplatz auf – dieser Ort war in der jüngeren Vergangenheit kein gutes Pflaster für Wahlkampftermine von Bundeskanzlern. Angela Merkel (CDU) wurde hier 2019 bei der Abschlussveranstaltung der CSU im Bundestagswahlkampf von einem gellenden Pfeifkonzert empfangen. Ihre Rede ging in der Folge beinahe unter, obwohl das Mikrofon der damaligen Kanzlerin lauter gedreht wurde. Der Protest war damals unter anderem von Anhängern der AfD und Pegida ausgegangen.

Im Wahlkampf will Scholz die SPD in Bayern auch in der kommenden Woche wieder unterstützen. Am 24. August besucht er erst in Geretsried die Baustelle eines Geothermiekraftwerks, anschließend stellt er sich zusammen mit von Brunn auf dem Nockherberg den Fragen von rund 200 ausgewählten Zuschauern.