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Polizist kniet auf Mann: Prozess nach Einsatz in München – Angeklagter bestreitet Angriff


"Ich bin fast erstickt"
Angeklagter bestreitet Angriff bei umstrittenem Polizeieinsatz

Von dpa
Aktualisiert am 13.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Der Angeklagte (r) verbirgt auf dem Weg zu seinem Platz im Verhandlungsraum sein Gesicht hinter einer Stofftasche: Dem Polizeibeamten wird vorgeworfen, während eines Einsatzes auf einem Mann gekniet zu haben.Vergrößern des BildesDer Angeklagte (r) verbirgt auf dem Weg zu seinem Platz im Verhandlungsraum sein Gesicht hinter einer Stofftasche: Dem Polizeibeamten wird vorgeworfen, während eines Einsatzes auf einem Mann gekniet zu haben. (Quelle: Peter Kneffel/dpa-bilder)
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In München soll sich ein Polizist auf den Hals eines Mannes gekniet haben – angeblich, weil er von ihm angegriffen worden war. Das bestreitet der Mann aber vor Gericht, der wegen des Angriffs auf die Beamte angeklagt ist.

Im Prozess nach einem umstrittenen Polizeieinsatz in einer Münchner S-Bahn-Station hat der Angeklagte die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bestritten. Der 54-Jährige muss sich seit Freitag unter anderem wegen Körperverletzung, Beleidigung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte vor dem Amtsgericht München verantworten.

Der Vorfall aus dem Februar 2020 hatte Schlagzeilen gemacht, weil sich ein Polizist beim Einsatz offenbar auf Kopf- und Halsregion des Angeklagten gekniet hatte.

Mann soll Polizistin ins Gesicht geschlagen haben

Laut Staatsanwaltschaft hatte der Fahrgast in einer S-Bahn einen Fahrscheinkontrolleur "Nazi und Rassist" genannt. Nachdem die Kontrolleure mit ihm an der Station Isartor ausgestiegen waren und die Polizei riefen, sei der Mann gewalttätig geworden. Beim Eintreffen der Bundespolizei sei es zu einer Rangelei gekommen.

Der 54-Jährige habe zu Boden gebracht und von fünf Beamten festgehalten werden müssen. Unter anderem habe er einer Polizistin ins Gesicht geschlagen und in die Hand gebissen.

Angeklagter: "Ich bin fast erstickt"

Im Verfahren ließ der Mann seinen Verteidiger mitteilen, zwei Fahrscheinkontrolleure hätten ihn nach einer Kontrolle grundlos auf dem Bahnsteig angegriffen. Einer von ihnen habe ihn gegen eine Wand gedrückt und in den Bauch geschlagen.

Schließlich seien die Polizisten hinzugekommen, die ihn ohne Anlass zu Boden gebracht hätten und ihm so auf Brustkorb und Hals gedrückt hätten, "dass ich fast erstickt bin". Wegen des Vorfalls sei er psychisch geschädigt und könne nicht mehr arbeiten.

Später tauchte ein Video des Polizeieinsatzes in München auf

Das Nachrichtenmagazin "Focus" veröffentlichte im Juli dieses Jahres ein Video des Geschehens. Das Material stammt nach Angaben der Bundespolizei aus einer Polizisten-Bodycam. Wie es an die Öffentlichkeit gelangte, ist unklar. Es zeigt, wie ein Polizist auf dem Hals des Fahrgastes kniet. Der Anklage zufolge fixierten die Beamten "den Oberkörper sowie die Arme" des Mannes.

"Ich hatte wirklich Todesangst"

"Focus online" zufolge war der Mann bei einer Fahrkartenkontrolle ins Visier der Beamten geraten, obwohl er eine gültige Fahrkarte gehabt habe. "Ein Mann kniete auf meinem Hals. Ich hatte wirklich Todesangst", zitiert das Portal einen Mann, bei dem es sich um die Person auf dem Video handeln soll.

Die Staatsanwaltschaft München I hatte nach Bekanntwerden des Materials mitgeteilt, das Vorgehen der Bundespolizei überprüfen zu wollen. Es handele sich um Vorermittlungen, um zu klären, ob ein Verfahren eingeleitet wird.

Das Video erinnert auf den ersten Blick – auch wenn die Folgen nicht zu vergleichen sind – an den tödlichen Polizeieinsatz gegen George Floyd in den USA, der eine Welle des Entsetzens und große Proteste ausgelöst hatte..

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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