t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportBundesliga

Das läuft alles beim 1. FC Köln schief


Motivation, Transfers, Modeste
Darum ist der 1. FC Köln plötzlich so schlecht

Luis Reiß, t-online.de

Aktualisiert am 13.10.2017Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Geschäftsführer Jörg Schmadtke steht beim 1. FC Köln in der Kritik.Vergrößern des Bildes
Geschäftsführer Jörg Schmadtke steht beim 1. FC Köln in der Kritik. (Quelle: Chai v. d. Laage/imago-images-bilder)

Der 1. FC Köln erlebt einen katastrophalen Fehlstart und ist Letzter der Bundesliga. Vor dem Spiel in Stuttgart an diesem Freitag (20.30 Uhr) steht der Klub schon mit dem Rücken zur Wand. Was läuft bloß schief?

Kölns Geschäftsführer Jörg Schmadtke absolvierte in der Länderspielpause einen Interview-Marathon. Nimmermüde stellte er sich vor die Mannschaft und sprach Trainer Peter Stöger sein Vertrauen aus. Und Schmadtke, der ungerne und schon gar nicht öffentlich über Fehler spricht, ließ durchblicken, was beim 1. FC Köln vor und zu Beginn dieser Saison falsch gemacht wurde. Seine Erklärung in drei Teilen.

1. Motivationsprobleme

► Schmadtke: "Wir hatten vielleicht eher zu Beginn ein paar Probleme im Mannschaftsgefüge. (…) Wenn du als Underdog Platz fünf erreichst, dann führt das zu einem Durchatmen und einem leichten Nachlassen in dem ein oder anderen Segment. Das ist menschlich. Aber es wirkt sich auf die Leistungsfähigkeit aus. Diese paar Prozent sind in der Bundesliga verheerend. Das macht den Unterschied zwischen sieben, acht oder einem Punkt aus. Mit 95 Prozent gehen die Dinge nicht. Wir brauchen 100 Prozent von jedem aus der Gruppierung." (Quelle: Rheinische Post)

Hätten die Verantwortlichen eher gegensteuern müssen? Schmadtke tut die Nachfrage als "Schlaubergerei" ab. Klar ist: Ein Einbruch war zu erwarten, schließlich spielten die Kölner vergangene Saison am oberen Limit ihrer Möglichkeiten und profitierten vom Versagen größerer Vereine. Dass der Kader sich im Vergleich zur Vorsaison nur minimal veränderte, ist aus diesem Blickwinkel eher zum Nachteil geworden. Dem FC fehlen neue, hungrige Leistungsträger.

2. Transfer-Versagen

► Schmadtke: "Wenn es jemandem hilft, dann können wir gerne sagen, dass ich Fehler gemacht habe. Wir konnten aus unterschiedlichen Gründen auf dem Transfermarkt ein paar Dinge nicht realisieren, die sinnvoll gewesen wären. Und für manche Außenstehende sind das dann Fehler oder Fehleinschätzungen." (Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger)

Wie der "Express" berichtete, hatte Trainer Stöger klare Wunschspieler im Sommer. Vor allem: Leverkusens Julian Baumgartlinger fürs zentrale Mittelfeld und Linksverteidiger Markus Suttner von Ingolstadt. Beide kamen nicht.

Baumgartlinger glaubte dem Vernehmen nach an eine neue Chance in Leverkusen unter Heiko Herrlich. Suttner, 30 Jahre alt, wechselte für rund 4,5 Millionen Euro nach England zu Brighton Hove & Albion. Ein weiterer Wunschspieler, Stürmer Michael Gregoritsch, ging für 5,5 Millionen vom HSV zum FC Augsburg. Sie alle konnte der FC aus unterschiedlichen Gründen nicht von einem Wechsel überzeugen.

Stattdessen kamen neben 17-Millionen-Stürmer Jhon Cordoba noch eine Reihe von Talenten, die dem FC zurzeit noch nicht weiterhelfen können. Noch schlimmer: Fürs zentrale Mittelfeld kam gar keine Verstärkung. Die Position ist derzeit wohl die größte Problemzone. Es fehlt Zweikampfstärke und, noch offensichtlicher, Kreativität im Spielaufbau. Der FC hat auf dem Transfermarkt zum ersten Mal seit Jahren versagt.

3. Der Fluch des Modeste-Nachfolgers

► Schmadtke: "Jhon Cordoba hat gedacht, er muss am ersten Spieltag vier Tore schießen, um Ruhe zu haben. Das trägt nicht zu einer Leistungsentwicklung bei. Und man muss festhalten, dass die Zulieferung der Bälle nicht perfekt war. Unser Angriffsspiel war in der vergangenen Saison anders geprägt als jetzt. Zudem hat sich durch viele frühe Gegentore unsere Spielbalance verändert. Jhon würde sich sicher leichter tun, wenn wir 40 statt 70 Prozent Ballbesitz hätten." (Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger)

Der Kolumbianer ist weder ein so großer Torjäger noch eine klassische Anspielstation im Zentrum wie Anthony Modeste. Doch er hat andere Qualitäten: Er ist beweglicher, technisch gut und ein starker Konterstürmer. Nur gibt es beim FC eben niemanden, der ihn geeignet in Szene setzt. Die Kölner spielen einfach weiter als sei Modeste noch da.

Das muss sich jetzt ändern, auch wenn Cordoba mit einer nicht näher definierten Muskelverletzung wochenlang ausfallen wird. Egal, wer ihn ersetzt: Auch Oldie Claudio Pizarro, Yuya Osako, Simon Zoller und Sehrou Guirassy sind kein 1:1-Ersatz für den nach China verliehenen Torjäger. Der FC muss schnell sein Offensivspiel anpassen und variabler werden, um den Modeste-Fluch abzuschütteln.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website