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Vor Kracher gegen Barca: FC Bayern in der Krise – Salihamidzic stellt Forderung


Barça wartet in der Champions League
Jetzt ist die Bayern-Krise da

Von Julian Buhl

Aktualisiert am 11.09.2022Lesedauer: 4 Min.
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Matthijs de Ligt, Joshua Kimmich, Eric Maxim Choupo-Moting und Leon Goretzka: Die Bayern-Profis müssen sich in der Bundesliga mit dem dritten Remis in Folge zufriedengeben.Vergrößern des Bildes
Matthijs de Ligt, Joshua Kimmich, Eric Maxim Choupo-Moting und Leon Goretzka: Die Bayern-Profis müssen sich in der Bundesliga mit dem dritten Remis in Folge zufriedengeben. (Quelle: IMAGO)

Der FC Bayern muss sich in der Bundesliga zum dritten Mal in Folge mit einem Unentschieden zufriedengeben. Salihamidzic stellt eine klare Forderung.

Als am späten Samstagnachmittag gegen 17.20 Uhr die Tabelle auf den Videotafeln in der Allianz Arena eingeblendet wurde, war der FC Bayern darauf wieder auf Platz eins zu finden. Also genau da, wo der Rekordmeister nun mal hingehört, wenn es nach dem eigenen Selbstverständnis geht.

Freuen konnte und wollte sich darüber allerdings niemand. Denn die Tabellenführung hatten sie neben ihrem Torverhältnis eigentlich nur dem Patzer von Borussia Dortmund zu verdanken, das zeitgleich beim Debüt von Ex-Trainer Marco Rose mit 0:3 bei dessen neuem Klub RB Leipzig untergegangen war.

1:1 + 1:1 + 2:2 = Remis-Krise!

Den Münchnern hatte ihrerseits das 2:2 gegen den VfB Stuttgart gehörig die Laune verdorben. Schließlich war es nach den Unentschieden gegen Gladbach und bei Union Berlin (jeweils 1:1) bereits das dritte sieglose Ligaspiel in Folge. Die Rechnung der zwar immerhin weiter ungeschlagenen Bayern ist recht simpel: 1:1 + 1:1 + 2:2 = Remis-Krise!

Nach drei souveränen Siegen zum Auftakt ist man mit nun zwölf Punkten aus sechs Spielen so schlecht wie seit zwölf Jahren nicht mehr in die Liga gestartet. Und dieser Umstand vermieste den ehrgeizigen Münchnern mal so richtig die Stimmung.

Nachdem sie ihre (vertraglichen) Pflichten bei den übertragenden TV-Sendern erfüllt hatten, wollte kein einziger Spieler mehr über das 2:2 gegen Stuttgart und die mit Abstand schlechteste Saisonleistung sprechen. Selbst die Wortführer Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Thomas Müller stapften kommentarlos durch die Mixed Zone Richtung Stadionausgang.

Nur Müller spricht Klartext

Müller hatte immerhin zuvor noch am Spielfeldrand deutliche Worte gefunden. "Heute bin ich zum ersten Mal in dieser Spielzeit sauer – und zwar sauer auf uns selbst", sagte er bei Sky: "Wir müssen verstehen, dass wenn wir jedes Spiel gewinnen wollen – und das ist unser Anspruch – dann musst du bis ans Letzte gehen, englische Wochen hin oder her – Highlight-Spiel unter der Woche hin oder her."

Man brauche "dieses Bewusstsein für unsere aktuelle Punktesituation". Die sieht nun so aus, dass Bayern neben dem BVB auch noch mit der TSG Hoffenheim sowie Freiburg und Union, die beide am Sonntag noch nachlegen konnten, punktgleich ist.

Die Schuld an den Punktverlusten wollte Müller gar nicht erst in dem Elfmetergegentor in der Nachspielzeit suchen. "Dass wir Stuttgart überhaupt noch mal einen Ball in unseren Strafraum schlagen lassen, hat damit zu tun, wie gallig und griffig man ist bis zur letzten Sekunde in dieser Bundesliga. Deswegen habe ich eine schöne Krawatte heute."

Salihamidzic: "Es muss besser werden"

Auch Hasan Salihamidzic, der sich als Einziger aus seinem Lager der Roten den Fragen in der Mixed Zone stellte, war "sauer". "Das war kein gutes Spiel von uns und reicht einfach nicht. Es war viel zu wenig Bewegung, Intensität und Energie. Es muss besser werden", sagte der Sportvorstand und ergänzte, angesprochen auf die Remis-Krise: "Es sind natürlich sechs Punkte, die uns fehlen. Das sind mindestens vier zu viel." Aber es sei auch noch sehr früh in der Saison. "Da ist noch nichts passiert."

Julian Nagelsmann hatte seine Stars im Vorfeld der Partie auf t-online-Nachfrage noch eindringlich gewarnt: "Es macht genau zero Sinn, weniger Gas zu geben. Wenn einer morgen die Handbremse anzieht, kann er am Dienstag die Parkbremse einlegen."

Die eigentlich eindeutige Botschaft vor dem am Dienstag anstehenden Duell mit dem FC Barcelona kam bei seiner Mannschaft offenbar trotzdem nicht an. Im Vergleich zum 2:0 Sieg am Mittwoch zum Champions-League-Auftakt bei Inter Mailand hatte der Bayern-Coach die auf insgesamt sechs Positionen durchrotiert.

Gnabry und Kimmich unkonzentriert

Abgesehen von den beiden Teenager-Treffern von Mathys Tel, der seinen Teamkollegen mit 17 Jahren und 136 Tagen als jüngsten Bundesligatorschützen der Bayern ablöste, und Jamal Musiala gab es gegen den VfB aber wenig Lichtblicke. Auch Serge Gnabry empfahl sich mit seinen vergebenen Großchancen nicht gerade für höhere Aufgaben.

Dauerspieler Kimmich hätte dagegen offenbar durchaus mal eine Pause gebrauchen können. Der Nationalspieler leistete sich nach seinem starken Auftritt in San Siro mehrere ungewohnte Unkonzentriertheiten und hatte zweimal Glück, dass der Videoschiedsrichter einen daraus resultierenden Gegentreffer verhinderte.

Man darf gespannt sein, wen Nagelsmann nun beim Highlight-Spiel gegen Barça und dem Wiedersehen mit Robert Lewandowski nun tatsächlich die Parkbremse auf der Ersatzbank einlegen lässt.

"Wir müssen zwei Gänge hochschalten"

"Sorgen? Weiß ich nicht", sagte Salihamidzic und bediente sich ebenfalls der Rennfahrer-Rhetorik: "Wir müssen schon zwei Gänge hochschalten, gegen Barcelona sogar drei." Denn: "Barcelona hat Topspieler, spielt guten Fußball, Lewa ist vorne, er nutzt jede Möglichkeit."

Das bewies der 34-Jährige auch beim 4:0 am Samstag beim FC Cadiz wieder, bei dem er als Joker im sechsten Pflichtspiel seinen neunten Saisontreffer erzielte. "Wir sind gewarnt", sagte Salihamidzic.

Und ausgerechnet vor dem Wiedersehen mit Lewandowski mittendrin in der Remis-Krise.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Gespräch mit Hasan Salihamidzic in der Mixed Zone
  • Pressekonferenz Julian Nagelsmann
  • Sky-Interview mit Thomas Müller
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