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Julian Nagelsmanns Entlassung beim FC Bayern: Tuchel war der Joker der Bayern


Nagelsmanns Entlassung bei Bayern
Der Zeitpunkt ist richtig

MeinungVon Julian Buhl

Aktualisiert am 24.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Frühes Ende: So lief die Kündigung von Julian Nagelsmann ab. (Quelle: t-online)

Das Kapitel Julian Nagelsmann ist beim FC Bayern beendet. Der Zeitpunkt der Trainerentlassung überrascht nur auf den ersten Blick. Die Mannschaft hat ihren Coach im Stich gelassen.

Was für ein Hammer mitten in der Länderspielpause. Das Kapitel Julian Nagelsmann ist beim FC Bayern seit Donnerstagabend beendet. Der Rekordmeister hat seinen Trainer gefeuert. Erst berichtete der Transferexperte Fabrizio Romano davon, dann bestätigte die "Bild", auch t-online erreichten entsprechende Informationen.

Mit einem Fünf-Jahres-Vertrag war der mittlerweile 35-Jährige in München angetreten und dort im vergangenen Jahr als bisher jüngster Bayern-Trainer Meister geworden. Nach gerade einmal 21 Monaten muss er seinen erklärten Herzensklub nun allerdings schon wieder verlassen.

Letzter Auslöser dafür war die 1:2-Niederlage seiner Mannschaft am Sonntag in Leverkusen, mit der die Münchner endgültig die Tabellenführung verspielten und sie Borussia Dortmund mit einem Punkt Vorsprung überlassen mussten – und das ausgerechnet vor dem direkten Duell mit dem BVB am 1. April.

Der Trend spricht schon lange gegen Nagelsmann

Der Trend in der Bundesliga spricht schon lange gegen Bayern und Nagelsmann, die seit Jahresbeginn zehn Punkte auf Dortmund verspielt haben. Das wurde dem Chefcoach trotz seiner makellosen Champions-League-Bilanz von acht Siegen in acht Spielen inklusive des Triumphs im Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain letztlich nun auch zum Verhängnis.

Die Münchner Bosse trauten ihm nicht mehr zu, den Negativtrend in der Bundesliga (nur fünf Siege in zehn Spielen bei drei Unentschieden und zwei Niederlagen) zu stoppen, und sehen die Meisterschaft nach zuletzt zehn Titeln in Folge akut gefährdet. Und sahen nun doch Handlungsbedarf, nachdem sie sich in den vergangenen Wochen und Monaten trotz aller Ergebniskrisen in der Liga immer wieder geschlossen hinter Nagelsmann gestellt und von einem langfristigen Plan mit dem Coach gesprochen hatten.

Zuletzt verfestigte sich aber immer mehr der Eindruck, dass Nagelsmann es nicht mehr schaffte, seine Mannschaft komplett hinter sich zu bringen. In Leverkusen ließ sie ihn jedenfalls zum wiederholten Mal mit ihrer schwachen Leistung und Einsatzbereitschaft im Stich.

Die "Maulwurf"-Affäre, bei der ein Insider aus dem engsten Vertrauenskreis der Mannschaft taktische Anweisungen von Nagelsmann an die Öffentlichkeit durchgesteckt hatte, durfte der Coach zudem als offenen Angriff auf ihn verstehen. Zuvor gab es nach der von Nagelsmann forcierten Entlassung von Torwarttrainer Toni Tapalovic bereits offen ausgetragene Meinungsverschiedenheiten mit dem verletzten Kapitän Manuel Neuer.

Der Zeitpunkt der Trennung ist richtig

Der Zeitpunkt der Trennung, unmittelbar vor dem so wichtigen und richtungsweisenden Meisterschaftsendspiel gegen Dortmund, überrascht nur auf den ersten Blick. Es ist der richtige. Denn wenn die Klub-Verantwortlichen der Mannschaft noch mal einen neuen Impuls geben wollen, dann ist das eigentlich nur noch jetzt möglich.

Mit dem Dortmundspiel beginnen dann nämlich die Englischen Wochen, in denen eine Titelentscheidung nach der nächsten fallen wird. Drei Tage danach steht das Viertelfinale im DFB-Pokal gegen Freiburg an, eine Woche später dann das Hinspiel in der Champions League bei Manchester City.

Jetzt hätte ein neuer Trainer zumindest noch knapp eine Woche Zeit, in München anzukommen, bevor es dann in die entscheidende Phase der Saison geht.

Tuchel hat es bereits bewiesen

Dass Thomas Tuchel dazu fähig ist, mit Stars umzugehen sowie eine Mannschaft in kürzester Zeit neu zu beleben und bis zum Champions-League-Titel zu führen, hat der ehemalige PSG-Trainer beim FC Chelsea bereits bewiesen.

Dass der deutsche Toptrainer seit vergangenem Sommer und seiner überraschenden Entlassung in London ohne Job und dementsprechend verfügbar war, war auch ein Problem von Nagelsmann. Der Name Tuchel schwebte bei jedem Misserfolgserlebnis stets über ihm.

Mit ihm hatten die Bayern immer einen potenziellen Nachfolger als Joker in der Hinterhand. Jetzt haben sie ihn ausgespielt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • twitter.com: Profil von Fabrizio Romano
  • bild.de: "Bayern feuert Nagelsmann"
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