FC Bayern: Thomas Tuchels Stotterstart – an diesem Event hängt seine Karriere

Seinen Start beim FC Bayern hatte sich Thomas Tuchel sicher anders vorgestellt. Die Realität zeichnet ein für ihn enttäuschendes Bild.

Mit großer Hoffnung hatte der FC Bayern in der Länderspielpause Ende März Thomas Tuchel als neuen Übungsleiter installiert. Die Bosse Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic sahen "ihre Ziele" gefährdet.

Fast vier Wochen nach dessen Amtsantritt ist klar: Zwei der drei anvisierten Titel sind futsch – und die einst gefährdeten Ziele überhaupt nicht mehr zu erreichen. Lediglich die Meisterschaft, die die Bayern seit 2013 jedes Jahr gewannen, ist noch zu holen.

Tuchel wie Lerby vor mehr als 30 Jahren

Eine unzufriedenstellende Tatsache – auch für den neuen Trainer. Der wiederum blickt nun auf einen verkorksten Start seiner Amtszeit. Von seinen ersten sechs Spielen konnte "TT" lediglich zwei gewinnen. Das Top-Duell mit Borussia Dortmund beim Debüt (4:2) sowie ein Auswärtsspiel in Freiburg (1:0). Sein Start beim FC Chelsea verlief da im Januar 2021 noch deutlich besser. Damals gewann er fünf seiner ersten sechs Partien, hatte dabei allerdings auch vergleichsweise leichte Aufgaben zu bewältigen.

Dennoch ist Tuchel aktuell ergebnistechnisch der "schlechteste" Bayern-Trainer seit Sören Lerby 1991. Auch der Däne konnte Anfang der 90er nur zwei seiner ersten sechs Spiele als Coach der Münchner gewinnen.

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Nach 17 Partien und einem Punkteschnitt von 1,18 pro Partie war für ihn im März 1992 dann schon Schluss. Ein Schicksal, das auch Tuchel drohen könnte?

Nicht, wenn man den Bayern-Bossen Glauben schenken mag. "Wir sind überzeugt, dass wir mit Thomas Tuchel erfolgreich sein werden", sagte der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn nach der Partie in der Mixed Zone. Und auch Präsident Herbert Hainer pflichtete Kahn bei und nahm Tuchel in Schutz: "Tuchel kann auch nicht die Hand auflegen und dann ist alles besser. Er hat die Mannschaft heute gut eingestellt." Was der allerdings für ein besseres Spiel fehlt, lesen Sie hier.

Tuchels Karriere hängt an der Deutschen Meisterschaft

Für den Trainer selbst wäre es nun hilfreich, zumindest noch das Mindestziel Deutsche Meisterschaft zu erreichen. Sollte auch dieser Titel verfehlt werden, könnte das Kapitel Thomas Tuchel in München in nicht allzu ferner Zukunft bereits geschlossen werden.

Sein Punkteschnitt liegt aktuell bei 1,33. Die kommenden Wochen werden nun entscheidend, ob Tuchel mit der schwerst möglichen Hypothek in die kommende Saison startet – sollten sich die Münchner in diesem Fall nicht sogar für einen erneuten Cut auf der Trainerposition entscheiden.

Mainz (auswärts), Hertha (zuhause). Bremen (a), Schalke (z), Leipzig (z) und Köln (a) heißen die letzten sechs Gegner des FC Bayern im Ligaendspurt. Der BVB liegt nur zwei Punkte dahinter. Tuchel weiß, dass er nun liefern muss. Und auch dann wird er weiter unter Beobachtung stehen.