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FC Bayern: Tuchels Personal-Puzzle im Titelrennen –Verletzungen und Sperre


FC Bayern und Tuchel vor entscheidenden Wochen
"Nach 60 bis 70 Minuten waren die platt"

Von Florian Vonholdt, Julian Buhl

Aktualisiert am 05.05.2023Lesedauer: 3 Min.
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Sorgenvolle Miene: Bayern-Trainer Thomas Tuchel gehen im Saisonendspurt die Spieler. (Quelle: IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.)

Das Meisterrennen spitzt sich zu, Bayerns Personallage auch. Vor dem Bremen-Spiel hat Trainer Tuchel Baustellen und Fragezeichen auf wichtigen Positionen.

Die Qual der Wahl hat Thomas Tuchel zurzeit wahrlich nicht. Für den Trainer des FC Bayern besteht die Qual eher darin, dass er keine Wahl hat. Zumindest kaum eine. Verletzungen, Sperren – ausgerechnet im Saisonfinale gehen dem 49-Jährigen die Spieler aus. Hinzu kommt: Einige Profis laufen ihrer Form hinterher, bräuchten dringend eine Pause, müssen aber dennoch ran, weil die Alternativen fehlen.

Vor dem Auswärtsspiel bei Werder Bremen (Samstag ab 18.30 Uhr im t-online-Liveticker) muss Tuchel ein Personal-Puzzle lösen, das nicht einfacher wird.

Die Positionen im Einzelnen:

Sommer im Tor gesetzt, aber nicht fehlerlos

Yann Sommer wirkte zwischen den Pfosten nicht immer souverän seit seinem Wechsel aus Gladbach an die Isar im Winter. Zwischenzeitlich kamen sogar Diskussionen auf, ob nicht Ersatzmann Sven Ulreich besser das Tor hüten solle. Tuchel hielt an seiner Nummer eins fest, wird das auch in Bremen tun. Stammtorwart Manuel Neuer macht derweil weiter Fortschritte in der Reha, fängt schon Bälle, obgleich vorerst nur auf der Turnmatte und nicht auf dem grünen Rasen. Der 37-Jährige kehrt definitiv erst zur neuen Saison auf den Platz zurück.

Die Abwehr als größte Baustelle

Die wohl größte Baustelle beim Rekordmeister ist die Defensive. Mit Dayot Upamecano (Lauftraining nach Muskelfaserriss), Alphonso Davies (Muskelbündelriss) und dem Langzeitverletzten Lucas Hernández (Kreuzbandriss) fehlen gleich drei Stammkräfte. Die Folge: Benjamin Pavard, eigentlich Rechtsverteidiger, agiert nun im Zentrum neben dem gesetzten Mathijs de Ligt. Da fühlt sich der Franzose am wohlsten, kann sich dort für andere Vereine oder sogar eine Vertragsverlängerung empfehlen, nachdem er bereits wegwollte.

Pl.MannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.Form
1
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Bayern
34218592:38+5471
2
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Dortmund
34225783:44+3971
3
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Leipzig
34206864:41+2366
4
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Union
34188851:38+1362
5
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Freiburg
34178951:44+759

Auf die frei gewordene Position auf der rechten Außenbahn rückte zuletzt WM-Teilnehmer Noussair Mazraoui, nachdem dieser mehr Spielanteile gefordert hatte. Josip Stanišić ist sein Konkurrent, den er zumindest gegen die Hertha auf die Bank verdrängte. Auf der Davies-Position links hinten ist nun Winter-Neuzugang João Cancelo erste Wahl. Daley Blind hingegen spielt dort keine Rolle, soll München nach der Saison auch wieder verlassen.

Mittelfeld: Goretzka gesperrt – was wird aus Müller?

Zu allem Verletzungsübel handelte sich Leon Goretzka gegen Hertha BSC seine fünfte Gelbe Karte ein – und fehlt in Bremen. Erster Vertretungskandidat ist Ryan Gravenberch. Der Niederländer könnte seine langersehnte Startelf-Chance bekommen, nachdem er seine Sache nach seiner Einwechslung gegen die Berliner ordentlich löste. Alternativ könnte Tuchel Jamal Musiala von seiner angestammten Position als Zehner zurückziehen und dafür Thomas Müller oder Leroy Sané in die erste Elf beordern, nachdem beide zuletzt – und vor allem im Fall von Müller – überraschend nur von der Bank kamen.

Wieder Mané oder darf sich Tel in der Spitze beweisen?

Im Sturmzentrum haben die Bayern weiter mit dem Ausfall von Torjäger Eric Maxim Choupo-Moting (Knieprobleme) zu kämpfen. Ob Mané, Müller oder Gnabry – keine der versuchten Lösungen funktionierte. Das spiegelt sich in der Torausbeute wider. Seit dem Sieg gegen den BVB (4:2) im ersten Spiel unter Tuchel gelang den Bayern gegen Hertha erstmals überhaupt wieder mehr als ein Tor im Spiel. Der junge Mathys Tel machte zuletzt deutlich, dass er auf mehr Spielzeit brennt. Tuchel bremste den 18-Jährigen vergangene Woche aus. Auch in Bremen wird er ihn wohl wieder nur von der Bank bringen. Was jedoch für Tel spricht, ist dessen starke Torquote. Im Schnitt trifft er alle 90 Minuten (4 Ligatore bei einer Einsatzzeit von 360 Minuten).

Egal wie Tuchel das Puzzle zusammensetzt: Er muss eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen. Wie schwer das wird, weiß er selbst nur zu gut. Nach der Niederlage in Mainz vor zwei Wochen sprach der Coach davon, dass die Mannschaft wirke, als habe sie bereits 70 oder 80 Spiele in den Knochen. Ein alarmierendes Signal in der entscheidenden Phase.

Durch den Arbeitssieg gegen Liga-Schlusslicht Hertha (2:0) holte man sich zwar die Tabellenführung zurück, doch selbst Gästetrainer Pál Dárdai merkte hinterher an: "Bayern ist eine Topmannschaft. Aber nach 60 bis 70 Minuten waren die platt. Eigentlich müssen wir hier mit einem Punkt nach Hause gehen." Die Möglichkeit, dem einen oder anderen Spieler eine Verschnaufpause zu geben, hat Tuchel jedoch nicht. Ob Werder mit dem eigenen Publikum im Rücken das besser ausnutzen und Einfluss im spannendsten Meisterrennen seit Jahren nehmen kann?

Verwendete Quellen
  • Transfermarkt.de: Spielplan und Spielerstatistiken des FC Bayern
  • Eigene Recherche
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