FC Bayern: Torwart Kepa entscheidet sich im letzten Moment für Real Madrid

Wie Vorstandsboss Dreesen verrät, hatte Bayern mit Kepa bereits eine Lösung für sein Torwartproblem gefunden. Im letzten Moment funkte dann aber ein Konkurrent dazwischen.

Bislang äußerte sich Jan-Christian Dreesen stets bedacht und zurückhaltend zu ungeklärten Personalfragen. In diesem Fall sprach der neue Vorstandsboss des FC Bayern aber Klartext, als er am Rande der offiziellen Vorstellung von Harry Kane zur Torwartsuche der Münchner befragt wurde.

Wie Dreesen am Sonntag verriet, stand der Rekordmeister kurz vor der Verpflichtung des spanischen Torhüters Kepa vom FC Chelsea. "Wir waren ganz dicht dran. Mit Kepa Arrizabalaga hätten wir eine Lösung gehabt, die wir ihnen gerne heute oder morgen präsentiert hätten", sagte Dreesen. "Wenn Kepa – als Spanier – sich nicht im letzten Moment noch für Real Madrid entschieden hätte."

Nach dem Kreuzbandriss des belgischen Nationaltorhüters Thibaut Courtois steht Kepa nun also vor einem Wechsel zum spanischen Rekordmeister, wie Dreesen bestätigte. "Es gibt noch andere Lösungen", versicherte er, die er allerdings nicht konkret ausführen wollte.

Bayern-Keeper zeigt sich enttäuscht

"Ich bin überzeugt, dass wir bis zum 1. September eine Lösung finden werden", so Dreesen weiter. "Wir haben mit Sven Ulreich einen Torwart, der immer dann da ist, wenn es schwierig ist. Das hat er in der Vergangenheit bewiesen." Zudem rechnet er damit, dass Nationaltorhüter Manuel Neuer nach seinem Beinbruch noch in diesem Jahr wieder zur Verfügung steht. "Wir sind zuversichtlich, dass er im zweiten Halbjahr zurückkehrt. Das lässt sich bei so einer schweren Verletzung aber nie genau sagen", sagte Dreesen.

Mit Sven Ulreich hat der FC Bayern zwar einen sicheren Ersatz, die Position als Nummer eins traut er sich aber auch zu. "Ich bin zu hundert Prozent davon überzeugt, dass ich das machen könnte", sagte Ulreich. Zudem sei er nicht glücklich darüber, dass sich Trainer Tuchel öffentlich einen neuen Keeper wünscht. "Es gibt natürlich schönere Dinge", so der Torwart.

Nächster Bayern-Flirt fällt aus

Der wohl von Bayern ebenfalls umworbene Torwart Gerónimo Rulli verletzte sich beim Ligaauftakt seines Klubs Ajax Amsterdam. Der 31-Jährige erlitt am Samstag beim 4:1 gegen Heracles Almelo eine Verletzung an der Schulter, bei seiner Auswechslung nach gut einer halben Stunde musste der Argentinier auf einer Trage vom Platz gebracht werden. Wie lange Rulli ausfällt, blieb am Sonntagvormittag offen.

Der frühere technische Direktor der Bayern, Michael Reschke, sagte am Sonntag im "Doppelpass" des TV-Senders Sport1, es sei "bekannt", dass die Bayern an Rulli interessiert seien, zumindest vor der Verletzung. "Das wird mit einem Fragezeichen versehen sein, wie lange er ausfällt", sagte Reschke. Der 65-Jährige arbeitet bei der Berateragentur Stellar, die auch Rulli vertritt. Die offene Torwartfrage beim FC Bayern bleibt also weiter äußerst spannend.