Von Guardiola beim FCB ignoriert FC Bayern: Diese vier Entscheidungen muss Ancelotti treffen

Der FC Bayern hat die Vorbereitung auf die Rückrunde aufgenommen. In den letzten Monaten seiner Amtszeit wird Pep Guardiola dem ersehnten Triple-Erfolg alles unterordnen. "Nach mir die Sintflut", dürfte sich der Spanier denken, der bereits seinen Abschied im Sommer verkündet hat. Umso kniffliger wird die Arbeit für Guardiolas Nachfolger Carlo Ancelotti.
Auf den Italiener wartet jede Menge Arbeit. Entscheidungen, die Guardiola in dieser Phase nicht mehr treffen möchte oder gar nicht kann, müssen spätestens ab der kommenden Saison angegangen werden.
Was wird aus Robbery?
Besonders spannend wird sein, wie die beiden alternden Superstars Arjen Robben und Franck Ribéry in den "sportlichen Vorruhestand" begleitet werden. Zumindest ein Wechsel zu einem anderen europäischen Spitzenklub kommt für das Duo nicht mehr in Frage. 2017 laufen ihre Verträge aus. "Natürlich würde mich dann auch noch mal ein Jahr in einem anderen Land mit einer anderen Kultur reizen, zum Beispiel die USA", sagte Robben bereits vor einiger Zeit. Aber zumindest "auf dem ganz hohen Niveau" werde er nur noch bei den Bayern spielen.
Doch ist 2017 wirklich schon Schluss für die beiden Flügelflitzer? Oder hängen sie noch das eine oder andere Jahr dran? Mit Douglas Costa und Kingsley Coman stehen die Erben schon parat und zeigen bereits beeindruckende Leistungen. Kampflos werden Ribéry und Robben ihnen den Platz allerdings nicht überlassen. Schließlich sind sie seit rund einem Jahrzehnt gewohnt zu spielen, sofern sie fit sind.
Findet Ancelotti einen Platz für Götze?
Beim Umgang mit dem sensiblen Duo und der Dosierung ihrer Einsatzzeiten benötigt Ancelotti viel Fingerspitzengefühl. Doch gerade hier liegen die Stärken des ehemaligen Trainers von Real Madrid. "Was mich an ihm am meisten fasziniert, ist seine menschliche Art. Ich finde es bemerkenswert, wie gut er mit Menschen umgeht", sagte kürzlich Sami Khedira in einem Interview mit der "Welt am Sonntag".
Im Sommer 2017 läuft auch der Vertrag von Mario Götze aus. Was wird aus dem deutschen WM-Helden? Hier muss sich Ancelotti bereits in den nächsten Monaten festlegen. Will man noch eine Ablösesumme kassieren, müsste der FC Bayern Götze im Sommer verkaufen; andernfalls den Vertrag verlängern. Während Spieler wie Jérôme Boateng oder Thomas Müller kürzlich ihre Verträge langfristig verlängert haben, herrscht bei Götze Funkstille.
Die Sehnsucht nach dem Eigengewächs
Wie plant Ancelotti mit dem 23-Jährigen? Findet er ins seinem Spielsystem einen Platz für den Hochbegabten? Sollte es ihm gelingen, könnte er einen vielbeachteten Kontrapunkt zu Guardiola setzen. Der Spanier wurde nie richtig warm mit dem ehemaligen Dortmunder und konnte ihn in seiner Entwicklung nicht entscheidend voranbringen.
Auch auf einem ganz anderen Feld erhofft man sich beim FC Bayern signifikante Veränderungen. Die Sehnsucht nach einem Eigengewächs im Profiteam wird an der Säbener Straße immer größer. Gelingt es Ancelotti den einen oder anderen Youngster einzubauen?
Neuer Trainer ist kein Talententwickler
Guardiola hat es versucht, aber nicht geschafft. Ob Gianluca Gaudino, Lucas Scholl, Sinan Kurt oder Julian Green: Sie alle erhielten ihre Chancen beim Bayern-Trainer, konnten sich aber nicht durchsetzen. Es lag nicht am Trainer, letztlich fehlte es den Youngstern an der Qualität.
Auch Ancelotti ist natürlich darauf angewiesen, was im Bayern-Nachwuchs in den nächsten Jahren alles nachkommt. Allerdings ist der 56-Jährige nicht gerade bekannt dafür, junge Talente zu fördern. Doch genau das wünscht man sich beim Rekordmeister.
Wer wird der neue Lahm?
Am besten wäre es, er würde in den eigenen Reihen gleich einen neuen Philipp Lahm finden. Der Kapitän hat sein Karriereende für 2018 angekündigt. Ancelotti, der einen Dreijahresvertrag bis 2019 beim FC Bayern unterschrieben hat, muss das Kunststück fertigbringen den weltbesten Außenverteidiger adäquat zu ersetzen. Und am besten auch gleich noch einen Backup dazu finden, denn Rafinha ist mit seinen 30 Jahren nicht mehr der Jüngste.