Bundesliga Sprung auf Platz eins: BVB gewinnt Chaos-Spiel in Hoffenheim

Durch einen knappen Erfolg entthront die Borussia zumindest vorübergehend den FC Bayern. Die Partie verläuft zeitweise chaotisch – und ein Mann ist mehrfach beteiligt.
Spitzenreiter BVB: Borussia Dortmund ist nach einem umkämpften 1:0 (1:0)-Sieg bei der TSG Hoffenheim neuer Tabellenführer der Bundesliga – zumindest vorübergehend. Julian Brandt (43.) erzielte das Tor des Tages bei den Kraichgauern und schoss die Schwarz-Gelben auf Platz 1. Dabei entwickelte sich eine spielerisch intensive, aber teilweise auch chaotische Partie: Gleich mehrfach stand Schiedsrichter Martin Petersen im Mittelpunkt, es gab mehrere strittige Szenen in der 2. Halbzeit. Hoffenheim hatte bis zuletzt noch die Chance auf den Ausgleichstreffer.
Im Dreikampf um Platz 1 mit dem FC Bayern und Union Berlin hat Dortmund nun vorlegen können und liegt mit nun 46 Punkten drei Zähler vor dem Rekordmeister und den "Eisernen". Am Sonntag kann einer der beiden Klubs im direkten Duell wieder gleichziehen.
Pl. | Mannschaft | Sp. | S | U | N | Tore | Diff. | Pkt. | Form → | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern | 34 | 21 | 8 | 5 | 92:38 | +54 | 71 | |||
2 | Dortmund | 34 | 22 | 5 | 7 | 83:44 | +39 | 71 | |||
3 | Leipzig | 34 | 20 | 6 | 8 | 64:41 | +23 | 66 | |||
4 | Union | 34 | 18 | 8 | 8 | 51:38 | +13 | 62 | |||
5 | Freiburg | 34 | 17 | 8 | 9 | 51:44 | +7 | 59 | |||
6 | Leverkusen | 34 | 14 | 8 | 12 | 57:49 | +8 | 50 | |||
7 | Frankfurt | 34 | 13 | 11 | 10 | 58:52 | +6 | 50 | |||
8 | Wolfsburg | 34 | 13 | 10 | 11 | 57:48 | +9 | 49 | |||
9 | Mainz | 34 | 12 | 10 | 12 | 54:55 | -1 | 46 | |||
10 | Gladbach | 34 | 11 | 10 | 13 | 52:55 | -3 | 43 | |||
11 | Köln | 34 | 10 | 12 | 12 | 49:54 | -5 | 42 | |||
12 | Hoffenheim | 34 | 10 | 6 | 18 | 48:57 | -9 | 36 | |||
13 | Bremen | 34 | 10 | 6 | 18 | 51:64 | -13 | 36 | |||
14 | Bochum | 34 | 10 | 5 | 19 | 40:72 | -32 | 35 | |||
15 | Augsburg | 34 | 9 | 7 | 18 | 42:63 | -21 | 34 | |||
16 | Stuttgart | 34 | 7 | 12 | 15 | 45:57 | -12 | 33 | |||
17 | Schalke | 34 | 7 | 10 | 17 | 35:71 | -36 | 31 | |||
18 | Hertha | 34 | 7 | 8 | 19 | 42:69 | -27 | 29 |
So lief das Spiel:
Die 30.150 Zuschauer in der ausverkauften Sinsheimer Arena sahen einen kuriosen Beginn, als ein Balljunge in die Partie eingriff und für Verwirrung sorgte (mehr dazu lesen Sie hier). Dann kamen die Dortmunder früh zur ersten Chance durch Jamie Bynoe-Gittens (4.). Auch danach blieb der BVB am Drücker, die Führung der Gäste schien nur eine Frage der Zeit zu sein.
Nach einer knappen Viertelstunde verlor die Mannschaft von Trainer Edin Terzic aber etwas den Faden. Vor allem in der Defensive offenbarte der BVB, bei dem Jude Bellingham als jüngster Spieler der Geschichte (19 Jahre und 235 Tage) sein 50. Bundesligaspiel absolvierte, einige Schwächen.
- Bundesliga: Alle Ergebnisse in der Übersicht
Auch Mitte der ersten Hälfte hatten die Dortmunder, die ohne die verletzten Nationalspieler Youssoufa Moukoko und Karim Adeyemi auskommen mussten, große Probleme mit den überraschend kampfstarken Gastgebern. Die Dortmunder Offensive um Sebastien Haller kam nicht zum Zug. Bei den Hoffenheimern musste nach einer knappen halben Stunde Abwehrspieler Ozan Kabak angeschlagen vom Platz, für ihn kam Ermin Bicakcic. Kurz darauf hielt Oliver Baumann stark gegen Haller (33.), Sekunden später scheiterte der Franzose erneut am TSG-Torwart.
Schiedsrichter Petersen hatte jede Menge zu tun
Die folgende Dortmunder Drangphase überstanden die Hoffenheimer aber nicht mehr schadlos. Brandt erzielte mit dem Rücken nach Freistoß von Kapitän Marco Reus die Führung. Ein zweiter BVB-Treffer noch vor der Pause wäre angesichts weiterer Möglichkeiten locker drin gewesen.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts hatte Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) jede Menge zu tun. Zweimal musste das Videomaterial gesichtet werden. Zuerst hoffte die TSG auf einen Elfmeter, Dortmunds Emre Can hatte Kevin Akpoguma Emre Can an der Strafraumgrenze berührt und zu Fall gebracht (50.). Petersen schaute sich die Szene noch einmal am Videoschirm an – entschied aber auf Schiedsrichterball. Dann erzielte wenige Minuten später Dortmunds Marius Wolf sehenswert mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das vermeintliche 2:0 (56.). Erneut aber schritt Petersen zum Bildschirm – und annullierte den Treffer – zuvor hatte Dortmunds Nico Schlotterbeck TSG-Stürmer Ihlas Bebou gefoult.
Im Anschluss entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Sowohl der Ausgleich als auch das zweite BVB-Tor waren möglich. Hochkarätige Chancen gab es auf beiden Seiten zu genüge.
- Nachrichtenagentur SID