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FC Bayern – Thiago-Wechsel zu Liverpool: Rekordmeister "verliert sein Gehirn"


Thiago wechselt zum FC Liverpool
Der FC Bayern verliert sein Gehirn

  • Dominik Sliskovic
MeinungVon Dominik Sliskovic

Aktualisiert am 17.09.2020Lesedauer: 2 Min.
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Thiago: Der Spanier verlässt nach sieben Jahren den FC Bayern in Richtung FC Liverpool.Vergrößern des Bildes
Thiago: Der Spanier verlässt nach sieben Jahren den FC Bayern in Richtung FC Liverpool. (Quelle: Poolfoto UCL/imago-images-bilder)

Thiago wechselt nach sieben Jahren beim FC Bayern zum FC Liverpool. Dieser Verlust wiegt schwer für die Münchner. Doch er birgt auch Chancen – zumindest für die Konkurrenz.

Nun ist der Wechsel perfekt. Wie Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Donnerstag bestätigte, hat sich der Rekordmeister mit dem FC Liverpool auf einen Wechsel geeinigt.

Der FC Bayern hat damit dem Wunsch Thiagos entsprochen, zum Ende seiner Karriere noch einmal etwas anderes zu machen. Der Abgang ist für den Rekordmeister ein herber Verlust.

Denn mit Thiago verlässt den FC Bayern ihr bester Spieler. Mit seinem Wechsel geht ein Zyklus beim deutschen Rekordmeister zu Ende. 2013 riefen die Münchner als frisch gekürter Triplesieger den Angriff auf die Topklubs aus. Die über Jahrzehnte so klug wirtschaftenden Bavaren wollten endlich den Glanz von Spitzenklubs wie Real Madrid und Manchester United versprühen. Sie wollten endlich eine Weltmarke sein. Mit Star-Trainer Pep Guardiola erhielt dieses Unterfangen sein Gesicht – mit Thiago kurz darauf sein Gehirn. Dieses verlässt nun den FC Bayern. Doch es hinterlässt ein Vermächtnis, das der FC Bayern nicht häufig genug ehren kann.

Der beim FC Barcelona ausgebildete Spanier hat das Spiel der Münchner geprägt wie kein aktiver Akteur sonst. Er war der Stahlträger, der das Teamgerüst hielt, er war der Seismograph, der die Verschiebungen zwischen Defensiv- und Offensivspiel wahrnahm und aus der (Schalt-)Zentrale heraus auf sie reagierte.

Thiago war Bayerns Günter Netzer

Kritiker warfen ihm nicht selten fehlende Sichtbarkeit vor. Dabei erinnerte Thiagos Spiel beim FC Bayern an einen der größten deutschen Fußballer aller Zeiten: Ähnlich wie Günter Netzer agierte Thiago aus der Tiefe des Raums. Der Spanier stand immer dort, wo er die besten offensiven Lösungen vor sich sah. Er beherrschte die Sechser-, ebenso wie die abkippende Achterposition – und ließ es sich nicht nehmen, an ganz großartigen Tagen den Spielmacher alter Schule hinter den Sturmspitzen zu geben.

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Das machte den FC Bayern für Gegner – egal, wie viel Zeit sie im Videostudium verbracht hatten – unberechenbar. Der Trainer mag den Matchplan erstellt haben – doch Thiago führte diesen aus.

Seine Spielintelligenz bricht dem Rekordmeister nun weg. Thiago ist ein kolossaler Verlust, denn der Münchner Kader hält keinen anderen Spieler dieser Reife bereit. Corentin Tolisso kann Thiago zwar auf dem Papier positionsgetreu ersetzen – doch was bedeutet das Wort "Position" schon für einen Spieler wie Thiago? Das Spiel geschah um ihn herum.

Dem Gebäude FC Bayern fehlt sein entscheidender Stahlträger

Seine Mitspieler profitierten von dieser enormen Flexibilität. Einen solchen Freigeist kann man schlichtweg nicht durch Rollenspieler ersetzen.

So ist der Abgang Thiagos vor allem eine Chance für die Konkurrenz des FC Bayern. Die Münchner sind instabiler, ausrechenbarer, anfälliger geworden. Wie ein Gebäude eben, dem ein Stahlträger fehlt. Diese Baustelle zu lösen, wird nun zur großen Aufgabe von Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Trainer Hansi Flick.

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