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JHV beim FC Bayern: Warum es in München nicht nur wegen Kimmich knirscht


Zündstoff-Gefahr bei JHV
Warum es bei Bayern nicht nur wegen Kimmich knirscht

Von Patrick Mayer, München

Aktualisiert am 25.11.2021Lesedauer: 3 Min.
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Julian Nagelsmann (l.) und Joshua Kimmich: Die Lage beim FC Bayern ist angespannt.Vergrößern des Bildes
Julian Nagelsmann (l.) und Joshua Kimmich: Die Lage beim FC Bayern ist angespannt. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Der FC Bayern lädt inmitten des Corona-Wirbels zur Jahreshauptversammlung. Die nicht geimpften Spieler um Joshua Kimmich polarisieren. Bei der JHV bergen aber auch andere Themen Zündstoff.

"Das ist nicht ihr Verein!" Es waren Worte, die Ende November 2018 wie ein Donnerhall über München donnerten. Fußball-Fan Johannes Bachmayr hatte sich aus dem Erdinger Hinterland über knapp 50 Kilometer auf den Weg in die Isarmetropole gemacht, um bei der Jahreshauptversammlung so richtig Dampf abzulassen.

JHV des FC Bayern: Zündstoff-Gefahr in München

Seine Worte richteten sich gegen Uli Hoeneß, den damaligen Präsidenten des FC Bayern. Andere Mitglieder hatten eine Nordkorea-Fahne an einem Geländer montiert mit der Aufschrift "Not my president!", zu Deutsch: "Nicht mein Präsident!".

Keine Frage: Die JHV beim Rekordmeister bietet traditionell Zündstoff. An diesem Donnerstagabend kommt der Bundesliga-Gigant wieder mit seinen Mitgliedern zusammen. t-online erklärt die strittigen Punkte – von brisant bis richtig brisant.

Zündstoff Nummer 1: Stadionwünsche von Stadtrivale 1860 München

Unvermindert teilen die "Roten" gegen die "Blauen" aus. Egal in welcher Liga der TSV 1860 München gerade spielt. Ex-Boss Karl-Heinz Rummenigge verspottete auf dem Podium gerne den "Vier-Zahlen-Verein" – unter dem Jubel der Mitglieder. 2012 begann Hoeneß seine Rede sogar mit einer Stichelei gegen die "Löwen", die er am Tag von deren "Auszug" aus der Münchner Arena "mit der Blaskappelle aus dem Stadion" begleiten wollte. Was er 2017 dann doch nicht tat.

Just in diesen Tagen gibt es wieder Stadionärger in der bayerischen Landeshauptstadt. Konkret: Der Zwist zwischen 1860 und der Stadt über eine Modernisierung und Erweiterung des Grünwalder Stadions ist eskaliert, samt ungewohnt harscher Wortwahl von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) in Richtung Sechzger – und umgekehrt.

Der Rathauschef gilt als glühender Bayern-Fan, und die vereinsintern beliebte zweite Mannschaft spielt ebenfalls im Grünwalder. Dass der FCB die jüngsten Differenzen bei der JHV unkommentiert lässt, ist unwahrscheinlich.

Zündstoff Nummer 2: "Maulwurf" beim FC Bayern?

Beim FC Bayern dringt zu viel nach außen. Meint zumindest Trainer Julian Nagelsmann. Hat der Rekordmeister wieder ein "Maulwurf"-Problem? Jüngst war im Zuge der Diskussionen um fünf ungeimpfte Profis so manch interessanter Stoff zu lesen. So zitierte die "Bild" eine angebliche Kabinen-Ansage von Sportvorstand Hasan Salihamidzic wörtlich: "Ich habe euch doch gesagt, dass ihr euch impfen lassen sollt."

Der "BR" berichtete, dass den Ungeimpften im Kader das Gehalt zusammengestrichen werde. Und Nagelsmann? Erklärte bei der Pressekonferenz zum Kiew-Spiel: "Natürlich bin ich nicht glücklich, dass gewisse Internas herausgeplaudert werden. Das ist nicht förderlich. Da geht es auch um private Dinge, wer was zahlen muss und wer nicht. Es sind zu viele Dinge, die nach außen getragen werden."

Zündstoff Nummer 3: Ärger um ungeimpfte Spieler

Der Impf-Ärger ist an der Säbener Straße omnipräsent und sorgt Tag für Tag für neuen Wirbel. Die Münchner "tz" kommentierte unlängst "die erste handfeste Krise seit Jahren" und schrieb von zwei Lagern in der Mannschaft. Vorläufiger Höhepunkt: Am Mittwoch wurde bekannt, dass es sowohl bei Eric Maxim Choupo-Moting als auch bei Joshua Kimmich einen positiven Corona-Test gab.

Markant: Kimmich erzählte im Oktober live bei "Sky", dass er nicht geimpft sei. Was in der Branche und selbst in der Bundespolitik hoch und runterdiskutiert wurde. Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerten sich bereits dazu. Wer wird es auf der JHV tun?

Zündstoff Nummer 4: Katars Sponsoring beim FC Bayern

Bleibt ein Thema, das viele Vereinsmitglieder seit Jahren umtreibt, insbesondere die organisierte Fanszene. Diese war der JHV 2019 beim Abschied von Hoeneß als Präsident ferngeblieben – des Friedens wegen. Bei den Wortmeldungen war es dennoch ein ausführlich kritisiertes Thema: das Sponsoring von Katar.

Dem Emirat werden unter anderem drastische Menschenrechtsverletzungen im Umfeld der Fußball-WM 2022 vorgeworfen. Jüngst spitzte sich der Protest der Basis zu: So wollen Fans den FC Bayern mittels eines Antrages bei der Jahreshauptversammlung dazu verpflichten, das Sponsoring mit Qatar Airways nicht zu verlängern.

Kurz vor Beginn der Versammlung kam nun heraus: Ein Antrag gegen das Katar-Sponsoring wird nicht zur Abstimmung kommen. Die 13. Zivilkammer des Landgerichts München I hat "die sofortige Beschwerde gegen die Entscheidung des Amtsgerichts München" für "eine Ergänzung der Tagesordnung hinsichtlich des Sponsorings durch Qatar-Airlines" zurückgewiesen.

Der FC Bayern sei damit nicht verpflichtet, auf der Versammlung "über das weitere Sponsoring durch Qatar Airlines zu beraten", wie das Gericht auf Anfrage mitteilte. Ob das die Gemüter aber tatsächlich erst einmal beruhigt, bleibt abzuwarten.

Beim Heimspiel gegen den SC Freiburg (2:1) Anfang des Monats hatte die „Südkurve“ ein martialisches Banner mit Vorstandsboss Oliver Kahn und Vereinspräsident Herbert Hainer präsentiert, auf dem die beiden die angeblich blutige Wäsche Katars reinwaschen. Und was passiert auf der JHV? Für Zündstoff ist zumindest reichlich gesorgt.

Verwendete Quellen
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