Skandal um PSG-Star Aurier Cavani schießt Paris zum späten Sieg gegen Chelsea

Paris St. Germain kann mitten im Skandal um ein obszönes Video auf positive Schlagzeilen in der Champions League hoffen. Der französische Serienmeister bezwang seinen Dauer-Rivalen FC Chelsea im Achtelfinal-Hinspiel mit 2:1 (1:1). Ein spätes Tor des eingewechselten Edinson Cavani (78. Minute) öffnete PSG verdient das Tor in die nächste Runde.
Im Rückspiel am 9. März genügt dem Verein des deutschen Torhüters Kevin Trapp ein Unentschieden in London, um wie im Vorjahr über den englischen Meister ins Viertelfinale einzuziehen.
Skandal stört Vorbereitung
Tagelang hatte der Skandal um Abwehrspieler Serge Aurier PSG fest im Griff. Der Ivorer hatte Trainer Laurent Blanc in einem Video auf unflätigste Weise sexuell beschimpft und dies auch noch mit dem Namen Zlatan Ibrahimovic verknüpft. Blanc warf Aurier sofort raus und zeigte sich bitter enttäuscht.
Ibrahimovic schien der Wirbel nichts anhaben zu können. Der schwedische Superstar war brandgefährlich und erzielte nach einer ausgelassenen Kopfball-Großchance auch die Führung: Seinen harmlosen Freistoß fälschte John Obi Mikel unhaltbar für seinen Torhüter Thibaut Courtois ab (39.). Mikel hatte mit einem dummen Foul den Freistoß verursacht.
Mikel steht im Blickpunkt
Kurz vor der Pause machte der Nigerianer seinen Fauxpas jedoch umgehend wieder gut, als ihm nach einer Ecke von rechts der Ball vor die Füße fiel - Mikel schob zum 1:1 ein (45.).
Für PSG war es fast ungewohnt, einen Gegner auf Augenhöhe zu haben - denn die französische Ligue 1 dominiert der Meister der vergangenen drei Jahre ohne ernsthaften Herausforderer. 35 Ligaspiele in Serie hat PSG saisonübergreifend nicht verloren, der Vorsprung auf den Tabellenzweiten AS Monaco beträgt nach 26 Spieltagen 24 Punkte.
Chelsea verteidigt
Und dennoch: Der FC Chelsea ist für den von Katar kontrollierten Klub ein alter Bekannter. Zum dritten Mal in Folge treffen sich die schwerreichen Vereine in der K.o.-Phase: 2014/15 schaltete PSG die Londoner im Achtelfinale aus, ein Jahr zuvor setzten sich die Blues im Viertelfinale durch.
Unter den 46.505 Zuschauern im Prinzenpark war auch der künftige Bayern-Trainer Carlo Ancelotti, der beide Vereine trainiert hat. Chelsea, ohne den verletzten Kapitän John Terry, dafür mit dem früheren Augsburger Abdul Rahman Baba in der Verteidigung angetreten, zog sich zurück - nach elf Spielen ohne Niederlage unter dem neuen Teammanager Guud Hiddink lag der Fokus wie üblich auf der Defensive.
Trapp hält Paris im Spiel
PSG rannte gegen den Wall mit einer hochklassigen Offensive an, doch Lucas Moura, Ibrahimovic und Angel Di Maria fanden nur selten den Weg Richtung Tor. Trapp wiederum musste sich bei PSG lange selbst warmhalten - bis er aus dem Nichts fantastisch gegen einen Kopfball von Diego Costa rettete. Beim 1:1 war er chancenlos.