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Champions-League-Finale: Real Madrid zu abgezockt für Jürgen Klopp


Champions-League-Finale 2022
Real zu abgezockt für Klopp

Von t-online, rh

Aktualisiert am 29.05.2022Lesedauer: 4 Min.
Vinicius Junior: Erzielte das 1:0 für Real Madrid in Paris gegen den FC Liverpool.Vergrößern des BildesVinicius Junior: Erzielte das 1:0 für Real Madrid in Paris gegen den FC Liverpool. (Quelle: Agencia EFE/imago-images-bilder)
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Es ist der größte Abend im europäischen Vereinsfußball. Und dieses Mal in Paris ist Real Madrid der strahlende Sieger. Das Finale startete allerdings mit Verspätung. Grund dafür waren Probleme vor dem Stadion.

Erst Fan-Chaos, dann königlicher Triumph: Rekordsieger Real Madrid hat im verspäteten Champions-League-Finale von Paris den europäischen Fußball-Thron erobert und Jürgen Klopp den Henkelpott verwehrt. Vinicius Junior (59.) und der sagenhaft starke Torhüter Thibaut Courtois führten Real beim 1:0 (0:0) gegen den FC Liverpool zum insgesamt 14. Sieg im wichtigsten Europapokal – Titelsammler Toni Kroos schloss mit seiner Nummer fünf zu Cristiano Ronaldo auf. Kroos nach der Partie zum ZDF: "Das muss ein paar Tage sacken. Ich habe immer gesagt, dass ich es einmal erleben möchte, dass alle meine Kinder im Stadion sind, wenn ich die Champions League gewinne. Das ist ein ganz besonderer Augenblick."

Anschließend brach Kroos das Interview allerdings überraschend ab (Mehr dazu erfahren Sie hier).

Das Finale wird allerdings wegen gefährlicher Szenen und eines harten Polizei-Einsatzes am Einlass ein Nachspiel haben (Mehr dazu erfahren Sie hier). 75.000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren Richtung Stade de France geströmt – dabei gab es riesige Sicherheitsprobleme vor den Toren zur Liverpool-Kurve, daher verzögerte sich der Anpfiff mehrmals um insgesamt 37 Minuten. Fans durchbrachen nach stundenlanger Wartezeit in großer Enge Ordnerketten und kletterten über Zäune, laut AFP setzte die Polizei mehrfach Tränengas ein. Ob Menschen verletzt wurden, war zunächst nicht bekannt.

Festtagsstimmung in Paris

Dabei hatte der Tag harmlos begonnen. Bei 20 Grad sangen und tranken sich zehntausende Liverpool-Fans schon am Mittag warm. Schlager der Party am Cours de Vincennes im Osten der Stadt war der Klopp-Song: "Im so glad, Jurgen is a Red" zur Beatles-Melodie von "I Feel Fine". 200 Real-Ultras fuhren mit dem Schiff über die Seine und zündeten Bengalische Feuer vor dem Eiffelturm.

Das Spiel wurde dann schnell rasant. Klopp stand noch recht ruhig an der Linie, während seine Mannschaft sich um Kontrolle bemühte und entschlossener wirkte. Mohamed Salah (16.) hatte im Fallen die erste gute Chance, der bei Bayern München heiß gehandelte Sadio Mane traf nur den Innenpfosten (21.), weil Courtois erstmals grandios reagierte.

Benzema, immer wieder Benzema

Auf der Gegenseite hielten Ibrahima Konate und Virgil van Dijk die Real-Offensive an der kurzen Leine, auch der 2014er-Weltmeister Kroos brachte anfangs keine Ruhe in den Aufbau, spielte später aber gewohnt sicher. Die Steilpässe auf Super-Torjäger Karim Benzema oder Vinicius wurden zunächst abgefangen, Liverpool verbuchte 8:0 Torschüsse.

Dennoch: Nach einer halben Stunde waren die Königlichen im Finale angekommen, sie zogen das Spiel besser in die Breite. Einem kuriosen Ping-Pong-Tor Benzemas verweigerte Schiedsrichter Clement Turpin (Frankreich) nach minutenlangem Videobeweis wegen einer Abseitsposition die Anerkennung (45.).

Statistisch hatten sich beide Mannschaften problemlos ihre Titelhoffnung einreden können. Real hatte seine letzten sieben Königsklassen-Finals gewonnen – allerdings auch 1981 zum letzten Mal verloren: gegen Liverpool. In Paris. Diesmal war St. Petersburg das Endspiel wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine entzogen worden, Paris sprang mit dem Stade de France ein.

Die Reds-Fans trieben ihre Mannschaft nach der Pause unverdrossen nach vorne. Madrid war diesmal von Beginn an wach und knüpfte an die gute Endphase der ersten Halbzeit an, doch Torgefahr strahlte weiter fast nur Liverpool aus, Trent Alexander-Arnold war ein steter Unruheherd. Carlo Ancelotti traktierte deshalb angestrengt mit dem Kiefer sein Kaugummi - dann aber jubelte der Real-Trainer: Vinicius Junior traf tatsächlich mit dem ersten Torschuss.

Für die Königlichen war es eine Erlösung. Alle Kollegen stürmten auf Vinicius los, auch die Ersatzspieler rannten wie von Sinnen auf den Rasen und feierten den Brasilianer. Klopp und Liverpool waren gefordert, sie gingen nach kurzer Schockphase voran - Courtois parierte aber im Privatduell weitere dreimal stark gegen Salah (64./69./82.). Real nutzte die Kontergelegenheiten nicht, wodurch Liverpool bis zuletzt im Spiel blieb.

Klopp: Am Sonntag wird trotzdem gefeiert

"Sehr bescheiden" sei die Stimmung in der Kabine gewesen, sagte Jürgen Klopp nach der Niederlage bei DAZN. "Ich sehe schon, dass wir eine geile Saison gespielt haben, bei den Jungs dauert es noch ein wenig."

Nach "einer Nacht Schlaf und vielleicht einer weiteren Ansprache von mir sollen sie feiern", äußerte Klopp ein wenig später während der Pressekonferenz. Am Sonntag soll in Liverpool die Saison mit zwei Titeln gefeiert werden. "Auch wenn es niemand auf dem Planeten versteht, dass wir eine Parade machen, wir werden eine machen. Und ich hoffe, dass jeder, der in Liverpool Zeit hat, kommt."

"Wir haben es in zwei Wettbewerben ganz knapp nicht geschafft, mit dem eigentlich kleinsten Abstand, der geht", sagte Klopp, der mit seinem Team am vergangenen Wochenende die Meisterschaft in England Manchester City hatte überlassen müssen. "Da ist uns natürlich nix vorzuwerfen, was soll der Mist?" Gewonnen hat Liverpool in dieser Saison beide nationalen Pokal-Wettbewerbe.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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