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EM 2016: Boateng, Hummels und Neuer machen Defensive sexy


Neuer, Hummels und Boateng
So sexy kann deutsche Abwehrarbeit sein

Von t-online
Aktualisiert am 28.06.2016Lesedauer: 3 Min.
Die Hand drauf: Mats Hummels und Jerome Boateng sorgen dafür, dass die deutsche Abwehr so sicher steht.Vergrößern des BildesDie Hand drauf: Mats Hummels und Jerome Boateng sorgen dafür, dass die deutsche Abwehr so sicher steht. (Quelle: imago/Hübner)
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Aus Evian berichtet Thomas Tamberg

Tolle Tore, spektakuläre Tricks, herzerfrischender Offensivfußball, mitreißende Stimmung: Die Gründe ins Fußballstadion zu gehen sind vielfältig. In der Regel haben sie selten etwas mit Abwehrarbeit zu tun. Doch seitdem Manuel Neuer, Jerome Boateng und Mats Hummels in der Nationalmannschaft gemeinsam die Defensive organisieren, ist auch das Toreverhindern sexy geworden.

Der 3:0-Erfolg im EM-Achtelfinale gegen die Slowakei war das fünfte Spiel der DFB-Elf in Folge ohne Gegentor. Das ist Rekord in der 108-jährigen Geschichte der Nationalmannschaft, in der das Team immerhin 915 Länderspiele absolviert hat.

Blasse Erinnerung an vergangene Tage

Dieser Rekord ist umso bemerkenswerter, da die DFB-Kicker in ihrer Zeit nach der WM 2014 nahezu in jedem Länderspiel einen Gegentreffer gefangen hatten. Es ist noch gar nicht so lange her, da freute man sich, dass gegen Ungarn ein Zu-Null-Sieg heraussprang. Es war das letzte Testspiel vor der Abreise zur EM 2016 in Frankreich. Davor kassierte die Nationalmannschaft in acht Länderspielen in Folge mindestens einen Gegentreffer. Die Abwehrarbeit geriet zum großen Sorgenkind.

Doch das erscheint in diesen Tagen wie eine blasse Erinnerung aus vergangenen Tagen. Vor allem das Trio in der Zentrale um Neuer, Boateng und Hummels strahlt eine Souveränität aus, die in jedem Angreifer den Glauben an die eigene Stärke auf ein Minimalmaß zurechtstutzt. Der FC Bayern darf sich freuen, dass diese Spieler in der kommenden Saison auch in einem Klub vereint zusammenspielen.

Mit Leichtigkeit und Eleganz

Es sind aber nicht allein die Zahlen, die so beeindrucken. Sondern vielmehr die neue Leichtigkeit und Eleganz mit der diese drei ihre Arbeit verrichten. Wo früher anerkannte Größen wie Kohlers und Försters mit dem Adler auf der Brust die Fußballplätze dieser Welt umpflügten und mit fast jedem Körperteil versuchten dem Gegner Schmerzen zuzufügen, haben die derzeitigen Protagonisten das Verteidigen zur Kunst erhoben. Das magische Dreieck für Defensivfetischisten sozusagen.

Gegen die Slowakei klärte Boateng einmal mehr mit einem rückwärtsgewandeten Hackenfallrückzieher. Unvergessen bleibt seine spektakuläre Abwehraktion im Spiel gegen die Ukraine, die anschließend einen Internethype auslöste. Dass er jetzt auch noch im EM-Achtelfinale per Volleyabnahme ein Traumtor erzielte sei hier nur nebenbei bemerkt, es geht schließlich um die Defensivarbeit.

Vergleiche mit Beckenbauer

Neben Boateng hat sich spätestens seit der WM 2014 Hummels als feste Größe etabliert. Schon immer begleiteten den ehemaligen Dortmunder aufgrund seines Spielstils mit stets erhobenem Kopf Vergleiche mit Franz Beckenbauer. Mittlerweile kommt Hummels der Form seines Lebens immer näher.

Boateng und Neuer haben sie bereits erreicht. Der Keeper hat dazu mit seinem Offensivdrang das Torwartspiel weltweit auf ein neues Level geführt und füllt die Rolle des früheren Liberos gleich mit aus.

Alle drei beschränken sich längst nicht nur auf die Abwehrarbeit, sondern sorgen auch im Offensivspiel für wichtige Impulse. Der moderne Innenverteidiger ist mittlerweile Ausgangspunkt der meisten Angriffsaktionen. Boatengs weite Diagonalbälle auf die Flügel oder Hummels millimetergenaue Pässe in die Tiefe sind längst Markenzeichen der beiden Abwehrspieler geworden.

Einen speziellen Abwehrchef gibt es bei den beiden nicht. "In Deutschland muss es immer einen Boss geben", sagte Hummels kopfschüttelnd. "Ich sehe da keine klare Rollenverteilung. Jeder muss Kommandos geben. Wir müssen zusammenarbeiten." Es sei natürlich ein Vorteil, sagte Bundestrainer Joachim Löw, "wenn eine starke Achse über Jahre zusammenspielt."

"Wichtig, dass die Null steht"

Zusammenarbeiten müssen sie auch mit den anderen Mannschaftsteilen. Ebenso wie sie das Spiel nach vorne ankurbeln, sind sie auch darauf angewiesen, wie die Stürmer und Mittelfeldspieler ihre Arbeit verrichten. "Je besser sie arbeiten, desto leichter ist es auch für die Defensive", sagte Löw. Wenn Thomas Müller, Mesut Özil, Toni Kroos und Co. so lauffreudig gegen den Ball arbeiten, dann muss sich der Gegner mit langen Bällen befreien. Eine leichte Beute für die beiden Innenverteidiger.

Im Viertelfinale gegen Italien wartet nun ein echter Härtetest auf die deutsche Defensive. "Wir wissen aus Brasilien, wie wichtig es ist, dass die Null steht und wir aus einer guten Defensive agieren", sagte Kroos. "Wir haben gezeigt dass wir gut verteidigen können." Das wird dann auch dringend nötig sein.

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