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FC Bayern: Uli Hoeneß spricht Klartext bei Sepp Maiers Hommage


Klubpatron spricht Klartext
Hoeneß richtet emotionalen Appell an Eberl


19.03.2024Lesedauer: 5 Min.
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Uli Hoeneß: Der 72-Jährige äußerte sich zur Zukunft des FC Bayern sowie der deutschen Nationalmannschaft.Vergrößern des Bildes
Uli Hoeneß: Der 72-Jährige äußerte sich zur Zukunft des FC Bayern sowie der deutschen Nationalmannschaft. (Quelle: IMAGO/Ulrich Wagner)

Uli Hoeneß spricht am Rande der Veranstaltung zu Sepp Maiers 80. Geburtstag Klartext. Dabei macht der Patron des FC Bayern auch nicht vor der Nationalelf halt.

Die Hommage, die der FC Bayern Sepp Maier zu Ehren seines 80. Geburtstags erwies, war auch und vor allem für Uli Hoeneß ergreifend. Immer wieder kniff der Ehrenpräsident seine Lippen zusammen, um seine großen Emotionen, die er mit seinem langjährigen Mannschaftskameraden verbindet, zu kontrollieren.

Besonders als Maier von seinem tragischen Autounfall berichtete, nach dem ihm Hoeneß – wie er erzählte – das Leben rettete. "Wenn Uli Hoeneß nicht gewesen wäre, dann wäre ich schon 45 Jahre tot", sagte Maier auf dem Podium und richtete sich direkt an seinen Sitznachbarn. "Uli, du hast mich nie vergessen." Mit Tränen in den Augen versagte ihm dann die Stimme. (Mehr dazu lesen Sie hier.)

Hoeneß übernahm und antwortete ihm. Genau das "erwarte ich auch von einem Manager in einem solchen Verein", sagte Hoeneß: "Der FC Bayern muss sich immer von allen unterscheiden, denen es nur um das Geld geht. Für Max (Eberl; Anm. d. Red.) und alle, die uns nachfolgen, muss es oberste Priorität sein, dass man diese Familie zusammenhält."

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Max Eberl, der neue Sportvorstand der Münchner, saß bei der Veranstaltung im Vereinsmuseum des Rekordmeisters in der Allianz Arena in der zweiten Reihe und hörte Hoeneß' Worten genau zu. Dort, wo derzeit auch eine Sonderausstellung zu Maier zu sehen ist, hatte sich die geballte Klubprominenz versammelt: von Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge über Präsident Herbert Hainer bis zu CEO Jan-Christian Dreesen.

Eberl beschränkte sich da komplett auf die Rolle des aufmerksamen Zuschauers. Das Reden überließ er stattdessen den Klubgranden. Wie eben Hoeneß. Der 72-Jährige erzählte launig von alten Zeiten, sprach aber auch mal wieder zum Tagesgeschäft Klartext – in Sachen Bayern und in Sachen Nationalmannschaft.

Am Rande der Veranstaltung sprach Hoeneß …

... über die EM-Chancen von Leroy Sané und Leon Goretzka:

"Sané wird auf jeden Fall dabei sein. Und ich bin auch bei Leon Goretzka optimistisch. Wenn er so spielt wie in den letzten Wochen, dann ist er ja ein Spieler, der noch 14 Tage vor der EM auf den Zug aufspringen kann. Er hat ja nicht so gut gespielt lange Zeit. Seit ein paar Wochen ist er jetzt plötzlich in den Jungbrunnen gefallen und wieder einer, der das Heft in die Hand nimmt und richtig gut spielt. Bei dem ein oder anderen, da muss ich sagen: Was wir teilweise in den letzten zwölf Monaten so geleistet haben, war nicht gut genug. Und da muss man auch die Konsequenzen tragen."

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... über die Frage, ob Manuel Neuer in der Nationalelf direkt und auch bei der EM wieder die Nummer eins sein wird:

"Ja, natürlich, da gibt es ja gar keine Frage."

... und den Vergleich mit Sepp Maier:

"Es sind andere Zeiten. Das ist schwierig zu vergleichen. Aber beide sind überragende Torleute in ihrer Zeit. Und haben alles gewonnen, was man gewinnen kann."

... über den emotionalen Moment mit Sepp Maier auf der Bühne:

"Ich glaube, er war überrascht, was der FC Bayern hier auf die Beine gestellt hat. Das ist ja nicht selbstverständlich. Und ich muss ehrlich sagen, der FC Bayern muss diese Dinge so hochhalten, weil das unterscheidet uns vom FC Hilal in Saudi-Arabien."

... über die Rückkehr von Toni Kroos, die er zuletzt noch als "Titanic-Signal" bezeichnet hatte:

"Im Moment begrüße ich das schon, dass Toni Kroos zurückkommt, weil wir von den Persönlichkeiten nicht so eine große Auswahl haben. Da ist die Rückkehr eines sehr erfahrenen, sehr erfolgreichen Spielers vielleicht eine gute Entscheidung gewesen. Damals war das eine andere Situation. Da hatten wir ja ein relativ stabiles Mittelfeld mit Goretzka, Kimmich, mit wem auch immer. Aber jetzt ist es ja ein neu zusammengestelltes Mittelfeld, und da kann die deutsche Nationalmannschaft, glaube ich, von der Erfahrung von Toni sehr profitieren."

... über den Zusammenhang der Krise des FC Bayern mit jener der Nationalelf:

"Die ganzen Erfolge der letzten 30 Jahre der Nationalmannschaft sind wesentlich durch den FC Bayern geprägt gewesen. Wenn jetzt beim FC Bayern ein gewisser Umbruch stattfindet, dann trifft das natürlicherweise auch die Nationalmannschaft. Die Pflanze Nationalmannschaft hat sich 30, 40 Jahre lang immer auf den FC Bayern verlassen. Darin sehe ich jetzt auch eine Chance, wenn diese Unterstützung nicht so da ist, wie sie schon mal da war. Ich sehe, was sich da in Stuttgart und in Leverkusen entwickelt. Das kann ja für den deutschen Fußball ganz gut sein. Und wenn wir mal nicht an allen Fronten gefordert werden, tut es auch gut. Aber eines ist sicher: Der FC Bayern wird in zwei, drei Jahren wieder das Maß aller Dinge sein."

... über die Nominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann:

"Das finde ich sehr mutig. Er hat dem Rechnung getragen, was man zurzeit auf den Bundesliga-Feldern sieht. Ich ertappe mich ja selbst, dass ich gerne Stuttgart oder auch Leverkusen schaue. Wenn andere attraktiven Fußball spielen, muss man als Bayern-Mann auch akzeptieren, dass mal die anderen den Vortritt kriegen."

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... über das pinke DFB-Trikot:

"Das sind doch alles Dinge, die völlig wurst sind. Die können auch mit nacktem Oberkörper und etwas Aufgemaltem spielen. Das sind Nebensächlichkeiten."

... über sein Vermächtnis beim FC Bayern und Sportvorstand Max Eberl sowie Sportdirektor Christoph Freund:

"In der heutigen Zeit kann das nicht einer alleine machen. Auch in meiner Zeit war ein Beckenbauer da, ein Karl-Heinz Rummenige da. Das ist auf verschiedenen Schultern entstanden. Und so muss es auch hier sein. Ich denke, dass wir mit Max, aber auch mit Christoph Freund speziell im sportlichen Bereich eine große Chance haben, dass sich der FC Bayern regeneriert und in neue Sphären kommt. Und genauso erwarte ich von den anderen neuen Leuten im Vorstand, von Jan-Christian Dreesen, von Michael Dietrich, dass der FC Bayern aus dieser schwierigen Situation, in der wir jetzt ein, zwei Jahre waren, gestärkt hervorgeht."

... seine zukünftige Rolle beim Rekordmeister:

"Es war immer so, dass Karl-Heinz (Rummenigge; d. Red.) und ich gute Ratgeber waren. Das wollen wir auch in Zukunft sein, aber wir werden nicht mehr an vorderster Front kämpfen."

... den positiven Trend der vergangenen Bayern-Spiele:

"Das ist aber auch gefährlich, weil der nächste Trendwechsel kommt bestimmt. Aber ich denke, dass wir uns im Klaren sein müssen, dass wir uns nicht täuschen lassen dürfen durch die sehr guten Ergebnisse. Wir haben jetzt mit Dortmund in der Bundesliga, aber auch mit Arsenal ein ganz schweres Los gezogen. Das können wir schaffen, aber nur dann, wenn alle wirklich mindestens 100 Prozent spielen."

... über die Trainersuche des FC Bayern:

"Das ist eine wichtige Sache, aber jetzt wollen wir mal schauen, dass wir die nächsten sportlichen Aufgaben gut lösen. Ich verstehe die ganze Hektik, die um die Trainer-Frage gemacht wird, nicht. Wir haben noch Zeit genug, den richtigen Trainer zu finden. Und wie immer im Leben wird der FC Bayern versuchen, eine gute Lösung zu finden."

... über Aleksandar Pavlović, der sein DFB-Debüt erkrankt verschieben musste:

"Es ist schade, dass er jetzt, wo er in sehr guter Form ist, da nicht spielen kann. Ich hätte ihn gerne mal in der Nationalmannschaft gesehen. Aber der ist ja erst 19. Und deswegen mache ich mir da keine Sorge. Im Übrigen ist mir im Moment das Spiel gegen Arsenal wichtiger als die Freundschaftsspiele der Nationalmannschaft. Denn die EM fängt meines Wissens erst im Juni an."

Verwendete Quellen
  • Eindrücke vor Ort als Reporter im Museum des FC Bayern
  • Medienrunde mit Uli Hoeneß
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