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Deutsche Politiker fordern Boykott der WM 2018 in Russland


Politiker fordern Boykott
"WM 2018 in Russland unvorstellbar"

Von t-online, afp
Aktualisiert am 23.07.2014Lesedauer: 3 Min.
Symbolische Übergabe der Weltmeisterschaft: FIFA-Präsident Sepp Blatter (li.) und Russlands Präsident Wladimir Putin während der WM in Brasilien.Vergrößern des BildesSymbolische Übergabe der Weltmeisterschaft: FIFA-Präsident Sepp Blatter (li.) und Russlands Präsident Wladimir Putin während der WM in Brasilien. (Quelle: dpa-bilder)
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Nach dem mutmaßlichen Abschuss eines malaysischen Passagierflugzeugs über dem Osten der Ukraine durch prorussische Separatisten stellen deutsche Politiker die Ausrichtung der WM 2018 durch Russland in Frage.

Wenn der russische Präsident Wladimir Putin "nicht aktiv an der Aufklärung des Flugzeugabsturzes mitwirkt, ist die WM 2018 in Russland unvorstellbar", sagte Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) der "Bild"-Zeitung. Ähnliche Äußerungen kamen von den Grünen.

Beuth, der ebenfalls Vorsitzender der Sportministerkonferenz der Länder ist, forderte, der Weltverband FIFA müsse nun prüfen, ob die WM-Vergabe noch aufrecht erhalten werden könne. Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Stephan Mayer (CSU), äußerte sich ähnlich. "Sollte Präsident Putin nicht einlenken und die Krise weiter anheizen, darf es auch kein Tabu mehr sein, Russland die WM 2018 zu entziehen", sagte Mayer.

Gabriel hält Debatte für falsch

SPD-Chef Sigmar Gabriel hält eine Debatte über einen Boykott hingegen für falsch. "Jetzt vier Jahre im Voraus eine Debatte über die nächste Fußball-Weltmeisterschaft zu führen, halte ich nicht für besonders klug", sagte der Bundeswirtschaftsminister mit Blick auf die jüngste Eskalation in der Ostukraine.

Er könne aber verstehen, dass gerade die Niederländer mit über 190 Toten enorm unter Schock stünden. "Da gibt es Hunderte Familien, die betroffen sind." Der frühere niederländische Nationalspieler John van 't Schip hatte zuvor zu einem Boykott der Fußball-WM in Russland via Twitter aufgerufen.

Fuchs: WM 2018 nach Deutschland, Frankreich und Italien

Der Vize-Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs, forderte die FIFA auf, das Turnier für 2018 neu zu vergeben. "Die FIFA sollte sich Gedanken darüber machen, ob Russland ein geeignetes WM-Land ist, wenn es noch nicht einmal sichere Luftwege garantieren kann", sagte Fuchs "Handelsblatt Online".

Deutschland könne zusammen mit Frankreich und Italien "ohne Probleme" das Turnier übernehmen. "Wir haben genügend Stadien, die WM-tauglich sind", sagte Fuchs.

Er betonte, dass eine Neuvergabe der WM als Strafmaßnahme wesentlich wirkungsvoller sei, als die Verhängung harter Wirtschaftssanktionen. Die russischen Grenzen seien "in ihrer Vielfalt" viel zu durchlässig, um das Land etwa von Importen abzuschneiden. Die Umsetzung von Handelsbeschränkungen ließe sich daher kaum effektiv kontrollieren. "Die beste Sanktion wäre, weniger Gas aus Russland zu importieren", sagte Fuchs.

Beck: Putin kein würdiger Gastgeber

Die Grünen-Außenpolitikerin Marieluise Beck forderte generell, die Vergabe von Sportgroßereignissen abhängig von der Einhaltung demokratischer Standards zu machen. "Die Vergabe der Fußball-WM an Russland war bereits vor der Ukraine-Krise fragwürdig, weil der Kreml seit Jahren Bürgerrechte immer wieder einschränkt", sagte Beck der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Nun gelte erst recht, dass Putin "kein würdiger Gastgeber" sei.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek warnte in der "Bild" davor, Putin eine "Bühne für seine Propagandashow" zu geben. Russland müsse erst "den Weg zum Frieden zurückfinden und für die Einhaltung der Menschenrechte sorgen, bevor dort eine Fußball-WM stattfinden kann", sagte der Kai Wegner, Bundestagsabgeordneter und CDU-Generalsekretär im Land Berlin.

Regierung in Moskau seit Monaten in der Kritik

Nach Brasilien in diesem Jahr soll als nächstes Russland die Weltmeisterschaft ausrichten. Die Regierung in Moskau steht seit Monaten jedoch wegen der Annektion der ukrainischen Halbinsel Krim und ihrer Unterstützung der prorussischen Aufständischen im Osten der Ukraine in der Kritik.

Wegen Russlands Rolle in dem blutigen Konflikt beschlossen die EU und die USA bereits mehrere Runden Sanktionen gegen russische Verantwortliche und Institutionen. Nach dem wahrscheinlichen Abschuss des Flugs MH17 am vergangenen Donnerstag erwägen sie eine weitere Verschärfung der Strafmaßnahmen.

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