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Von Reus bis Havertz: Sechs Kandidaten für die Özil-Nachfolge


Von Reus bis Havertz
Sechs Kandidaten für die Özil-Nachfolge

Von dpa, sid, t-online
04.09.2018Lesedauer: 3 Min.
Mesut Özil: Durch den Rücktritt des 92-fachen Nationalspielers muss die Position im zentralen Mittelfeld der DFB-Elf neu besetzt werden.Vergrößern des BildesMesut Özil: Durch den Rücktritt des 92-fachen Nationalspielers muss die Position im zentralen Mittelfeld der DFB-Elf neu besetzt werden. (Quelle: Kyodo News/imago-images-bilder)
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Der Rücktritt von Mesut Özil hat auch sportliche Nachwirkungen. Wer wird zukünftig die Spielmacher-Rolle ausfüllen? Wer seine Rückennummer bekommt, steht schon fest.

Der Abschied von Mesut Özil hallt beim Neustart der Nationalmannschaft noch nach. Eine der spannendsten Frage vor dem Länderspiel gegen Weltmeister Frankreich lautet: Wer tritt die Nachfolge des Spielmachers an, der in seinen neun Jahren als Nationalspieler als Liebling von Bundestrainer Joachim Löw galt? Zumindest bis zur Schlammschlacht rund um den Rücktritt Özils.

Brandt erbt die Rückennummer 10

"Der Konkurrenzkampf blüht jetzt von Neuem auf", sagte Julian Draxler bei der ersten Zusammenkunft der deutschen WM-Verlierer. Das betrifft insbesondere die Özil-Position, sofern es sie im neuen Löw-System weiterhin gibt. Diese Spieler gelten als Kandidaten.

Julian Brandt hat bereits das Trikot mit der Rückennummer 10 von Özil übernommen. "Ich wurde gefragt und habe dankend angenommen. Ich will da hineinwachsen. Ich habe breite Schultern, ich glaube, ich passe da rein", witzelte der 22-jährige Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen bei der Pressekonferenz des DFB.

Der schnelle Brandt, der bei der WM als Joker ein Lichtblick war, wird aber eher nicht der neue Zehner im DFB-Team werden. Brandt ist eigentlich ein Außenbahnspieler, kein zentraler Regisseur.

Marco Reus sagt ganz offen: "Ich mache kein Hehl daraus, dass ich gerne auf der Zehn spiele." Und weiter: "Entscheidend ist, was der Bundestrainer sich für Gedanken macht."

Als der in Russland gegen Schweden (2:1) erstmals seit 2008 bei EM oder WM auf Özil verzichtete, durfte Reus ran – und überzeugte. Der neue Kapitän von Borussia Dortmund scheint derzeit der aussichtsreichste Kandidat zu sein.

Thomas Müller füllte die zentrale Rolle zum Abschluss der WM-Qualifikation im Oktober 2017 in Nordirland (3:1) und gegen Aserbaidschan (5:1) aus. Er sagt: "Wir haben viele Spielertypen, die auf dieser Position spielen können. Jeder hat ein eigenes Profil." Müller hat ein ganz anderes als Özil.

► Auch Julian Draxler hat schon im Zentrum gespielt. "Ich bin auch bei der WM unter meinen Möglichkeiten geblieben. Da muss man offen und ehrlich mit sich sein", sagte der 24-Jährige von Paris Saint-Germain: "Ich glaube, dass ich viel mehr drauf habe, als ich gezeigt habe."

Im März gegen Brasilien (0:1) gab Julian Draxler bereits den Regisseur, beim Confed Cup 2017 stellte er zudem Führungsqualitäten unter Beweis. Allerdings ist er in seinem Klub gerade außen vor. Das ist nicht die beste Voraussetzung.

► Der 19-jährige Leverkusener Kai Havertz, der von Löw erstmals zur Nationalelf eingeladen wurde, ist eher eine Option für die Zukunft.

Ilkay Gündogan wäre auch einer, der wegen seiner technischen Fähigkeiten Özil als Spielmacher beerben könnte. Das wäre eine spannende Geschichte: Denn die beiden Deutsch-Türken Gündogan und Özil hatten mit ihren Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan die deutsche WM-Mission extrem belastet. Bislang spielte Gündogan im DFB-Team allerdings meist defensiver – und wird dort auch nach dem Aus für Sami Khedira gebraucht.

Auch eine Systemumstellung scheint möglich

Sechs Kandidaten für eine Position – dabei ist es auch nicht auszuschließen, dass Löw gar keinen neuen Özil braucht. "Denn den Spielertyp Mesut Özil hat er nicht dabei. Er war ein Ballverteiler", bemerkte Thomas Müller.


Eine Systemumstellung weg vom 4-2-3-1 mit einem Spielmacher im Zentrum der offensiven Mittelfeldreihe scheint möglich. Löw hat sich nach der WM selbst von seinem "fast schon arroganten" Überdrehen des Ballbesitzfußballs distanziert. Er könnte zu einem 4-3-3 mit zwei Achtern im Mittelfeld wechseln. Oder zu einem 3-4-3 mit einer Dreierkette in der Abwehr wie beim Gewinn des Confed Cups 2017. In beiden Systemen gäbe es den klassischen Spielmacher nicht mehr.

Löw: "Özil war einer der besten Spieler"

Beim WM-Triumph 2014 feierte Löw mit einem 4-3-3 ohne Spielmacher seinen größten sportlichen Erfolg. Özil stellte er damals auf die linke Seite. Eine erste Auflösung, was der Bundestrainer nun vorhat, wird es am Donnerstag (20.45 Uhr, im Liveticker bei t-online.de) im Auftaktspiel der neuen Nations League in München gegen Weltmeister Frankreich geben.

Bei aller Bitterkeit, die gerade auch Löw wegen der Art des Abgangs von Özil empfand, klang er fast wehmütig, als er vergangene Woche über ihn sprach. "Mesut Özil war neun Jahre mein Spieler. Wir haben vieles zusammen erlebt, manche Rückschläge und sehr viel Positives. Wir haben den WM-Titel zusammen gewonnen. Und nach wie vor bin ich der Meinung, dass der Mesut Özil einer der besten deutschen Spieler war, die es in den vergangenen 20, 30 Jahren gab. Ein herausragender Fußballer, der mit seiner technischen Klasse und Spielintelligenz ein Spiel unheimlich beeinflussen konnte. Das wird für immer bleiben."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und sid
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