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Schalke-Keeper Nübel: Bayern? "Nehme das alles nicht wahr"


Torwart bei der U21
Schalke-Keeper Nübel: Bayern? "Nehme das alles nicht wahr"

InterviewVon David Digili

07.06.2019Lesedauer: 4 Min.
Interview
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Im Nationaltrikot: Nübel will für die U21 bei der EM im Tor stehen.Vergrößern des Bildes
Im Nationaltrikot: Nübel will für die U21 bei der EM im Tor stehen. (Quelle: AFLOSPORT/imago-images-bilder)

Der Schlussmann der Königsblauen spricht über Gerüchte um einen Wechsel zum Rekordmeister, verrät, was er von Ex-Trainer Domenico Tedesco gelernt hat – und erklärt, was für die deutsche U21 bei der EM drin ist.

In einer enttäuschenden Saison für den FC Schalke 04 war er einer der wenigen Lichtblicke – und die Entdeckung: Alexander Nübel wurde zur Rückrunde die neue Nummer 1 im Tor der Königsblauen, überzeugte regelmäßig. Aktuell bereitet sich der Keeper mit der deutschen U21 in Natz in Südtirol auf die EM in Italien und San Marino vor.

Im Interview spricht Nübel über Chancen beim Turnier, erklärt die Unterschiede zwischen Domenico Tedesco, Huub Stevens und Stefan Kuntz, spricht über seinen Charakter – und äußert sich erneut zu den Spekulationen um einen Wechsel zum FC Bayern.

t-online.de: Herr Nübel, haben Sie eine Macke?

Alexander Nübel (22): Das ist schwierig zu sagen (lacht).

Kurz nach Ihrem Wechsel zu Schalke 2015 haben Sie gesagt, Sie hätten noch keine der für Torhüter typischen Macken – aber das könnte ja noch werden. Und heute, vier Jahre später?

(Überlegt) Ich würde eher meinen, dass ich noch ruhiger geworden bin, aber am Ende können das meine Teamkollegen sicher besser beurteilen als ich selbst. Also, ich habe zumindest noch nicht gehört, dass ich bekloppt bin (lacht).


Sie sind Stammtorwart bei einem der größten Vereine der Bundesliga, in einer unruhigen Situation, mit 22 Jahren. Das könnte auch enormen Druck bedeuten – Sie wirken aber bereits enorm abgeklärt...

Der Eindruck täuscht nicht. Ich freue mich einfach auf jedes Spiel, weil ich davor ja auch lange Zeit auf der Bank gesessen und mitbekommen habe, wie alles läuft. Ich versuche immer, so ruhig wie möglich zu bleiben, und bis jetzt gelingt das ganz gut (lacht). Und sollte ich doch mal nervös sein, dann liegt das an meiner Konzentration und nicht daran, dass ich Angst habe.

Woher kommt diese Ruhe?

Ich glaube, in Westfalen sind wir einfach eh etwas ruhiger (lacht). Man ist mehr in sich gekehrt, und das passt auch zu mir.

Die Ruhe hat sich bezahlt gemacht: Topklubs aus Europa sollen an Ihnen interessiert sein, auch die Bayern...

Ganz ehrlich: Ich nehme das alles um mich herum wirklich gar nicht so wahr. Ich lese fast gar nichts, daher habe ich immer einen gewissen Abstand zu all den Berichten und Spekulationen, um alles realistischer einschätzen können.

Bei all dem Lob: In welchen Punkten sehen Sie bei sich selbst den größten Nachholbedarf?

Bei der Konstanz, anhaltend gute Leistungen zu zeigen. Ich kann mich auch noch in meiner Kommunikation mit meinen Teamkollegen verbessern, das ist heutzutage enorm wichtig für einen Torwart.

Sie haben mal Jens Lehmann als ein frühes Vorbild bezeichnet. Zu welchen Torleuten weltweit schauen Sie auf?

Ich finde, wir haben schon in Deutschland genug gute Leute. Für mich ist Ralf Fährmann immer noch einer der besten Torhüter. Und man darf nicht vergessen: Marc-André ter Stegen, Manuel Neuer, Kevin Trapp oder Bernd Leno spielen alle bei Top-Vereinen.

Auf Schalke haben Sie in dieser Saison unter Domenico Tedesco und Huub Stevens gespielt, bei der U21 nun wieder unter Stefan Kuntz – wie vergleichen Sie die drei?

Alle drei sind auf jeden Fall starke Persönlichkeiten, aber auch sehr unterschiedlich, nicht nur altersmäßig. Domenico Tedesco war sehr, sehr jung, aber fachlich auf einem ganz hohen Niveau. Ich bin sehr froh, dass ich mit ihm zusammenarbeiten durfte. Huub Stevens ist genau so, wie ihn jeder auch vor Augen hat (lacht).


Das müssen Sie erklären!

Er steht natürlich für die alte Schule, aber gerade damit war er unglaublich wichtig für uns im Kampf um den Klassenerhalt. Und Stefan Kuntz ist wieder anders. Er ist immer noch ganz nah bei der Mannschaft, weiß noch selbst, wie es als Aktiver ist, war Nationalspieler und weiß ganz genau, wie es bei Turnieren abläuft.

Was haben Sie von den dreien gelernt?

Von Tedesco ganz klar taktische Fragen: Wie geht man ein Spiel an? Wie geht man den Gegner an? Wie analysiert man den Gegner am besten? Das hat mir enorm weitergeholfen. Ich glaube, bei Stevens war es mehr das Menschliche, der Gedanke, gemeinsam voranzugehen, Mut und Entschlossenheit zu zeigen. Mit Stefan Kuntz kann man über alles reden. Bei ihm sind wir vom Bundesliga-Alltag abgeschottet und können uns über andere Dinge Gedanken machen. Er hat mich auch schon eingeladen, als ich noch nicht Stammtorwart bei Schalke war. Sein Umgang mit mir hat sich aber die ganze Zeit nicht geändert, das ist sehr wichtig.

Klingt fast so, als wäre es die richtige Abwechslung nach der turbulenten Saison mit Schalke...

Von Entspannung will ich da keinesfalls sprechen. Es geht für uns schließlich um den Titel, ich persönlich will spielen, und wir tragen das deutsche Trikot. Das Gefühl der Anspannung ist vor einem U21-Länderspiel genauso groß wie vor jedem Bundesligaspiel.

Beim Turnier in Italien warten nun Österreich, Dänemark und Serbien als Gruppengegner. Ist der EM-Titel drin?

Wir wollen zunächst einmal die Vorrunde erfolgreich bestreiten, um uns dann für Olympia zu qualifizieren – dann wollen wir gemeinsam den nächsten Schritt gehen.

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