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WM-Gegner Spanien in der Nations League: Eine Warnung an Deutschland


Der DFB vor der Nations League
Eine Warnung an Deutschland

Von Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 04.06.2022Lesedauer: 3 Min.
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Hansi Flick beim Training der Nationalelf: Der Bundestrainer sollte in der Nations League gut aufpassen.Vergrößern des Bildes
Hansi Flick beim Training der Nationalelf: Der Bundestrainer sollte in der Nations League gut aufpassen. (Quelle: Heiko Becker/Reuters-bilder)

Mit Italien und England hat Deutschland zwei Hochkaräter vor der Brust. In diesen Spielen sollte die DFB-Auswahl genau aufpassen. Denn sie sind Vorboten der WM.

Als Assistent von Joachim Löw forderte Hansi Flick mit der Nationalmannschaft vor der WM 2014 Kamerun und Armenien als Gegner heraus. Vor allem die Partie gegen das afrikanische Team war aufschlussreich für das anschließende Turnier. Denn Kamerun diente aufgrund der Spielweise als Schablone für WM-Gruppengegner Ghana. Während das Testspiel noch 2:2 ausging, gewann Deutschland die Partie in Brasilien mit 2:1. Auch dank der Lehren aus der Partie gegen Kamerun.

Für die WM in Katar muss Flick, inzwischen Bundestrainer, auf solche Spiele verzichten. Zu knapp ist der Zeitraum vor dem Turnier. Daher gewinnen die sechs Partien in der Nations League an Wert. Denn sie sind die "Generalprobe". Vor allem in der Vorbereitung auf Spanien, den stärksten deutschen WM-Gegner, sind die Partien gegen England und Italien wichtig. Taktisch gibt es zwischen den drei Nationen klare Unterschiede. Als Gradmesser dienen England und Italien trotzdem.

Die Stärke liegt in der Jugend

Als Spaniens Trainer Luis Enrique nach dem Los Deutschland gefragt wurde, antwortete er: "Leicht, oder? Leicht! Mit Deutschland? Haha. Okay: Es wird schön, das ist eine großartige Gruppe mit einem großartigen Rivalen. Wir werden das genießen."

Die Ironie in seiner Stimme war unverkennbar. Enrique hat großen Respekt vor dem deutschen Team, gerade unter der neuen Führung. Die DFB-Elf spielt intensiver, aggressiver und zielstrebiger als unter Löw. Gegen die meisten Gegner wird Deutschland den Ton angeben, mehr Ballbesitz und mehr Spielanteile haben. Selbst beim Auswärtsspiel in den Niederlanden hatte Flicks Team 59 Prozent Ballbesitz. Auch gegen England und womöglich auch gegen Italien ist eine ähnliche Dominanz zu erwarten.

Spanien wird eine andere Nummer. Denn auch die Iberer setzen darauf, das Spiel selbst zu gestalten. Sie wollen agieren, nicht reagieren. Es ist also eine interessante Partie zu erwarten, wenn am 27. November Deutschland auf Spanien trifft.

Gerard Deulofeu, spanischer Ex-Nationalspieler vom italienischen Erstligisten Udinese Calcio, geht im Gespräch mit t-online von einem packenden Duell aus: "Spanien muss auf Deutschland aufpassen – und umgekehrt. Die Teams sind auf Augenhöhe und haben viel Qualität." Gleichzeitig hat der 28-Jährige auch eine Warnung für die DFB-Auswahl parat: "Spanien ist eine sehr junge und talentierte Mannschaft. Gavi, Pedri, Ansu Fati und Co. sind beeindruckend. Luis Enrique kann mit diesen Spielern umgehen, weiß aber auch, wie er ältere Spieler anzupacken hat. Sie waren stark bei der EM und ich traue ihnen auch eine sehr gute WM zu."

Alle drei aufgezählten Spieler kommen aus der Talentschmiede La Masia, der Akademie des FC Barcelona. Auch Deulofeu durchlief die einzelnen Jugendmannschaften der Katalanen. Er weiß, warum so viele Talente Barcelonas den Sprung nach oben schaffen: "Sie bekommen in der Jugend das gleiche Spielsystem wie die Profis vorgesetzt. Dadurch sind sie gut vorbereitet, wenn sie Profis werden. Dadurch können sie leichter ins kalte Wasser geworfen werden."

Worauf Deutschland achten muss

Zu diesem System passt, dass Luis Enrique selbst acht Jahre für Barcelona spielte und mit Unterbrechung sechs Jahre lang als Trainer bei den "Blaugrana" arbeitete. Sein Spielstil als Nationalcoach ähnelt dem Barças, weshalb er auch auf die vielen Talente der Katalanen setzt.

Zu England und Italien gibt es – wie beschrieben – ein paar Differenzen. Wie kann Hansi Flick die Spiele also in Vorbereitung auf Spanien nutzen?

Spaniens Spieler sind technisch hochqualifiziert, können auf engem Raum schnell Lösungen finden und mit leichten Körpertäuschungen ihre Gegenspieler austanzen. Eigenschaften, die auch die italienischen Spieler oft mit sich bringen. Auch sie sind pressingresistent und nur schwer aus der Ruhe zu bringen.

England ist unter Gareth Southgate nicht nur defensiv-, sondern auch konterstark. Genau da braucht der DFB unter Flick noch einen Härtetest, denn auch die Spanier sind, beispielsweise mit Ansu Fati und Ferran Torres, im Konterspiel gut besetzt.

Dazu ist England hochgefährlich bei Standards. Gut getretene Ecken und Freistöße spielen bei Turnieren eine wichtige Rolle. Mit Mads Buttgereit hat sich Flick einen Experten bereits ins Trainerteam geholt. Nun wird das Gelernte auf höchstem Niveau auf die Probe gestellt.

Der Stellenwert in Katar

Nicht zu vergessen ist auch das Prestige der Spiele gegen England und Italien. In Bologna und London (im September) wird die Stimmung aufgeladen sein. Die Fans werden versuchen, die deutsche Mannschaft nervös und unsicher zu machen.

Partien mit diesem Charakter sind eine geeignete Probe für das, was bei der WM auf Deutschland zukommt. Denn der Stellenwert jeder einzelnen Partie in Katar ist immens hoch. Und dort wird es auf alles ankommen, was die Spieler bereits kennen. Daher sollten sie gegen England und Italien gut aufpassen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gespräch mit Gerard Deulofeu
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