FC Liverpool: So könnte die Zukunft von Coach Jürgen Klopp aussehen

Vergangenes Jahr holte Jürgen Klopp mit Liverpool die Champions League. Mit dem Gewinn der englischen Meisterschaft machte er sich nun unsterblich. Was folgt in der Zukunft? Klopp stehen alle Türen offen.

"Ich nenne Dich ja nicht umsonst schon seit Jahren den Muhammad Ali des Fußballs", gratulierte BVB-Sportdirektor Michael Zorc seinem alten Trainer Jürgen Klopp zur Meisterschaft in der Premier League.

Am Tag nach dem ersten Liverpooler Titel übermittelte aber nicht nur der ehemalige Dortmunder Weggefährte seine Glückwünsche. Auch die internationale Presse feierte Klopp und seine Mannschaft überschwänglich. "Das war eine Vernichtung! Liverpool ist eine Maschine auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft", titelte der englische "Guardian".

So wurde der Titel in Liverpool gefeiert

Auch in Italien beherrschten Lobeshymnen die Gazetten. "Guardiola überlässt Klopp das Zepter. Klopp hat eine fantastische Mannschaft aufgebaut, die nach der Champions League im vergangenen Jahr die Meisterschaft beherrscht hat", schwärmte die "Tuttosport" und war voll des Lobes für den Schwarzwälder Klopp.

Nach Jahren der Dürre nun zwei Titel in Folge

Für den Trainer ist es die Krönung einer ohnehin beispiellosen Trainerkarriere. Mit dem Gewinn der Champions League im vergangenen und dem Titelgewinn in der Liga in diesem Jahr machte sich der frühere Mainzer Trainer endgültig unsterblich an der Anfield Road.

Dabei waren insbesondere die Jahre 2013 bis 2018 keine leichten für Klopp und geprägt von etlichen bitteren Pleiten.

Doch was könnte nun noch kommen? Klopp betonte immer wieder, wie gerne er mit dieser Mannschaft zusammenarbeitet. Doch auch beim BVB, für den er sich von 2008 bis 2015 als Trainer verantwortlich zeigte, kam es im siebten Jahr zu Abnutzungserscheinungen, die zu einem Ende der Zusammenarbeit führten.

Eines ist sicher: Jürgen Klopp ist der gefragteste Trainer der Welt. Um seine Zukunft muss er sich keine sorgen machen. Die Türen im In- und Ausland stehen ihm offen. Drei Szenarien, wie Klopps Zukunft aussehen könnte.

Rückkehr nach Deutschland:

Klopp beim FC Bayern? Für wohl alle BVB-Anhänger ein absolutes Horrorszenario. Doch realistisch betrachtet wäre ein Engagement bei den Münchnern (vorerst) die einzige Option für ein mögliches Comeback in Deutschland.

"Was in fünf Jahren oder später sein könnte, weiß ich nicht", sagte Klopp vor einem Jahr der "Bild" über ein mögliches Engagement bei den Bayern. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge zeigte sich bezüglich einer Verpflichtung Klopps ebenfalls skeptisch: "Ich weiß nicht, ob die Bundesliga noch einmal ein Reiz für Jürgen Klopp wäre. Er ist aktuell in der Liga, welche die Benchmark in Fußball-Europa darstellt."

Es scheint so, als müsste sich vorerst kein BVBler ernsthafte sorgen machen, seinen geliebten Kloppo in Lederhosen auf dem Oktoberfest zu sehen (Anm .d. Red.: Das Oktoberfest 2020 fällt wegen der Corona-Pandemie ohnehin aus).

Abenteuer in Spanien:

Neben den Topklubs in England und Deutschland gibt es nur noch wenige Vereine, die in derselben Größenordnung anzusiedeln sind. Dazu gehören auf alle Fälle auch Real Madrid und der FC Barcelona.

Während der Stil der Katalanen mit der Spielidee Klopps wohl kaum zu vereinen ist, könnte Real Madrid die perfekte Grundlage für das Pressing forcierende Agieren einer Klopp-Mannschaft bieten.

Nach der Ära um Weltstar Cristiano Ronaldo suchen die Königlichen unter Erfolgstrainer Zinedine Zidane nach dem Glanz der Jahre 2016 bis 2018. Auch wenn der zuweilen ruppige Klopp mit seiner Art nicht auf Anhieb zu den Madrilenen passt, könnte die Kombination aus Malocher und Starensemble eine interessante Symbiose ergeben.

Einziges Manko bislang: Klopp spricht kein Spanisch. Und er selbst betonte immer wieder, wie wichtig die Kommunikation mit seinen Spielern für ihn sei. Doch was noch nicht ist, kann ja noch werden.

Krönung als Nationaltrainer:

Seit 2006 ist Joachim Löw Trainer der deutschen Nationalmannschaft, der in Freiburg wohnhafte Badener hat noch einen Vertrag bis 2022. Und dann?

Auch Klopp hat einen Vertag bis Sommer 2024 bei den Reds. Gut möglich, dass sich für Joachim Löw mit der Heim-EM nach dann 18 Jahren als Bundestrainer ein Kreis schließt. Doch hat Klopp überhaupt Lust auf den Job?

Sein Berater Marc Kosicke schließt ein solches Engagement zumindest nicht aus. "Jürgen selbst hat mal gesagt, dass für den Fall, dass Jogi Löw irgendwann nicht mehr Bundestrainer sein möchte und die Konstellation so wäre, dass er das machen könnte, dies eine Option für ihn sei", so sein Berater der "Welt".

Deutschland-Rückkehr, Abenteuer Spanien, Bundestrainerjob oder doch ein Rentenvertrag beim FC Liverpool. Wohin es Klopp auch ziehen mag: "The Normal One" wird seinen Weg gehen. Oder wie es die LFC-Fans liebevoll ausdrücken: "In Klopp we trust".