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Verteidiger vom VfB Stuttgart: Er ist die größte Überraschung im DFB-Kader


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Verteidiger von Abstiegskandidat
Die größte Überraschung im DFB-Kader


Aktualisiert am 17.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Josha Vagnoman: Hansi Flick berief den 22-Jährigen überraschend in den DFB-Kader. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Michael Weber)
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Josha Vagnoman ist von Hansi Flick in den DFB-Kader berufen worden. Das ist deshalb überraschend, weil er im Verein keinerlei Rolle spielt.

In Stuttgart spielt man aktuell, mal wieder, gegen den Abstieg. Nach einem verpatzten Saisonauftakt unter Vorjahresretter Pellegrino Matarazzo sowie einer ordentlichen Interimsphase mit Michael Wimmer versucht der VfB nun seit gut vier Monaten, mit Bruno Labbadia den Absturz in die Zweitklassigkeit zu verhindern.

Eine positionelle Maßnahme des langjährigen Bundesligatrainers wird bei den Anhängern der Schwaben dabei bis zum heutigen Tage kontrovers diskutiert. Labbadia lässt mit einer Viererkette spielen und setzt dabei auf Waldemar Anton als Rechtsverteidiger.

Der frühere 96-Profi agierte unter seinen Vorgängern zumeist im Zentrum, gilt nicht unbedingt als Flankenspieler. Umso verwunderter zeigt man sich im Ländle also, dass Anton Woche für Woche weiter das Vertrauen auf rechts bekommt – und das trotz mehrerer Alternativen.

Vagnoman in Stuttgart außen vor

Da wäre der Grieche Konstantinos Mavropanos, der diese Position schon des Öfteren begleitet hat. Silas Katompa Mvumpa agierte in einer Fünferkette ebenfalls schon häufiger auf der Rechtsverteidigerposition, wird in Ermangelung besserer Alternativen von Labbadia aber nun im Sturmzentrum eingesetzt. Und da wäre: Josha Vagnoman.

Der 22-Jährige stieß im Sommer vom Hamburger Sportverein zu den Schwaben, galt dort als großes Talent, musste aufgrund unterschiedlicher Verletzungen aber immer wieder pausieren. Kam er beim VfB in der Anfangsphase der Saison noch recht regelmäßig zum Einsatz, ist er bei den Schwaben aktuell nach einem Knochenödem im Herbst 2022 aber komplett außen vor.

Umso überraschender war die Nachricht am Freitag, dass Bundestrainer Hansi Flick Vagnoman für den Länderspielkader gegen Peru (25. März) und Belgien (28. März) nominierte. Ohne Einsatzchancen bei einem schwächelnden Abstiegskandidaten, aber ein Kandidat für die DFB-Elf auf dem Weg zur Heim-EM 2024 – wie geht das?

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Hansi Flick hat lange mit Bruno Labbadia telefoniert, teilte er am Freitag auf t-online-Nachfrage in einer Medienrunde mit – und erklärte gleichzeitig die Nominierung des gebürtigen Hamburgers. "Es ist so, dass wir jeden Spieler analysiert haben, und er ist schon einer, der als Rechtsverteidiger das Spiel sehr modern interpretiert. Wir haben gesehen, dass er uns einiges geben kann und freuen uns über Erkenntnisse, die wir von ihm erfahren", argumentierte Flick.

WM-Fahrer Süle, Hofmann und Klostermann fehlen

Bereits im Vorfeld hatte der Löw-Nachfolger angekündigt, einen Spieler nominieren zu wollen, der im Klub nicht unangefochtener Stammspieler ist. Nun ist klar, wen er damit gemeint hat. Doch Vagnoman ist nicht der einzige Neuling im DFB-Team, der sich auf der "Baustelle" Rechtsverteidigerposition ausprobieren darf. Auch Dortmunds Marius Wolf, zuletzt beim BVB in bestechender Form, erhielt eine Einladung. Die WM-Fahrer Niklas Süle, Jonas Hofmann und Lukas Klostermann, in der Vergangenheit immer wieder Optionen auf rechts, erhalten eine Pause beziehungsweise wurden nicht nominiert.

Flick wolle Vagnoman fördern, ihn "auf seinem Weg in die Zukunft begleiten". Und es ist durchaus positiv zu bewerten, dass er in den vergleichsweise unwichtigen Testspielen jungen Spielern die Chance gibt, Erfahrung im Nationalteam zu sammeln und sich dort zu zeigen. Zumal Vagnoman als U21-Europameister 2021 kein Unbekannter beim DFB ist.

Langfristig, und das hatte Flick auch in der Vergangenheit immer wieder deutlich gemacht, müsste Vagnoman aber wieder regelmäßig spielen. Und da stehen die Chancen im Verein aktuell eher schlecht. VfB-Coach Labbadia argumentierte zuletzt damit, dass Vagnoman "einen großen Teil der Vorbereitung" nicht habe mitmachen können. Dass sich an dessen Kurs, auf rechts auf den defensiv orientierten Anton zu setzen, etwas ändert, darf bezweifelt werden. Zumindest nicht, solange sich der VfB Stuttgart im Abstiegskampf befindet.

Und dass ein Spieler, der beim VfB nur auf der Bank sitzt, aber für die Nationalelf nominiert wird, Begehrlichkeiten weckt, dürfte sich auch bis an die Stuttgarter Mercedesstraße rumgesprochen haben. Vagnoman wird sich demzufolge genau überlegen, wo er seine Zukunft sieht. Und in Stuttgart wird man sich fragen, ob sie ihn vielleicht nicht doch brauchen. Sonst könnte die Zeit beim VfB schon im Sommer vorbei sein – und Vagnoman woanders nach Spielpraxis suchen, auf dem Weg zur EM im eigenen Land.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Digitale Medienrunde mit Hansi Flick am 17. März
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