Nationalmannschaft: Wer soll gegen Russland auflaufen?

Aus Moskau berichtet Patrick Brandenburg

Ist Lenins Leichnam eigentlich mit Oil of Olaz einbalsamiert? Stammen die Kreml-Türme aus einem gigantischen Softeis-Spender? Und vor allem: Wer steht im Spiel der Spiele in Moskau (Samstag ab 16.45 Uhr im Live-Ticker) in der Startelf der deutschen Nationalmannschaft? Vor dem Auftritt im WM-Qualifikationsspiel in Russland türmen sich die Fragen, und auch Joachim Löw trägt seinen Teil zur Geheimniskrämerei bei. „Zur Aufstellung machen wir uns weiterhin Gedanken. Wir werden zumindest noch das Abschlusstraining abwarten“, sagt der Bundestrainer und lässt viel Raum für Spekulationen.

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Auch das System ist noch nicht bekannt

Selbst auf ein System lässt sich Löw nicht festlegen. Wahrscheinlich ist, dass Deutschland in der Höhle des russischen Bären mit dem zuletzt erprobten 4-5-1 antritt. Ein massiertes Mittelfeld würde der Elf Stabilität verleihen, um die taktische Marschroute des Bundestrainers zu erfüllen: „Wir müssen in der Lage sein, russischen Kontern aus dem Weg zu gehen.“ In diesem System könnten Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger die Flügelzangen bilden. Oder erhält statt des Kölners doch Piotr Trochowski den Vorzug? Der kleine Hamburger mit starker Technik kommt womöglich besser auf dem Kunstrasen im Luschniki-Stadion zurecht. „Wir brauchen auf diesem Untergrund Spieler, die wendig sind und präzise Bälle spielen können“, sagt Löw.

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Rolfes oder Hitzelsperger?

Im defensiven Mittelfeld könnten sich Thomas Hitzlsperger und der gesetzte Kapitän Michael Ballack die Arbeit teilen und nach hinten absichern. Der Stuttgarter Hitzlsperger ist zwar aktuell außer Form, hat aber bei Löw einen Stein im Brett. Als Alternative steht der derzeit bärenstarke Simon Rolfes von Spitzenreiter Bayer Leverkusen bereit. Allerdings stellt der Bundestrainer nicht immer nach Form auf – sonst hätte er wohl den besten Liga-Torschützen Stefan Kießling mit mit zum wichtigsten Spiel des Jahres genommen.

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Özil wird spielen

Ziemlich sicher ist, dass Mesut Özil alle Freiheiten nach vorne haben wird. Der 20-Jährige soll sich um den Spielaufbau kümmern. Aus dem Zentrum heraus, aber auch variabel über die Seiten. Bei Bedarf könnte er in vorderster Reihe auch Miroslav Klose unterstützen, der höchstwahrscheinlich zunächst als einzige Spitze agiert.

Adler, Mertesacker und Lahm sind gesetzt

Zwei Fragezeichen gibt es in der Defensive. Während sich der Bundestrainer früh auf Torwart René Adler, Per Mertesacker als Abwehrchef und Philipp Lahm festgelegt hat, wird noch ein Partner für Mertesacker in der Innenverteidiger sowie ein Außenverteidiger gesucht. Lahm könnte in der Viererkette links beginnen. Dort ist Marcel Schäfer keine echte Alternative. Auf rechts spricht dann einiges für Debütant Jerome Boateng. Der HSV-Kicker ist extrem ballsicher und offensivstark.

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Fragezeichen hinter Friedrich

Oder entscheidet sich Löw für Routinier Arne Friedrich, der mit Bundesliga-Schlusslicht Hertha BSC aber gerade keine gute Zeit durchmacht? Ein weiterer Kandidat ist Hoffenheims Andreas Beck, der bei seiner Einwechslung gegen Aserbaidschan viel Dampf machte. Am sinnvollsten erscheint aber folgende Variante: Die beiden Allrounder Lahm und Boateng tauschen einfach die Seiten. Denn über die rechte Abwehrseite erwartet die deutsche Mannschaft Russlands EM-Helden Schirkow. Dem Chelseas-Star fehlt zwar die Spielpraxis, aber einige gefährliche Offensiv-Situationen hat der Dauerläufer immer in sich.

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