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Vettel spricht Kollegen aus der Seele: "Reifen war Griff ins Klo"


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Vettel, Lauda und Co. toben! Kritik an den Reifen wird immer heftiger

Von t-online
Aktualisiert am 13.05.2013Lesedauer: 3 Min.
Sebastian Vettel ist unzufrieden.Vergrößern des BildesSebastian Vettel ist unzufrieden. (Quelle: imago-images-bilder)
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dürfte nach dem Großen Preis von Spanien wohl fast allen Kollegen aus dem Herzen gesprochen haben. "Der neue harte Reifen war ein Griff ins Klo", stellte der dreifache Weltmeister nach dem Rennen frustriert fest. Während er auf Rang vier landete, erwischte es die beiden Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton noch schlimmer. Das Duo startete aus der ersten Reihe und wurde im Verlauf des Rennens immer weiter durchgereicht., obwohl das Auto viel schneller hätte fahren können. Schuld daran sind die für den F1-Zirkus unzureichenden Reifen des Herstellers Pirelli.

"Ich kann nicht noch langsamer fahren", funkte Mercedes-Pilot Lewis Hamilton frustriert in die Boxengasse, nachdem ihn sein Renningenieur Peter Bonnington anwies, den linken Hinterreifen zu schonen. Auch nach dem jüngsten Rennen ist bei nahezu allen Fahren der Frust groß. Nicht das schnellste Auto gewinnt derzeit, sondern das, was sich am reifenschonensten fahren lässt. Die Crux dabei ist: Selbst Techniker und Ingenieure sämtlicher Rennställe können nicht erklären, warum das eine Auto besser, das andere weniger gut mit den Reifen zurecht kommt.

Lauda findet deutliche Worte

"Wer auf den Strecken, wo einem die Reifen um die Ohren fliegen, am besten klar kommt, hat die besten Chancen den Titel zu gewinnen", sagte Sebastian Vettel kopfschüttelnd. "Ich war ein bisschen angefressen Mitte des Rennens, als ich merkte, dass drei Stopps nicht drin waren, und die Box darauf bestand, dass die Reifen doch länger halten sollen. Als Fahrer kann man da nichts aus der Wundertüte ziehen."

Auch Niki Lauda war außer sich. "Das hat doch nichts mehr mit Rennsport zu tun. Vettel hat ein super Auto, er kann es aber nicht nutzen. Wir können Pirelli nur bitten, dass sie uns helfen, das sich das ändert“, sagte der Aufsichtsratschef des Mercedes-F1-Teams. Ins gleiche Horn blies Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Das ist ein bisschen wie Schachspielen. Und Schach ist ja nicht unbedingt ein Zuschauersport. Im Moment geht es nur um den Reifen. In Barcelona waren vor allem die Vorderreifen ein Problem." Noch drastischer äußerte sich Toto Wolff. "Ich glaube es ist für die Fahrer frustrierend und für uns alle", sagte der Mercedes-Motorsportchef. "Das ist etwas, was nahezu körperlich Schmerzen bereitet."

Mercedes trifft es besonders hart

Während Fernando Alonso mit dem Reifenproblem am besten zurecht kam und bei seinem Heim-GP den Sieg davon tragen konnte, war die Enttäuschung im gesamten Mercedes-Lager riesengroß. Schließlich starteten Nico Rosberg und Hamilton aus der ersten Startreihe und machten sich berechtigte Hoffnungen auf einen Sieg. Doch im Laufe des Rennens wurde das Silberpfeil-Duo immer weiter durchgereicht.

"Anfangs sah es gut aus, da dachte ich sogar, dass ich gewinnen kann. Danach ging gar nichts mehr", sagte Rosberg. "Warum das Problem größer ist bei uns, als bei den anderen, wissen wir auch nicht. Die Reifen sind mir ein Rätsel." Besonders bitter ist die Tatsache, dass sie extra langsamer fahren müssen, um die Reifen nicht kaputt zu machen. Rosberg: "Das ist einfach unerklärlich momentan. Ich bin so weit weg von dem, was mein Auto kann, um Reifen zu schonen", zog Rosberg ein bitteres Fazit.

Keine Erklärung für das Problem

Der Deutsche landete am Ende immerhin noch auf Rang sechs, dafür fuhr Teamkollege Hamilton nur als Zwölfter über die Ziellinie. "Der Mercedes ist ein sehr gutes Auto, sonst kannst Du nicht die Doppel-Pole holen. In einer Runde geht da richtig was. Über die Renndistanz hat Mercedes mit den Reifen einfach die meisten Probleme", analysierte Lauda.

Bereits beim GP von Bahrain startete Rosberg von der Pole und wurde aufgrund der Reifenproblematik schnell bis auf Platz neun durchgereicht. Mercedes hat das Problem, besonders stark unter den schlechten Reifen zu leiden, aber ähnlich wie bei den anderen Teams, finden auch sie keine Erklärung für den schnellen Verschleiß der Reifen.

Pirelli in der Kritik

Kein Wunder, dass Hersteller Pirelli heftig in der Kritik steht. Die Firma stellt vier verschieden harte Reifenmischungen zur Verfügung: Superweich, weich, medium und hart. Bei jedem Grand Prix werden zwei Typen festgelegt, die dann in limitierter Zahl verwendet werden können.

Die Reifen seien in dieser Saison weicher, um besser fahren zu können, heißt es. Der Schuss ging indes nach hinten los. Lediglich die Abnutzung hat sich erhöht. Daher hat Pirelli für Barcelona einen neuen, härteren Reifen entwickelt. Und der Schuss ging gleich ein zweites Mal nach hinten los: Auch diese taugten offensichtlich nichts.

Weitere Änderungen angekündigt

"Wir nehmen Änderungen vor, wahrscheinlich ab Silverstone", twitterte Motorsportdirektor Paul Hembery bereits unmittelbar nach dem Rennen von Spanien und kündigte weitere Verbesserungen bei Pirelli an. Bis allerdings im englischen Silverstone gefahren wird, müssen die Piloten in Monaco und beim Großen Preis von Kanada noch zwei Mal mit den ungeliebten Reifen fahren.

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