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Bundesliga-Geisterspiele: Das sind die größten Probleme des DFL-Restarts


Bundesliga vor Geisterspielen
Das sind die größten Probleme des Liga-Neustarts

Von sid
24.04.2020Lesedauer: 3 Min.
Gladbach gegen Köln: Dem ersten Geisterspiel der Bundesliga-Geschichte könnten bald weitere folgen.Vergrößern des BildesGladbach gegen Köln: Dem ersten Geisterspiel der Bundesliga-Geschichte könnten bald weitere folgen. (Quelle: Sven/imago-images-bilder)
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Die DFL hält eine Wiederaufnahme des Bundesliga-Spielbetriebs für möglich. Wissenschaftler kritisieren den Vorstoß. Tatsächlich birgt der Plan viele Stolpersteine. Die größten Probleme führen wir Ihnen hier auf.

Der Plan für den Wiederbeginn der 1. und 2. Bundesliga steht, nun wartet die Deutsche Fußball Liga (DFL) auf grünes Licht der Politik. Doch das Konzept birgt auch Risiken.

Medizinisch

Die größte Krux ist die Handhabung von Corona-Tests sowie Quarantäne-Maßnahmen. Mindestens einmal wöchentlich, auf jeden Fall am Tag vor einem Spiel, sollen alle Beteiligten getestet werden. Tritt ein positiver Fall auf, wird der Betroffene sofort isoliert, allerdings nicht automatisch die gesamte Mannschaft unter Quarantäne gestellt.

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Laut Taskforce-Chef und Nationalmannschaftsarzt Tim Meyer sei das Konzept ein "vernünftiger Kompromiss zwischen maximaler Sicherheit und vertretbarem medizinischem Risiko", durch die Hygiene- und Abstandsmaßnahmen seien Mitspieler und Betreuer nicht als "Hochrisiko-Kontaktpersonen" einzuordnen. Über mögliche Gruppenquarantänen bei einem positiven Fall entscheiden aber die jeweiligen Gesundheitsämter. Sind die anderer Meinung, wäre laut Meyer "eine Infektion einem Saisonabbruch gleichzusetzen".

Sportlich

Noch ist zwar völlig ungewiss, wann überhaupt wieder gespielt werden könnte, klar ist aber auch: Bevor gespielt wird, müssen die Klubs erst ins Mannschaftstraining zurückkehren, bislang findet das Training nur in Kleingruppen statt. "Es gibt Aussagen aus der Liga, dass es zwei Wochen Mannschaftstraining braucht, um wieder in den Spielbetrieb einsteigen zu können", sagte Seifert, Taskforce-Leiter Meyer nannte in einem "sportmedizinischen Wunschkonzert" sogar drei Wochen. Doch Seifert betonte: "Wir spielen, wenn wir es wieder dürfen, unter absoluten Ausnahmebedingungen. Das ist auch nicht zu vergleichen mit einem normalen Spielbetrieb." Deshalb forderte er vom sportlichen Bereich, "eine gewisse Flexibilität an den Tag zu legen". Heißt: Gut möglich, dass die Teams auch ohne allzu viel Mannschaftstraining direkt wieder in den Wettkampf geworfen werden könnten – zulasten sportlicher Sinnhaftigkeit. Meyer empfahl den Klubs deshalb bereits, "im Training jetzt schon Übungen zu machen, von denen man weiß, dass sie verletzungspräventiv sind".

Terminlich

Damit Hand in Hand geht nämlich auch terminlicher Druck. Der Plan der DFL ist weiterhin, die Saison bis 30. Juni zu Ende zu spielen, auch wenn Seifert andeutete, dass auch im Juli noch gespielt werden könnte. Dass den Klubs in diesem engen Zeitplan erstmal zwei oder gar drei Wochen zur Vorbereitung im Mannschaftstraining eingeräumt werden, scheint schwer machbar. Bislang schielt die DFL immer noch auf den 9. Mai für den Neustart der Saison, doch auch dieser wird kaum zu halten sein – grünes Licht der Politik natürlich vorausgesetzt. So sollen Entscheidungen der Politik über weitere Lockerungen nicht schon bei den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer am 30. April fallen, sondern offenbar erst am 6. Mai. Mit jeder weiteren Woche wird der Termindruck des Fußballs größer.

Gesellschaftlich

Sonderrolle für den Fußball oder nicht? Klar ist jedenfalls: Sollte der Ball wieder rollen, andere Bereiche des Landes aber weiterhin strengen Beschränkungen unterworfen sein, birgt dies gesellschaftlichen Sprengstoff. "Ich bin dagegen, dass wir zuerst diejenigen privilegieren, die am meisten Geld auf den Tisch legen", sagte etwa Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dem MDR. Auch SPD-Politiker und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnte vor einem falschen Signal, das ein zu früher Bundesliga-Restart aussenden könnte. "Wir müssen den jungen Leuten die Botschaft vermitteln: Haltet Abstand, tragt einen Mundschutz, das Virus ist gefährlich", sagte er dem BR: "Alle drei Botschaften werden durch einen Bundesliga-Start konterkariert."

Finanziell

Nicht ohne Stolz verkündete DFL-Boss Seifert die frohe Botschaft, die den Klubs erstmal Luft im Kampf um die Existenz verschafft. Mit "fast allen" Medienpartnern sei eine Einigung über eine Vorauszahlung der noch ausstehenden TV-Gelder erzielt worden, die Liquidität der Vereine sei dadurch bis zum 30. Juni gesichert. Laut Spiegel-Informationen beträgt die Summe zwischen 270 und 280 Millionen Euro, ausgezahlt wird sie in mehreren Tranchen. Die Klubs sind damit erstmal gerettet – aber nur, wenn auch wirklich gespielt wird. "Sollte abgebrochen werden, greifen Mechanismen der Rückzahlung", sagte Seifert. Und auf einmal wäre die Not wieder riesengroß.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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