US Open 2022: Niemeier schnuppert an Sensation – verliert aber gegen Swiatek

Stark gespielt, aber verloren: Jule Niemeier ist bei den US Open im Achtelfinale ausgeschieden. Gegen Überspielerin Iga Swiatek dominierte sie allerdings lange.

Das Tennis-Märchen von Jule Niemeier bei den US Open ist beendet. Die 23 Jahre alte Außenseiterin verlor in New York gegen die polnische Weltranglisten-Erste Iga Swiatek 6:2, 4:6 und 0:6 und verpasste anders als vor zwei Monaten in Wimbledon das Viertelfinale. Seit 2016, als Angelique Kerber am Ende sogar den Titel holte, hat keine deutsche Spielerin mehr die Runde der besten Acht beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres erreicht.

Niemeier schied zwar als letzte deutsche Turnier-Hoffnung aus – sie darf sich bei ihrem erst dritten Grand-Slam-Turnier dennoch als Gewinnerin fühlen. Mit ihren drei überzeugenden Siegen zuvor gegen höher eingeschätzte Gegnerinnen wird die Dortmunderin in der Weltrangliste von aktuell Platz 108 einen großen Sprung nach vorne machen.

"Wie furchtlos sie ihr eigenes Spiel der Iga Swiatek aufdrückt, wie cool sie bleibt – ich bin absolut begeistert", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner bei Eurosport über Niemeiers lange Zeit starke Vorstellung im Louis Armstrong Stadium: "Sie hat eine Stunde lang die Nummer eins der Welt beherrscht. Danach ging ihr die Kraft aus."

Das Match im Minutenprotokoll:

6:2, 4:6, 0:6 – Das Match ist vorbei. Jule Niemeier verliert gegen Topfavoritin Iga Swiatek. Eine Stunde hält Niemeier gegen Swiatek gut mit, dominiert die Weltranglistenerste teilweise sogar. Am Ende hat sie gegen die Überspielerin aus Polen allerdings keine Chance.

6:2, 4:6, 0:5 – Niemeier bäumt sich noch einmal auf, erspielt sich zwei Breakchancen, nutzt diese aber nicht. Swiatek ist einfach zu stark und gewinnt auch das fünfte Spiel in diesem dritten Satz.

6:2, 4:6, 0:4 – Es wird bitter für Niemeier. Swiatek spielt sie jetzt förmlich an die Wand und schnappt sich das nächste Break.

6:2, 4:6, 0:3 – Nun sieht das Ganze erstmals über mehrere Ballwechsel nach einem Duell der Weltranglistenersten gegen die 108. aus. Niemeier scheint etwas die Kraft zu fehlen und Swiatek bringt ihr Aufschlagspiel ohne Gegenpunkt durch.

6:2, 4:6, 0:2 – Swiatek regt sich erneut über ihre Performance auf, vergibt zwei Breakbälle. Doch Niemeier kann jetzt nicht mehr so gegenhalten wie in den Sätzen zuvor. Swiatek nutzt das und breakt die Deutsche erneut.

6:2, 4:6, 0:1 – Swiatek kommt konzentriert auf der Satzpause und setzt Niemeier mit extremer Offensive unter Druck. Das geht auf: Ohne größere Probleme bringt sie ihren Aufschlag durch.

So lief der zweite Satz

6:2, 4:6 – Das fünfte Break in Folge sichert Swiatek den zweiten Satz. Bisher ist es ein Auf und Ab, bei dem sich zwei absolut gleichwertige Kontrahentinnen gegenüberstehen. Am Ende fehlte Niemeier etwas Glück und der letzte Killerinstinkt bei Breakchancen. Aber Swiatek macht hier keinen souveränen Eindruck, hadert oft mit sich.

6:2, 4:5 – Und falls Sie gedacht hatten, dass die Nummer eins der Welt sich jetzt locker den Satz holt, lagen sie falsch. Denn Niemeier profitiert erneut von ihrer Nervenstärke und breakt die laut Setzliste beste Tennisspielerin der Welt relativ problemlos. Es ist mittlerweile das vierte Break hintereinander in diesem Satz!

6:2, 3:5 – Es geht hin und her, beide Kontrahentinnen schenken sich nichts. Und das Niveau besonders der Grundlinienduelle steigt deutlich. Doch dafür kann sich Niemeier nichts kaufen. Denn Swiatek hat das glücklicherer Ende auf ihrer Seite und breakt Niemeier nach mehrfachem Einstand erneut. Nun schlägt die Polin zum Satzgewinn auf.

6:2, 3:4 – Swiatek ist von der Situation sichtlich genervt. Auf der Bank redet sie erneut mit wutentbranntem Gesicht vor sich hin.

6:2, 3:4 – Es ist schon beeindruckend, wie unbeeindruckt Niemeier das hier alles nimmt. Statt mit dem Rückstand zu hadern, spielt sie ganz cool ihren Stiefel runter, erarbeitet sich zwei Breakbälle – und nutzt direkt den ersten davon.

6:2, 2:4 – Plötzlich hat das Match eine andere Statik bekommen. Swiatek nimmt den Schwung aus dem vorherigen Aufschlagsspiel mit und breakt Niemeier. Sie retourniert die Aufschläge der Deutschen besser, agiert präziser von der Grundlinie – und macht vor allem weniger Fehler.

6:2, 2:3 – Das ist bitter für Niemeier: Sie liegt 30:0 vorne und schnuppert schon am Break. Doch dann verpatzt die Dortmunderin einen eigentlich relativ einfachen Stoppball, der ins Netz geht. Das scheint eine Initialzündung für Swiatek zu sein: Sie macht die nächsten vier Punkte, unter anderem durch ihre ersten beiden Asse im Match.

6:2, 2:2 – Hoffnungsschimmer für Swiatek: Der Polin gelingt das Rebreak. Doch auch dieses Spiel war hart umkämpft.

6:2, 2:1 – Da ist das nächste Break für Niemeier! Der Deutschen scheint die immense Aufmerksamkeit hier überhaupt nichts auszumachen und sie zeigt der Nummer eins der Welt deutlich die Grenzen auf. Swiatek verkriecht sich auf der Bank regelrecht unter ihrem Handtuch und schlägt wutentbrannt auf die Lehne.

6:2, 1:1 – Swiatek geht jetzt mehr Risiko, attackiert ihre Kontrahentin mit kraftvollen Grundlinienschlägen. Doch Niemeier reagiert ob der Offensive der Weltranglistenersten ganz cool, zieht ihr Spiel konsequent durch und wehrt sogar zwei Breakball ab. Nach über zehn Minuten wird die Dortmunderin mit dem Spielgewinn belohnt.

6:2, 0:1 – Was ist bloß mit Swiatek los? Die kurze Pause scheint ihr zuerst gut getan zu haben, denn die ersten drei Punkte des Spiels holt sie quasi im Schnelldurchlauf. Doch dann folgen weitere ungewohnte Fehler und ein Breakball für Niemeier. Am Ende bringt die Weltranglistenerste ihren Aufschlag zwar mit Hängen und Würgen durch, aber so souverän wie gewohnt wirkt sie überhaupt nicht.

6:2, 0:0 – Swiatek ist sichtlich beeindruckt, reizt die maximal fünfminütige Satzpause voll aus und zieht sich in die Katakomben des Stadions zurück. Die Polin muss das bisher Geschehene offenbar erst einmal verarbeiten.

So lief der erste Satz

6:2 – Das war's! Die Nummer 108 der Weltrangliste sichert sich den ersten Satz. Niemeier hat von Beginn an Druck gemacht, direkt gebreakt und Superstar Swiatek damit gehörig aus dem Konzept gebracht. Bisher gibt sie überraschend deutlich das Tempo vor. Liegt heute in New York wirklich eine Überraschung in der Luft?

5:2 – Was ist denn hier los?!? Niemeier scheucht Swiatek ein ums andere Mal mit platzierten Bällen über den Platz. Nicht der Superstar, sondern die Außenseiterin gibt das Tempo vor. Ergebnis: Das nächste Break der Deutschen! Jetzt schlägt Niemeier zum Satzgewinn auf.

4:2 – Niemeier bringt das nächste Aufschlagsspiel durch. Allerdings war es diesmal durchaus schwierig mit mehrmaligem Einstand. Am Ende profitiert die Deutsche aber von einigen Unforced Errors der Weltranglistenersten.

3:2 – Swiatek hat sich jetzt ins Match gearbeitet. Nach deutlichen Problemen zu Beginn bringt sie ihr Aufschlagsspiel locker mit nur einem Gegenpunkt durch und verkürzt.

3:1 – Tolles Tennis im Louis-Armstrong-Stadium! Beide Spielerinnen schenken sich nichts, schlagen sich kraftvolle Crossbälle um die Ohren und sorgen für lauten Applaus des Publikums. Niemeier scheint das zu beflügeln. Nach 15:30-Rückstand und mehrmaligem Einstand bringt sie ihren Aufschlag dank einer präzisen Longline-Vorhand durch.

2:1 – Und wieder setzt Niemeier der Favoritin ordentlich zu, geht sogar 30:15 in Führung. Danach spielt Siwatek allerdings ihre Stärken aus, bleibt cool – und sichert sich das Spiel.

2:0 – Gerade ist überhaupt nicht zu erkennen, wer die Nummer eins der Welt und wer Außenseiterin ist. Niemeier bringt ihren Aufschlag mit nur einem Gegenpunkt locker durch. Von Nervosität ist bei der Dortmunderin trotz des großen Publikums nichts zu sehen.

1:0 – Das nennt wohl einen Start nach Maß! Niemeier verliert zwar schnell den ersten Punkt, verstrickt Swiatek danach allerdings in lange Ballwechsel, macht ordentlich Druck – und punktet. Ihren zweiten Breakball nutzt sie zum frühen Break. Ein richtig starker Auftakt!

20.04 Uhr: Es geht endlich los! Swiatek hat zuerst Aufschlag.

20.00 Uhr: Die Spielerinnen spielen sich warm, schlagen einige Bälle locker hin und her.

19.58 Uhr: Im Louis-Armstrong-Stadium brandet Applaus auf. Die Kontrahentinnen betreten den Court.

19.48 Uhr: Gleich müssten Niemeier und Swiatek den Court betreten, um sich einzuspielen.

19.40 Uhr: Die Partie zwischen Norrie und Rubljow ist vorbei. Der Russe hat locker und leicht in drei Sätzen gewonnen.

19.09 Uhr: Die Regenpause beim ersten Spiel im Louis-Armstrong-Stadium ist nun immerhin vorbei. Das Macht zwischen Cameron Norrie und Andrei Rubljow geht weiter. Erst danach kann das Kräftemessen zwischen Niemeier und Swiatek beginnen.

19.05 Uhr: Niemeier selbst kann es kaum erwarten, dass die Partie losgeht: "Wenn das keinen Spaß macht, ist man irgendwie falsch in dem Beruf", sagte die 23 Jahre alte Dortmunderin.

18.35 Uhr: Der Start des Matches könnte sich nach hinten verschieben. Soeben erreicht uns die Nachricht, dass das erste Spiel des Tages in New York wegen Regens unterbrochen ist. Die Partie zwischen Niemeier und Swiatek ist als zweites Match im Louis-Armstrong-Stadium angesetzt.

18 Uhr: Bundestrainerin Barbara Rittner und Niemeiers persönlicher Coach Christopher Kas setzen vor dem Achtelfinale auf den "Außenseiter-Effekt". Niemeier habe "nichts zu verlieren", sagte Rittner. Kas fügte hinzu: Sein Schützling habe Stärken, die für Swiatek "unangenehm" sein können.

17.45 Uhr: Die Rollen sind klar verteilt: Niemeier ist im Achtelfinale der US Open auch für Sportwettenanbieter bwin die klare Außenseiterin. Setzt die 23-Jährige aus Dortmund ihren Siegeszug fort und schlägt überraschend die Weltranglistenerste Iga Swiatek, zahlt das Unternehmen das 5,50-Fache des Einsatzes zurück. Ein Sieg der Polin ist mit der Quote 1,14 notiert.

17.30 Uhr: Los gehen soll es in New York gegen 20.00 Uhr.

17 Uhr: Herzlich willkommen zum Liveticker der Achtelfinalpartie Jule Niemeier gegen Iga Swiatek.