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Arnd Peiffer: "Möchte mindestens eine Medaille mitnehmen"


Biathlon
Peiffer: "Lena ist ohne Frage eine Ausnahmeathletin"

Von t-online
Aktualisiert am 11.01.2012Lesedauer: 4 Min.
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Das Interview führten Alexander Dölling und Markus Polak

Arnd Peiffer ist im Biathlon eine feste Größe. In der vergangenen Saison belegte er als bester Deutscher den vierten Platz in der Weltcup-Gesamtwertung, feierte dabei zwei Sprint-Siege. So wie auch bei der letzten Weltcup-Station in Oberhof, wo Peiffer der Konkurrenz enteilte und die Ziellinie als Schnellster überquerte.

Im Interview mit t-online.de spricht der 24-Jährige über Magdalena Neuners Rücktritt, das Comeback von Michael Rösch und seine Ziele bei der Heim-WM in Ruhpolding.

t-online.de: Herr Peiffer, mit dem 4. Platz in der Weltcup-Gesamtwertung waren Sie der beste deutsche Biathlet des vergangenen Winters. Werden Sie das Ergebnis in dieser Saison noch toppen?

Arnd Peiffer: Die vergangene Saison und das Ergebnis im Gesamt-Weltcup waren ein Riesenerfolg für mich. Dies zu toppen ist zwar möglich, wird aber sehr schwierig werden.

Was trauen Sie sich denn aktuell zu?

Ich bin mit meiner Leistungsentwicklung sehr zufrieden. Besonders über Weihnachten konnte ich, wie in den letzten Jahren, zulegen. Derzeit bin ich so gut drauf, dass ich auf’s Podest laufen kann.

Wie lief die Vorbereitung für Sie?

Unsere Vorbereitung haben wir wieder in Lappland gemacht. Trotz des Schneemangels haben wir gut trainieren können. Da ich von Krankheiten verschont geblieben bin, konnte ich das Programm voll durchziehen.

Sie haben im Frühjahr und Sommer gemeinsam mit Weltcup-Rückkehrer Michael Rösch trainiert. Wie war das gemeinsame Training?

Es war eine tolle Zeit und hat uns beide voran gebracht. Neben dem sportlichen Wert dieser Trainingsgemeinschaft hat es natürlich auch viel Spaß gemacht, mit Michael zu trainieren.

Freuen Sie sich für ihn, dass er nun wieder in der ersten Liga des Biathlons mitspielt?

Natürlich. Es war ein harter Weg für ihn, sich wieder ins Weltcup-Team zurück zu kämpfen. Er hat nichts geschenkt bekommen und sich seine Rückkehr erarbeitet. Vor dieser Leistung habe ich großen Respekt.

Wie groß war Ihr Anteil an Michael Röschs Comeback?

Ich glaube, dass den größten Anteil Roland Biermaier und Engelbert Sklorz, unsere Trainer bei der Bundespolizei, haben. Sie haben das Training für Michael und mich im Sommer strukturiert und an ihn geglaubt. Ich als Trainingspartner habe sicherlich auch einen gewissen Anteil, der jedoch eher austauschbar ist.

Was trauen Sie ihm in diesem Winter zu?

Er hat bereits die Qualifikationsnorm für die WM geschafft, und zwar in fünf Rennen. Ich habe hingegen acht Rennen dafür gebraucht. Wenn er gut drauf ist, traue ich es ihm zu, aufs Podest zu laufen.

Der Höhepunkt dieser Saison ist die WM in Ruhpolding. Was rechnen Sie sich aus?

Ich freue mich bereits auf die Heim-WM und bin schon aufgeregt. Aber das war ich vor der WM im letzten Jahr auch. Jedenfalls möchte ich mindestens eine Medaille mit nach Hause nehmen.

Bis zu Ihrem Sprint-Sieg in Oberhof lief es für Sie bislang noch nicht ganz so rund. Woran hat es gelegen?

Ich bin im Dezember bisher nie in Topform gewesen. Das liegt zum Teil am Trainingsaufbau, ist aber auch ein individuelles Phänomen. Bis jetzt war ich immer erst ab Januar, aber vor allem zum Höhepunkt fit. Das ist dann völlig in Ordnung für mich.

Magdalena Neuner eilt bei den Frauen von Titel zu Titel. Was macht Sie besser als die deutschen Herren? Ist die Konkurrenz bei den Herren einfach größer?

Lena ist ohne Frage eine Ausnahmeathletin. Fakt ist aber natürlich auch, dass die Leistungsdichte bei den Männern um einiges höher ist. Man darf daher nicht den Fehler machen und Frauen- mit Männerbiathlon vergleichen.

Neuner hat gerade mit 24 Jahren ihren Rücktritt zum Saisonende angekündigt. Eine Entscheidung, die Sie nachvollziehen können?

Ich kann ihre Gründe verstehen. Sie ist schon lange im Weltcup dabei und hat sportlich gesehen alles erreicht. Sie braucht nun neue Herausforderungen.

Wie lange werden wir Sie noch im Weltcup-Zirkus sehen?

Solange ich noch unter die Top 10 laufen kann, mache ich weiter.

Magdalena Neuner ist jüngst zum zweiten Mal zur Sportlerin des Jahres gewählt worden. Wann holen Sie diesen Titel?

Solche Titel sind zwar ganz nett, aber es gibt sicherlich keinen Sportler, dessen Ziel es ist, Sportler des Jahres zu werden. Solche Ehrungen kommen automatisch, wenn man seine rein sportlichen Ziele erreicht hat.

Eine olympische Medaille fehlt Ihnen bislang ebenso noch in Ihrer Sammlung. Wie groß ist die Sehnsucht danach?

Ich würde mich riesig über eine olympische Medaille freuen. Ich weiß aber auch seit Vancouver, dass man durchaus etwas Glück braucht, um am Ende eine Medaille um den Hals tragen zu können.

In ihrem Videoblog „Das Arndere“ berichten Sie von Ihren Erlebnissen auf der Weltcup-Tour. Wie kam es dazu?

Meine Agentur hat mir damals die Kamera besorgt und mich gefragt, ob ich Lust hätte etwas unterwegs aufzunehmen. Da ich von den Besuchern meiner Website nach den ersten kurzen Filmchen ein so positives Feedback erhalten habe, entschloss ich mich die Kamera dauerhaft mitzunehmen.

Was sagen die anderen Athleten, wenn Sie mit Ihrer Kamera losziehen?

Für alle ist es ok und manchen macht es auch Spaß gefilmt zu werden. Michael Rösch zum Beispiel ist ein ideales Filmobjekt, da er immer für einen Spaß zu haben ist. Die Videos sind ja auch nicht so ernst.

Können Sie sich vorstellen, nach Ihrer Biathlon-Karriere eine Laufbahn als Schauspieler zu starten?

Nein, sicher nicht. Ich bin ein schlechter Schauspieler. Wenn ich durch den Sport vor einer Kamera stehe, muss ich ja auch nur ich selbst sein. Das ist nicht schwer.

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