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Selenskyj hält eindringliche Ansprache bei den Grammys


"Erzählt die Wahrheit"
Selenskyj hält eindringliche Ansprache bei den Grammys

Von t-online, CKo

04.04.2022Lesedauer: 2 Min.
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Grammy-Verleihung: Selenskyi mit eindringlichen Worten – Jon Batiste ist der Gewinner des Abends. (Quelle: reuters)

Bei den Grammys wurde in diesem Jahr Platz für ein wichtiges politisches Statement gemacht. Neben Auszeichnungen, Performances und guter Laune erhielt Selenskyj die Möglichkeit, Worte an die Anwesenden zu richten.

Bei den Grammy Awards wurden Künstler wieder für ihre außerordentlichen Leistungen ausgezeichnet. Doch wie jedes Event im Moment stand dieses im Schatten des Krieges in Europa. Deswegen hatten sich die Veranstalter entschlossen, diesem aktuellen Thema Raum zu geben.

Von Wolodymyr Selenskyj wurde per Video eine kurze Rede ausgestrahlt. "Der Krieg. Was könnte gegenteiliger zur Musik sein? Die Stille zerstörter Städte und getöteter Menschen", sprach er zu den Gästen des US-Musikpreises. "Füllt die Stille mit eurer Musik. Füllt sie heute. Um unsere Geschichte zu erzählen. Erzählt die Wahrheit über den Krieg auf euren Social-Media-Seiten, im Fernsehen", appelliert er.

"Unterstützt uns"

"Unsere Eltern sind glücklich, dass sie am nächsten Tag aufwachen. In Luftschutzbunkern. Aber am Leben. Unsere geliebten Menschen wissen nicht, ob wir uns wiedersehen werden." Ihre Musiker würden keine Smokings tragen, sondern Schutzwesten. "Sie singen für die Verwundeten in Krankenhäusern. Sogar für jene, die nicht hören können. Die Musik wird trotzdem zu ihnen durchdringen."

400 Kinder seien bereits verwundet worden, 153 tot. Am Ende bat er um Unterstützung für sein Land, das seit Wochen gegen den Einmarsch der Russen kämpft. "Unterstützt uns auf jede mögliche Weise. Auf jede – aber nicht mit Schweigen." Der 44-Jährige wünsche sich, dass die Ukrainer wieder so frei sein könnten "wie ihr auf der Grammy-Bühne". Anschließend widmeten der US-Sänger John Legend und ukrainische Musikerinnen der Nation einen Song.

Bereits bei den Oscars eine Woche zuvor hatte Schauspieler Sean Penn gefordert, dass Selenskyj die Chance bekomme zu sprechen. Dazu kam es allerdings nicht. Generell war die Award-Show trotz der aktuellen Situation wenig politisch. Die in der Ukraine geborene Schauspielerin Mila Kunis deutete in ihrer Rede lediglich nach Europa, zudem hatte es eine Schweigeminute gegeben.

"Wenn die Akademie entschieden hat, dies nicht zu tun … wird das der schamloseste Moment in der Geschichte Hollywoods sein", hatte Penn im Vorfeld geurteilt. Er hatte sogar damit gedroht, seine Oscar-Preise einzuschmelzen, sollte die Academy den Präsidenten nicht zu Wort kommen lassen. Der 61-Jährige war selbst im Kriegsgebiet gewesen, hatte einen Dokumentarfilm über die Ereignisse gedreht und dabei Selenskyj getroffen.

Verwendete Quellen
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