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Julian Assange soll nicht vor US-Gericht stehen - sagt eine Umfrage


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Exklusive Umfrage
Mehrheit will Julian Assange nicht vor US-Gericht sehen

Von Helge Denker

Aktualisiert am 13.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Julian Assange: Der Wikileaks-Gründer nach seiner spektakulären Festnahme am 11. April in London.Vergrößern des Bildes
Julian Assange: Der Wikileaks-Gründer nach seiner spektakulären Festnahme am 11. April in London. (Quelle: Henry Nicholls/reuters)
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Soll Wikileaks-Mitgründer Julian Assange in den USA vor Gericht gestellt werden? Laut einer exklusiven Umfrage für t-online.de ist eine deutliche Mehrheit der Deutschen dagegen. Unions- und FDP-Wähler sehen das etwas anders.

Laut einer repräsentativen Online-Umfrage von Civey im Auftrag von t-online.de ist die deutliche Mehrheit der Deutschen (63,2 Prozent) gegen eine Auslieferung des Wikileaks-Mitgründers Julian Assange an die USA. Dafür sprachen sich hingegen nur 22,1 Prozent der Befragten aus. In der Frage unentschieden waren 14,5 Prozent.

Wählerinnen und Wähler von CDU und FDP sprachen sich dagegen nicht eindeutig gegen eine Auslieferung aus. In diesen Gruppen gab es deutlich mehr Befürworter einer Anklage in den USA. Bei Anhängern von SPD, Grünen, Linken und AfD war hingegen eine klare Mehrheit dagegen.

Assange seit dem 11. April in Haft

Assange war am 11. April nach knapp sieben Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London festgenommen worden. Die Regierung von Ecuador hatte zuvor das politische Asyl für den 47-Jährigen aufgehoben, der wegen der Veröffentlichung geheimer US-Dokumente vielen in den USA als "Staatsfeind" gilt.

In den USA muss er im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Verschwörung zum Angriff auf Regierungscomputer mit bis zu fünf Jahren Haft rechnen. Allerdings könnten noch weitere Anklagepunkte und damit auch mehr mögliche Haftjahre hinzukommen. In Großbritannien droht Assange wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen bis zu einem Jahr Haft.

Assange war 2010 in Schweden von zwei Frauen wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs angezeigt worden. Die Stockholmer Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen 2017 zu den Akten gelegt, weil der seit 2011 im Botschaftsexil lebende Assange für sie nicht erreichbar war. Nach der Festnahme in London fordert ein mutmaßliches Opfer nun eine Wiederaufnahme des Ermittlungsverfahrens in Schweden.

Britische Abgeordnete für Auslieferung nach Schweden

Britische Parlamentsabgeordnete fordern unterdessen, Assange nach Schweden auszuliefern, falls die schwedischen Behörden einen entsprechenden Antrag stellen. In einem Brief an den britischen Innenminister erklärten mehr als 70 Parlamentarier, Großbritannien müsse deutlich machen, dass es die Verfolgung sexueller Straftaten ernst nehme.

Zur Methodik:

In die Umfrage flossen die Antworten von 5.028 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen ein, die zwischen dem 11. und dem 13. April 2019 online gefragt wurden: "Sollte Wikileaks-Gründer Julian Assange Ihrer Meinung nach in den USA vor Gericht gestellt werden?". Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozentpunkte; für Teilgruppen kann er davon abweichen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur AFP
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