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"Elenoide": Dieser Roboter könnte eines Tages an einer Rezeption sitzen


"Elenoide"
Dieser Roboter könnte mal an einer Rezeption sitzen

dpa, Ira Schaible

25.05.2018Lesedauer: 3 Min.
"Elenoide": Die androide Roboterfrau kann sprechen, ein wenig lachen und manche Gefühlsausdrücke wiedergeben.Vergrößern des Bildes"Elenoide": Die androide Roboterfrau kann sprechen, ein wenig lachen und manche Gefühlsausdrücke wiedergeben. (Quelle: Arne Dedert/dpa-bilder)
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Roboter "Elenoide" wurde in Japan gebaut – nach dem Vorbild einer Mitteleuropäerin. An der Technischen Universität Darmstadt wird das Unikat nun programmiert und seine Wirkung auf Menschen erforscht. Die ersten Eindrücke sind Faszination und Unbehagen.

"Elenoide" ist 1,70 Meter groß und hat Kleidergröße 36. Ihre schulterlangen, mittelblonden Haare sind zum Teil echt. Sie kann vor allem ihr Gesicht bewegen, aber auch ihre Arme, Hände und Finger – sowie ein wenig die Hüfte. Die Roboterdame ist nach Darstellung von Fachleuten in Europa einzigartig und kann auch sprechen, ein wenig lachen und manche Gefühlsausdrücke widergeben. Laufen kann das 45 Kilo schwere Unikat aber noch nicht. Mit "Elenoide" soll untersucht werden, wie Menschen in ihrem Umfeld auf menschenähnliche Roboter reagieren und damit umgehen.

Bei ihrer Vorstellung am Freitag in Darmstadt löst "Elenoide" bei Bürgern und Fachleuten sowohl Faszination als auch Unbehagen aus. Viele machen ein Selfie mit der Roboterfrau, die sogar warme Hände aus Silikon hat. Ein kalter Händedruck schrecke viele ab, erklärt Ruth Stock-Homburg von der TU Darmstadt, die Initiatorin des Projekts.

Fast wie ein Mensch

Manche Besucher konnten nicht auf Anhieb erkennen, dass "Elenoide" ein Roboter ist: "Als ich 'reinkam dachte ich, es ist ein Mensch", berichtet Willi Völker. Und nach längerer Betrachtung: "Es ist alles noch ein bisschen mechanisch, aber für den ersten Schwung schon ganz schön toll." Der Rentner aus Erbach im Odenwald findet aber auch: "Sie könnte noch ein bisschen hübscher sein und die Kleidung etwas weniger hausbacken."

Rentnerin Ruth Thieme ist vom "Sie ist gut modelliert und rein optisch gut gemacht", sagt Thieme. "Die Tatsache als solche finde ich aber ein bisschen unangenehm: Was man damit alles machen könnte", gibt die Frau aus dem südhessischen Erzhausen zu Bedenken.

Aber das werde ja nun in der Arbeitswelt erforscht - wie "Elenoide" auf Menschen wirkt und welche Folgen das hat. Initiatorin des Projekts Stock-Homburg gibt zu: "Wir haben keine Ahnung, wie Menschen auf Roboter reagieren."

Der Roboter an der Rezeption

Im Frühjahr 2019 werde "Elenoide" voraussichtlich "halbwegs autonom" sein und sich dann mit einem Menschen über ein Thema unterhalten können, sagt Stock-Homburg. Die Kosten für die Anschaffung beziffert sie auf rund 400 000 bis 500 000 Euro. Die Programmierung der Roboterdame werde aber noch ein Vielfaches an Geld kosten.

Das Pharma- und Spezialchemieunternehmen Merck will "Elenoide" in allen typischen Arbeitsbereichen testen. Ein Ziel sei es, geeignete Arbeitsfelder zu finden – wie möglicherweise an der Rezeption des Unternehmens, berichtet Dietmar Eidens von der Geschäftsführung. Aber es gehe auch darum, die Belegschaft auf den Einsatz neuer Technologien vorzubereiten.

Nicht zu asiatisch

Statistikerin Gabriele Prinz schwankt beim Anblick des menschenähnlichen Roboters zwischen Faszination und Unbehagen: "Es ist schon ein bisschen unheimlich, ich finde es besser, wenn ein Roboter wie ein Roboter aussieht", sagt die Frankfurterin.

Dies gelte besonders für den Roboter, den der japanische Wissenschaftler Professor Hiroshi Ishiguro per Videokonferenz aus Osaka vorstellt. Er ist ein Ebenbild des auf soziale Interaktion mit Robotern spezialisierten Wissenschaftlers. Der maschinelle Doppelgänger Ishiguros trägt sogar das gleiche Hemd wie sein Vorbild, wirkt aber deutlich jünger und statischer.

Damit "Elenoide" nicht zu asiatisch wirkt, sei sie mit ihrem Team mehrfach in Tokio gewesen, sagt Stock-Homburg. Die Wissenschaftlerin sucht auch selbst die Kleidung für die Roboterfrau aus. Deshalb habe "Elenoide" auch in etwa ihre Statur, sagt sie. Wer allerdings das Vorbild für das Gesicht der Roboterfrau war, bleibt geheim.

Verwendete Quellen
  • dpa
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