Internet: Wann ist eine Breitbandverbindung zu langsam?

Laut dem Jahresbericht zur Breitbandmessung bekommen Internetnutzer oft nicht die gebuchte Geschwindigkeit. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich nichts getan. Kunden können selbst nachmessen, ob ihr Anschluss zu langsam ist.

Deutschlands Internetnutzer erhalten unverändert nur selten die von ihnen gebuchte Geschwindigkeit. Das geht aus dem Jahresbericht zur Breitbandmessung der Bundesnetzagentur (BNetzA) hervor.

Laut den Messungen der Bundesnetzagentur bekommen nur knapp 13 Prozent der Anschlussinhaber die mit dem Anbieter vereinbarte Maximalgeschwindigkeit oder mehr.

71,3 Prozent kamen mindestens auf die Hälfte. Die niedrigsten Werte im Vergleich zur vermarkteten Geschwindigkeit wurden bei DSL-Anschlüssen mit weniger als 18 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) gemessen.

Die Situation im Mobilfunk

Im Mobilfunk sind die Abstände noch größer: Kunden in Deutschland kamen nur bei 16,1 Prozent der Messungen über die Hälfte der vereinbarten Maximalgeschwindigkeit, mehr Tempo als vereinbart gab es nur bei 1,5 Prozent der Messungen.

Margit Stumpp, Sprecherin für Medienpolitik bei der Grünen: "Die neuesten Zahlen sind wieder einmal erschreckend. Dass nur 13 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer von ihrem Internetanbieter die volle vereinbarte Datenübertragungsrate erhalten zeigt, wie schlecht der Breitbandmarkt in Deutschland funktioniert." Die Grünen fordern seit Jahren einen Rechtsanspruch auf schnelles Internet. Diesen will die Bundesregierung aber erst ab 2025 teilweise umsetzen.

Keine Verbesserung gegenüber den Vorjahren

Insgesamt zeigten die Messungen, dass es für deutsche Endkunden keine Verbesserung gegenüber den Vorjahren gegeben hat, erklärte BNetzA-Präsident Jochen Homann. Er sieht weiterhin "Handlungsbedarf bei den Breitbandanbietern".

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Internetanbieter müssen in Festnetz und Mobilfunk seit Juni 2017 über maximale und durchschnittlich erreichbare Geschwindigkeiten bei der Datenübertragung informieren. Das schreibt die im Dezember 2016 erlassene Transparenzverordnung für den Telekommunikationsbereich vor.

Ist meine Breitbandverbindung zu langsam?

Wer wissen möchte, wie schnell die eigene Breitbandverbindung ist, kann die Breitbandmessung der Bundesnetzagentur (BNetzA) benutzen.

Damit die Messung gültig ist, müssen einige Bedingungen erfüllt werden: Nutzer müssen mindestens 20 Messungen an zwei verschiedenen Tagen vornehmen. Außerdem sollte der Computer dabei per LAN-Kabel mit dem Router verbunden sein. So können WLAN-Störungen als Ursache für langsame Übertragungsgeschwindigkeiten ausgeschlossen werden.

Zu langsam ist nach Angaben der BNetzA ein Anschluss, der:

• nicht an zwei Messtagen jeweils mindestens einmal 90 Prozent der vertraglich vereinbarten Maximalgeschwindigkeit erreicht.
• die normalerweise zur Verfügung stehende Geschwindigkeit nicht in 90 Prozent der Messungen erreicht.
• die vertraglich festgelegte Minimalgeschwindigkeit an mindestens zwei Messtagen nicht erreicht.

Für Mobilfunkanschlüsse hat die Bundesnetzagentur auch eine App für Android und iOS im Angebot. Mit ihr können Kunden ihre Datenübertragungsgeschwindigkeiten ermitteln und dokumentieren.

Für den Bericht der Bundesnetzagentur wurden über 900.000 Festnetz- und 385.000 Mobilfunkanschlüsse gemessen zwischen Oktober 2017 und Oktober 2018.