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Tim berners-Lee fordert "Internet als Menschenrecht"


Tim Berners-Lee
Erfinder fordert "Internet als Menschenrecht"

Von dpa, afp, sle

25.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Tim Berners-Lee: Der Erfinder des Internets wirbt für einen "Contract of the Web".Vergrößern des BildesTim Berners-Lee: Der Erfinder des Internets wirbt für einen "Contract of the Web". (Quelle: Christoph Hardt/dpa-bilder)
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Das Internet ermöglicht unzähligen Menschen den Zugang zu Informationen und Dienstleistungen. Allerdings sieht der Erfinder des Internets, Tim Berners-Lee, das Web aktuell an einem Wendepunkt und kritisiert Facebook und Google.

Web-Erfinder Tim Berners-Lee hat sich auf dem Internet Governance Forum (IGF) dafür eingesetzt, alle Menschen online zu bringen. Ein "Vertrag für das Internet" soll neue regeln für das Internet aufstellen. Seine Initiative für ein besseres Netz habe bereits die Unterstützung von mehr als 160 Organisationen gewonnen, sagte Berners-Lee am Montag auf dem Internet Governance Forums IGF in Berlin. "Das Web befindet sich an einem Wendepunkt", sagte Berners-Lee und forderte zum handeln auf. "Wenn wir jetzt nicht handeln, gemeinsam handeln, um das Netz vor jenen zu schützen, die ausbeuten, spalten und untergraben, dann riskieren wir, sein Potenzial für das Gute zu vergeben." Der "Vertrag für das Internet" sei ein "Fahrplan für den Aufbau eines besseren Internets".

Tim Berners-Lee wurde 1955 in London geboren. Als Mitarbeiter am Forschungszentrum CERN wollte er die Kommunikation der CERN-Wissenschaftler in der Schweiz und Frankreich erleichtern und eine gemeinsame Netzwerkstruktur schaffen. Dafür entwickelte er die textbasierte Sprache HTML, das Protokoll HTTP und die URL. Auch den ersten Browser, das World Wide Web entwickelte Tim Berners-Lee. Deshalb gilt er heute als der Erfinder des Internets.

Tim Berners-Lee kritisiert Facebook

Tim Berners-Lee hatte vor rund 30 Jahren die technischen Grundlagen für das World Wide Web gelegt und gilt als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten im Netz. Rund die Hälfte der Weltbevölkerung sei immer noch nicht online und damit von vielen Möglichkeiten abgeschnitten, erinnerte er in Berlin. Dies sei ein zentraler Faktor für Ungleichheit.

Zugleich kritisierte Berners-Lee indirekt auch Facebook: "Wenn Online-Plattformen es verfehlten, falsche Informationen oder Hassrede zu entfernen, verstärkten sie die Polarisierung der Welt". Dabei sind Google und Facebook unter den Unterstützern der Initiative. Berners-Lee rief die Regierungen weltweit dazu auf, Gesetze und Regeln zu schärfen, und forderte von Unternehmen, das Streben nach Gewinn nicht auf Kosten von Menschenrechten und Demokratie durchzusetzen. Die Bürger müssten diejenigen an der Macht zur Verantwortung ziehen, sie müssten ihre digitalen Rechte einfordern und dabei helfen, online eine "gesunde Diskussion" zu pflegen.

Peter Altmaier: Internet hat einen ähnlichen Stellenwert wie Wasser

Zuvor hatte sich bereits die gastgebende Bundesregierung für ein Menschenrecht auf einen Zugang zum Internet starkgemacht. Die Vernetzung habe einen ähnlichen Stellenwert wie die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln oder Wasser, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Er warnte mit Blick auf aktuelle Entwicklungen in Russland und China davor, im weltweiten Web neue Mauern einzurichten. "Berlin kann uns inspirieren", sagte Altmaier und erinnerte daran, dass 28 Jahre lang eine Mauer Berlin und Europa geteilt hat. "Es waren die Menschen, die dafür gesorgt haben, dass Teilung und Mauer friedlich überwunden wurden", sagte Altmaier und warnte davor das Thema Internet nur national zu denken. "Wer versucht, das World Wide Web in den eigenen Grenzen zu organisieren, wird viele Möglichkeiten verpassen", erklärte der Bundeswirtschaftsminister.

Die Bundesregierung werde einen neuen Gesellschaftsvertrag fürs Internet zu ihrer Sache machen, kündigte Altmaier auf dem IGF an. Bis 2025 investiere die Bundesrepublik dafür eine Million Euro jährlich in das 2006 gegründete Forum.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur afp
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