Verbindungen zu Jan Marsalek Lange Haftstrafen für russische Spione in London

Sechs Bulgaren sollen für Russland spioniert haben. Ein Londoner Gericht verhängte nun lange Haftstrafen.
Sechs Bulgaren sind in Großbritannien wegen Spionage für Russland zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die Gruppe soll auch mit dem abgetauchten Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek zusammengearbeitet haben, der als Verbindungsmann zum russischen Geheimdienst gilt. Nach Angaben von Ermittlern gehörten die Operationen der Gruppe zu den "größten und komplexesten" Spionageaktionen auf britischem Boden, wie Richter Nicholas Hilliard am Montag erklärte. Die vier Männer und zwei Frauen erhielten Haftstrafen zwischen fünf und mehr als zehn Jahren.
Die Verurteilten sollen gegen Oppositionelle und Journalisten in Deutschland, Großbritannien, Österreich und Montenegro spioniert haben. Dabei habe Marsalek nach Überzeugung der Ermittler als Verbindungsmann zwischen dem russischen Geheimdienst und dem Anführer der Zelle in Großbritannien fungiert.
Dominic Murphy, der Leiter der Anti-Terror-Einheit der Londoner Polizei, sagte vor der Urteilsverkündung, die Arbeitsweise der Gruppe erinnere an einen "Spionage-Roman". Die Täter hätten unter anderem geplant, Schweineblut per Drohne auf die Botschaft von Kasachstan in London zu schütten. Murphy nannte die Zelle eine "echte Gefahr" für die nationale Sicherheit und einzelne Personen, die ins Visier der Spione geraten seien.
- Nachrichtenagentur dpa
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