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Faustformeln für Mietkosten: Wie viel Miete kann ich mir leisten?


Wohnkosten
So viel Miete können Sie sich leisten


Aktualisiert am 03.11.2023Lesedauer: 4 Min.
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Eine Frau zieht Gardinen beiseite (Symbolbild): Vor allem für ärmere Haushalte kann die Miete zum finanziellen Problem werden.Vergrößern des Bildes
Eine Frau zieht Gardinen beiseite (Symbolbild): Vor allem für ärmere Haushalte kann die Miete zum finanziellen Problem werden. (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn)

Für viele Menschen machen die Wohnkosten bereits einen erheblichen Teil ihrer Ausgaben aus. Doch wie viel ist zu viel? Diese Faustformeln zeigen es.

Freie Wohnungen zu finden, ist mancherorts schon schwer genug – von günstigem Wohnraum ganz zu schweigen. Doch wie hoch dürfen die Mietkosten sein? Was gibt Ihr Budget her, ab wann ist eine Mietwohnung zu teuer?

Wir zeigen Ihnen, anhand welcher Faustformeln Sie herausfinden, wie viel Miete Sie sich leisten können, und wie sich Wohnkosten überhaupt zusammensetzen.

Wie setzen sich Mietkosten zusammen?

Bei der Miete unterscheidet man zwischen Kaltmiete und Warmmiete. Unter Kaltmiete versteht man die Nettomiete, die Sie ausschließlich für den Wohnraum an sich zahlen. Die Warmmiete umfasst hingegen auch die Nebenkosten. Das ist der Betrag, den Sie letztlich an Ihren Vermieter überweisen müssen.

Zu den Nebenkosten gehören Ausgaben und Gebühren für:

  • Heizung
  • Wasser
  • Strom
  • Grundsteuer
  • Versicherungen
  • Straßenreinigung und Müllabfuhr
  • Gebäudereinigung und Ungezieferbeseitigung
  • Aufzug
  • Hausmeister
  • Beleuchtung
  • Schornsteinfeger
  • Gartenpflege

Alle diese Nebenkosten kann der Vermieter auf Sie als Mieter umlegen. Es gibt aber auch eine Reihe von Ausgaben, die er Ihnen nicht in Rechnung stellen darf. Lesen Sie hier, welche das sind.

Welche weiteren Wohnkosten gibt es?

Auch mit der Warmmiete sind noch nicht alle Wohnkosten abgegolten. Zusätzlich zahlen Sie zu Beginn eines Mietverhältnisses in der Regel eine einmalige Mietkaution. Die kann Ihr Vermieter als Sicherheit nutzen, falls Sie Ihre Miete nicht zahlen oder die Wohnung beim Auszug beschädigt zurücklassen. Lesen Sie hier, wie hoch die Mietkaution ausfallen darf.

Monat für Monat fallen zudem Kosten für Telefon und Internet an. Haben Sie ein Auto, kommen möglicherweise Ausgaben für einen Stellplatz auf Sie zu. Wollen Sie Ihren Hausrat schützen, geht weiteres Geld für die Versicherung drauf. Für wen eine Hausratversicherung sinnvoll ist, erfahren Sie hier.

Je nachdem, wie schwierig sich die Wohnungssuche gestaltet, nehmen Sie womöglich die Dienste eines Maklers in Anspruch. Für ihn werden als Maklerprovision maximal zwei Nettokaltmieten zuzüglich Mehrwertsteuer fällig.

Und nicht zu vergessen: Gleich zu Beginn oder im Laufe der Zeit könnten Renovierungen nötig werden, weil Tapeten, Bodenbeläge oder Wandfarben erneuert werden müssen. Auch der Umzug kann teuer werden – je nachdem, wie viel Sie selbst erledigen oder vom Profi machen lassen.

Wie viel Miete kann ich mir leisten?

Um herauszufinden, wie viel Miete Sie sich leisten können, können Sie zunächst auf Faustformeln zurückgreifen: Einen ersten Richtwert liefert die 40er-Mietregel. Ihr zufolge sollte die monatliche Miethöhe nicht über 1/40 Ihres Bruttojahresgehalts liegen.

  • Beispiel: Nehmen wir an, Sie verdienen 50.000 Euro brutto im Jahr. Dann dürfte Ihr monatlicher Mietpreis nicht über 1.250 Euro liegen (50.000 Euro / 40 = 1.250 Euro).

Realistischer als die 40er-Regel ist hingegen die 30-Prozent-Mietregel. Denn sie legt statt Ihres Bruttogehalts Ihr Nettoeinkommen zugrunde – also den Betrag, der nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben tatsächlich auf Ihrem Konto ankommt.

Demnach sollte Ihre Miete pro Monat nicht höher sein als 30 Prozent Ihres monatlichen Nettoeinkommens.

  • Beispiel: Nehmen wir wieder an, dass Sie 50.000 Euro brutto im Jahr verdienen. Als kinderloser Single bleiben davon nach Abzug von Steuern und Abgaben monatlich etwa 2.567 Euro netto übrig. 30 Prozent davon sind 770 Euro – ein deutlicher Unterschied zu den oben errechneten 1.250 Euro Monatsmiete mit der 40er-Regel.

Wenn Sie es jedoch ganz genau wissen wollen, hilft alles nichts: Sie müssen einen Kassensturz machen. Denn Ihr Gehalt ist vielleicht gar nicht Ihre einzige Einnahme. Womöglich erhalten Sie noch andere Leistungen wie Kindergeld oder Witwenrente oder profitieren von Dividenden Ihrer Aktienanlagen.

Auf der anderen Seite ist Ihr übriger Lebensstil möglicherweise so asketisch, dass Sie bei den Wohnkosten ruhig mehr Geld ausgeben könnten – oder andersherum lieber strenger sein sollten, weil Ihnen regelmäßige Restaurantbesuche und teure Urlaube wichtiger sind als die Wohnung.

Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen

So oder so: Sie sollten eine genaue Aufstellung Ihres Haushaltseinkommens und Ihrer gesamten Lebenshaltungskosten machen, also beispielsweise Ausgaben für Lebensmittel, Versicherungen, Urlaube, Freizeit und Kleidung.

Die Differenz könnten Sie theoretisch für Ihre Wohnung nutzen. Ratsamer ist allerdings, einen Teil Ihres Gehalts zu sparen oder noch besser: zu investieren. So sichern Sie sich finanziell fürs Alter ab. Lesen Sie hier, wie hoch Ihre Sparquote idealerweise sein sollte.

Haben Sie zudem noch keinen Notgroschen angespart, also eine Rücklage für Unvorhergesehenes, sollten Sie zuerst damit beginnen. Wie hoch der Notgroschen sein sollte, erfahren Sie hier.

Erst nach Abzug all dieser Posten wissen Sie, wie viel Miete Sie sich leisten können – dafür aber auch ganz genau.

Wann werden Mietkosten übernommen?

Empfänger von Arbeitslosengeld II (Hartz IV) oder Sozialhilfe haben Anspruch auf Wohnkostenübernahme. Das Jobcenter übernimmt dann die Kosten für Unterkunft und Heizung in angemessener Höhe. Dabei gibt es bestimmte Richtwerte, etwa für die Größe der Mietwohnung. Stimmen Sie sich am besten mit Ihrem Jobcenter ab, bevor Sie einen Mietvertrag unterschreiben.

Für Bezieher von Wohngeld gibt es einen Mietkostenzuschuss. Er soll Arbeitnehmer unterstützen, deren Einkommen zu gering ist, um den Lebensunterhalt eigenständig zu bestreiten. Ob Sie Anspruch haben, richtet sich auch nach der Anzahl der Haushaltsmitglieder und Ihrer sogenannten Mietstufe. Lesen Sie hier, wie viel Sie verdienen dürfen, um Wohngeld zu bekommen.

Verwendete Quellen
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