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Landwirtschaft: In dieser Branche stirbt jeden dritten Tag ein Mensch


Tödliche Branche
Hier stirbt jeden dritten Tag ein Mensch

Von t-online, lhe

24.10.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0308779250Vergrößern des BildesEin Traktor auf einem Feld: In der Land- und Forstwirtschaft passieren viele Unfälle. (Quelle: IMAGO/Daniel Scharinger/imago)
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Eine aktuelle Statistik zeigt: Die Land- und Forstwirtschaft ist eine gefährliche Branche. 2022 starb durchschnittlich jeden dritten Tag ein Mensch.

Wer in der Land- und Forstwirtschaft arbeitet, der hat ein erschreckend hohes Risiko, einen Unfall zu erleiden. Das zeigt eine aktuelle Statistik der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVFLG), die jedes Jahr herausgegeben wird.

Insgesamt ging die Zahl der meldepflichtigen Arbeits- und Wegeunfälle in der Branche zurück und blieb 2022 unter der Marke von 60.000. Im vergangenen Jahr betrug der Wert 59.024, im Jahr 2021 waren es noch 61.578, 2018 sogar 74.186 Unfälle. Insgesamt 117 der Unfälle hatten einen tödlichen Ausgang (Vorjahr: 125) – das entspricht durchschnittlich einem Todesfall alle drei Tage.

Die meisten Unfälle passieren in der Tierhaltung

Eine besondere Gefahr scheint dabei von der Tierhaltung auszugehen – hier gab es 2022 die meisten Unfälle. Die Zahl der meldepflichtigen Vorfälle betrug 13.645, von denen 17 tödlich verliefen. Ein Unfall ist dann meldepflichtig, wenn die versicherte Person dadurch mehr als drei Tage arbeitsunfähig ist. Auch tödliche Unfälle sind meldepflichtig.

In Deutschland arbeiteten Statista zufolge im Jahr 2022 etwa 556.000 Personen in der Land- und Forstwirtschaft. Die Zahl ist stark rückläufig – vor 30 Jahren waren es noch fast eine Million Menschen.

Die meisten Todesfälle waren 2022 aber bei Forst- und Waldarbeiten zu beklagen. Obwohl die Zahl der Unfälle mit 4.302 vergleichsweise gering ist, starben im vergangenen Jahr 33 Menschen bei diesen Arbeiten. 2021 gab es 26 Todesfälle. Auch bei der Feld- und Kulturarbeit war die Zahl der Todesfälle mit 28 (Vorjahr: 27) hoch.

Hohes Risiko für berufsbedingte Erkrankungen

Doch es sind nicht nur unmittelbare Arbeitsunfälle, die die Landwirtschaft zu einer gefährlichen Branche machen. Hinzu kommen auch berufsbedingte Erkrankungen – so etwa Hautkrebs, der durch die Arbeit im Freien begünstigt wird.

Zudem spielen hier auch Pestizide eine Rolle. Dem Pestizid-Atlas der Heinrich-Böll-Stiftung zufolge waren im Jahr 2020 etwa 44 Prozent der Beschäftigten in der Landwirtschaft weltweit von einer Pestizidvergiftung betroffen. In Westeuropa wurden 139.357 Vergiftungen gemeldet, sieben davon verliefen sogar tödlich.

Verwendete Quellen
  • SVLFG Auf einen Blick - Daten und Zahlen 2022
  • boell.de: Pestizidatlas 2022
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