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Mietpreis-Ranking: Berlin ist im Deutschland-Vergleich besonders teuer


Großer Länder-Vergleich
In diesem Bundesland explodieren die Mietpreise

  • Christine Holthoff
Von Christine Holthoff

Aktualisiert am 22.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Mehrfamilienhaus (Symbolbild): Die Mietpreise gehen vielerorts weiter nach oben. Es gibt aber Ausnahmen.Vergrößern des Bildes
Mehrfamilienhaus (Symbolbild): Die Mietpreise gehen vielerorts weiter nach oben. (Quelle: elxeneize/Getty Images)

Während die Kaufpreise von Immobilien eher sinken, steigen die Mieten noch immer. Ein Bundesland sticht besonders hervor. Doch es gibt Ausnahmen.

Mieter haben es weiter schwer: Vor allem in Großstädten geht der Preistrend für Mietwohnungen noch immer nach oben, wie eine Auswertung des Immobilienportals "Immoscout24" für t-online zeigt.

In sechs der 14 größten deutschen Städte lagen die Mieten von Bestandswohnungen demnach im Februar 2023 um mehr als 10 Prozent über den Werten des Vorjahresmonats. Bei Neubauten stiegen die Preise teilweise sogar um mehr als 20 Prozent.

Berliner Mieten nähern sich Niveau von München

Spitzenreiter in der Kategorie Bestand ist Berlin: Dort erhöhten sich die Mieten im Laufe eines Jahres um 15 Prozent. Der Quadratmeterpreis lag im Februar im Schnitt bei 12,56 Euro. Teurer war es nur in München (18,52 Euro pro Quadratmeter), Frankfurt am Main (13,24 Euro), Hamburg (12,99 Euro) und Stuttgart (12,96 Euro).

Bei Neubauten liegt Essen mit einer Mietsteigerung von 21,1 Prozent vorne, dicht gefolgt wiederum von Berlin mit einem Plus von 20,7 Prozent. Allerdings war auch hier der Quadratmeterpreis in Berlin mit 17,67 Euro deutlich höher als in Essen mit 11,08 Euro. Vor Berlin findet sich nur noch München mit 22,15 Euro pro Quadratmeter im Neubau.

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Berlin: Mietpreise ziehen in jüngster Zeit besonders stark an

Noch deutlicher zeigt sich die Ausnahmerolle der Hauptstadt, wenn man sich die Entwicklung der vergangenen drei Monate anschaut. Der Auswertung zufolge kommt Berlin mit 13,3 Prozent als einzige der 14 größten Städte auf einen zweistelligen Zuwachs bei den Preisen von neu gebauten Mietwohnungen. Essen erreicht als Zweitplatzierter im Ranking mit 6,4 Prozent nicht einmal ein halb so großes Plus.

Und auch beim Bestand liegt Berlin vorne: So stiegen die Mieten in dieser Kategorie von November 2022 bis Februar 2023 um 7,8 Prozent. München ist auf dem zweiten Platz bereits weit abgeschlagen. Dort verteuerten sich Bestandsmietwohnungen in den vergangenen drei Monaten um 3,7 Prozent. Köln und Dresden teilen sich mit einem Plus von jeweils 3,2 Prozent Platz drei.

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"Beispiellos in der deutschen Geschichte"

"Die Entwicklung insbesondere auf dem Berliner Mietmarkt ist beispiellos in der deutschen Geschichte", sagt "Immoscout24"-Geschäftsführerin Gesa Crockford t-online. "Es macht den Anschein, dass die Regulierungen nicht greifen und ihre Wirkung verfehlen."

In Berlin gilt für Mietverträge, die seit dem 1. Juni 2015 unterschrieben wurden, eine Mietpreisbremse. Sie regelt, dass die Nettokaltmiete bei einer Neuvermietung die ortsübliche Vergleichsmiete nicht um mehr als 10 Prozent übersteigen darf. Doch die Bremse lässt sich umgehen – etwa mit Indexmietverträgen, die an die Inflation gekoppelt sind. Lesen Sie hier, wie Indexmieten funktionieren.

Bundesregierung verfehlt ihr Neubauziel

"Das knappe Angebot von Wohnungen trifft auf immer mehr Nachfrage und damit auf steigende Preise", sagt Crockford. "Dazu kommt, dass Mieterinnen und Mieter kaum noch aus bezahlbaren Wohnungen ausziehen und vermehrt hochpreisige Wohnungen auf den Markt kommen. Die Bundesregierung muss jetzt die Neubauziele entschlossen angehen und das Problem in den Griff bekommen."

Ziel der Ampelkoalition ist es, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen. Doch Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat bereits eingeräumt, dass man diese Marke verfehlen werde. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts war die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen im vergangenen Jahr so niedrig wie seit 2018 nicht.

354.400 Vorhaben hatten die Behörden demnach bewilligt. Das klingt zunächst nicht weit entfernt vom Ziel, doch eine Genehmigung ist noch kein fertiges Gebäude. Weil Handwerker und Baufirmen oft keine Kapazitäten haben, werden viele Wohnungen zunächst doch nicht gebaut. Auch die stark gestiegenen Preise für Baustoffe und Bauland bremsen.

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Hier wird das Wohnen zur Miete günstiger

Die Entwicklung der Mietpreise in den vergangenen drei Monaten lässt aber zumindest in einigen Regionen hoffen. So sanken die Mieten in Leipziger Bestandswohnungen um 0,1 Prozent. In Hannover und Hamburg gingen die Preise von neu gebauten Mietwohnungen zurück. So zahlten Mieter in Hannover im Februar 2023 1,2 Prozent weniger als noch im November 2022, in Hamburg sanken die Mieten um 0,2 Prozent.

Auf Bundeslandebene verzeichnet das Saarland sowohl bei Bestandswohnungen (minus 0,1 Prozent) als auch bei neuen Mietwohnungen einen Preisrückgang (minus 0,7 Prozent). Damit ist es das einzige Bundesland, in dem das Wohnen zur Miete in den vergangenen drei Monaten im Schnitt günstiger geworden ist. In Baden-Württemberg stagnierten immerhin die Mieten im Bestand.

Zur Methode

Das "Immoscout24"-Wohnbarometer gibt die Preisentwicklung in realen Angebotspreisen wieder, ergänzt um einen Indikator zum Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Die Datenbasis umfasst über 8,5 Millionen Inserate der vergangenen fünf Jahre auf der Online-Plattform. Dabei werden alle Mietwohnungsinserate analysiert. Die Werte werden für Referenzobjekte für den jeweils betrachteten Immobilientyp durch einen Algorithmus aus dem Bereich des maschinellen Lernens ermittelt. Das Referenzobjekt für Mietwohnungen ist eine Zwei-Zimmer-Bestandswohnung mit 70 Quadratmetern. Die Kategorie Neubau enthält alle Angebote mit einem Baualter von maximal zwei Jahren zum jeweiligen Bestimmungszeitpunkt. Die Nachfrage im Verhältnis zum Angebot wird berechnet auf Basis der Kontaktanfragen pro Inserat des jeweiligen Immobilientyps pro Woche. Es handelt sich um einen normierten Wert, um unterschiedliche Standzeiten der Anzeigen auf dem Portal auszugleichen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Auswertung von Immoscout24 für t-online
  • Schriftliches Statement von Immoscout24-Geschäftsführerin Gesa Crockford
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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