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Zeckenplage droht nach mildem Winter


Zeckenalarm
Nach mildem Winter droht Zeckenplage

Von t-online
Aktualisiert am 07.05.2014Lesedauer: 3 Min.
Zecken: Die Krabbeltiere sind zunehmend auch im Winter aktiv.Vergrößern des BildesAuch im Herbst übertragen Zecken FSME und Borreliose. (Quelle: imago/ARCO IMAGES)
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Der milde Winter und das warme Wetter der vergangenen Wochen haben die Zecken früh aus ihrem Ruhestadium geweckt. Experten befürchten daher, dass es in diesem Jahr zu einer echten Zeckenplage kommt. Damit steigt auch das Risiko, von einer Zecke gebissen zu werden und sich mit gefährlichen Krankheitserregern zu infizieren.

Da sich Zecken bei Temperaturen von 10 bis 25 Grad Celsius und ausreichender Feuchtigkeit am wohlsten fühlen, ist der Frühling eine besonders gefährliche Zeit. Wer in Feld und Wald unterwegs ist, einen Garten hat oder Hundebesitzer ist, sollte daher besonders vorsichtig sein und verstärkt auf den Zeckenschutz achten.

Fiese Biester werden mehr und rücken immer näher


Der Zeckenexperte Professor Heinz Mehlhorn.von der Universität Düsseldorf geht davon aus, dass die Zahl der Zecken besonders hoch sein wird. Im WDR-Magazin "Markt" führt der Experte hierfür zwei Gründe an. "Zum einen war der letzte Winter relativ mild. Das heißt, es haben sehr viele Zecken überlebt. Außerdem kommen Tiere wie Füchse, Mäuse, Igel immer näher an unsere Häuser. Und die schleppen eben in unsere Gärten solche Tierchen ein“, erklärt der Parasitologe gegenüber dem Magazin.

Zecke bleibt gefährlichstes Tier Deutschlands

Zeckenstiche dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die Spinnentiere können nämlich gefährliche Krankheiten wie Hirnhautentzündungen und Borreliose übertragen.

2012 schien die Zahl der durch Zecken verursachten Hirnhautentzündungen mit 195 Fällen noch zurückzugehen, wie die Parasitologin Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim erklärt. Die langjährige Statistik zeige jedoch, dass die Gefahr einer FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) trotz Jahresschwankungen kontinuierlich gestiegen sei. Im vergangenen Jahr wurden laut Robert Koch-Institut (RKI) 420 Erkrankungen gemeldet. "So gesehen bleibt die Zecke weiterhin das gefährlichste Tier Deutschlands", erklärt Mackenstedt.

(nur der Süden Deutschlands ist betroffen, Quelle: Robert-Koch-Institut).

Borreliose kann schweren Krankheitsverlauf haben

Über Zecken kann auch Borreliose übertragen werden. Auch diese Infektion ist sehr ernst zu nehmen. rund 100.00 Menschen erkranken pro Jahr daran. Die Symptome sind Gliederschmerzen, grippale Infekte und Fieber. Bei einem schweren Verlauf ist auch das Gehirn betroffen. Es drohen Sprach- und Bewusstseinsstörungen, Lähmungen und sogar epileptische Anfälle.

Hose am besten in die Socken stecken

Doch wie schützt man sich am besten gegen die gefährlichen Blutsauger? Hierzu hat der Biologe Dr. Rainer Oehme vom Landesgesundheitsamt in Stuttgart verblüffend einfache Tipps parat: Bleiben Sie am besten auf den Wegen. Zieht es Sie doch in Parks, durchs hohe Gras und quer durch den Wald, rät der Experte: "Hose in die Socken stecken. Das hilft, da die Zecken meist von unten durch die Hosenbeine ihren Weg zu den Kniekehlen und zur Leistengegend suchen." Am liebsten sind den kleinen Krabbeltieren Stellen, an denen die Haut dünn und weich ist, wie hinter den Ohren, am Haaransatz oder auch in Hautfalten.

Ebenfalls empfiehlt der Biologe helle Kleidung zu tragen, da auf hellen Stoffen die Zecken schneller gesehen und beseitigt werden können.

Kein Öl auf die Wunde

Sobald Sie zuhause sind sollten Sie sich anschließend besonders gründlich absuchen, um mögliche Zecken sofort zu entfernen. "Oft sind die Zecken noch auf der Suche nach einer geeigneten Stelle auf dem Körper", erklärt Oehme. Eine gründliche Kontrolle ist daher besonders wichtig und hilfreich, da die Borreliose-Bakterien meist erst nach 12 bis 24 Stunden übertragen werden.

Sollten Sie an sich eine Zecke entdecken, benutzen Sie zum Entfernen eine spezielle Zange oder eine Pinzette. Haben Sie diese nicht zur Hand, können Sie die Finger nehmen. Dafür fassen Sie die Zecke so dicht wie möglich an der Einstichstelle an, ohne sie zu zerquetschen. Auf keinen Fall sollten Öle auf die Einstichstelle geträufelt werden. Dies begünstigt die Übertragung von Erregern sogar, weil die Zecke durch den Stress ihren Mageninhalt in die Wunde entleert.

Beobachten Sie den Zeckenbiss

Nicht immer muss man nach einem Zeckenbiss zum Arzt meint Oehme, man sollte jedoch ein Auge auf die Stelle haben. "Einige Betroffene markieren die Stelle mit einem wasserfesten Stift, so dass sie auch im Nachhinein wissen, wo die Zecke gesessen hat", erklärt der Biologe. Sollten in den nächsten zwei bis drei Wochen Veränderungen auftreten oder Symptome wie Abgeschlagenheit oder eine schwere Grippe hinzukommen, sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, betont der Experte. Er stellt fest, ob der Verdacht begründet ist und verordnet gegebenenfalls eine Antibiotikatherapie.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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