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Juckreiz im Ohr: Ursachen und was dagegen hilft


Unstillbares Jucken
Woher Juckreiz im Ohr kommen kann


Aktualisiert am 29.03.2023Lesedauer: 4 Min.
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Junger Mann fasst sich an sein rechtes Ohr.Vergrößern des Bildes
Juckreiz im Ohr kann äußerst unangenehm sein. (Quelle: AaronAmat/getty-images-bilder)

Juckreiz im Ohr? Lesen Sie, welche Ursachen infrage kommen, was gegen das Jucken hilft – und was Sie jetzt auf keinen Fall tun sollten.

Wenn es im oder am Ohr juckt, ist der Drang zu kratzen meist groß. Manche Betroffene versuchen, sich mit einem Wattestäbchen, einem Stift oder anderen Dingen Linderung zu verschaffen.

Eine gute Idee ist das allerdings nicht. Im Gegenteil: Wer Wattestäbchen oder andere Gegenstände als juckreizstillende Maßnahme wählt, riskiert, dass sich bereits bestehende Beschwerden verschlimmern. Denn beim Kratzen können sich winzige Risse in der Haut bilden, durch welche Krankheitserreger leicht in den Körper eindringen. Dies wiederum kann eine Entzündung auslösen – und damit auch weiteren Juckreiz. Nicht zuletzt kann der unsachgemäße Gebrauch von Wattestäbchen, Stiften oder Ähnlichem zu Verletzungen des Trommelfells oder Mittelohrs führen.

Juckreiz im Ohr: Mögliche Ursachen

Zu möglichen Ursachen von Juckreiz im Ohr zählen unter anderem:

  • eine Gehörgangsentzündung
  • Hautirritationen/Allergien
  • Hautkrankheiten, etwa Neurodermitis
  • Ohrenschmalz im Gehörgang

Um der Ursache des Juckreizes auf die Spur zu kommen, wird die Ärztin oder der Arzt im Gespräch einige Informationen erfragen. So wird sie oder er beispielsweise wissen wollen,

  • ob der Juckreiz ein oder beide Ohren betrifft,
  • ob der Juckreiz außerhalb (Ohrmuschel, Ohrläppchen) oder innerhalb des Gehörgangs auftritt und
  • welche weiteren Beschwerden die Person hat.

Juckreiz im Ohr durch Gehörgangsentzündung

Intensiver Juckreiz im Ohr kann auf eine Gehörgangsentzündung (Otitis externa) hinweisen. Dabei ist der äußere Gehörgang – also der Bereich zwischen Ohrmuschel und Trommelfell – entzündet. Meist ist davon nur ein Ohr betroffen.

Vor allem zu Beginn der Erkrankung ist Juckreiz am oder im Ohr meist das einzige Symptom. Im weiteren Verlauf treten häufig starke Ohrenschmerzen hinzu, die bei Druck oder Zug auf die Ohrmuschel stärker werden. Kauen und Sprechen können schmerzhaft sein.

Die Haut im Bereich des Gehörgangs kann gerötet und geschwollen sein und Flüssigkeit absondern; manche Betroffene haben vorübergehend Probleme mit dem Hören.

Eine Gehörgangsentzündung wird meist durch Krankheitserreger ausgelöst. Oft handelt es sich dabei um Bakterien, die zum Beispiel beim Schwimmen in den Gehörgang geraten sind. Aber auch Pilzinfektionen können zu einer Gehörgangsentzündung führen.

Eine Otitis externa sollte von einer HNO-Ärztin oder einem HNO-Arzt behandelt werden, um zu vermeiden, dass sich die Entzündung auf benachbarte Bereiche ausdehnt.

Begünstigt wird eine Gehörgangsentzündung durch kleine Hautverletzungen. Diese entstehen zum Beispiel durch den unsachgemäßen Gebrauch von Wattestäbchen.

Juckreiz im Ohr durch Allergien

Juckreiz in einem oder beiden Ohren kann im Rahmen einer Hautreizung oder einer Allergie auftreten.

So können zum Beispiel Inhaltsstoffe von Shampoos oder Duschgelen zu allergischen Reaktionen mit Ohrjucken und Rötungen führen und eine Reizung oder eine Gehörgangsentzündung auslösen. Auch eine Allergie auf Stoffe, die sich im Ohrschmuck befinden, kann Juckreiz auslösen – etwa bei einer Nickelallergie. Betroffene bemerken dann zum Beispiel ein Jucken der Ohrläppchen, zudem kann die Haut gerötet sein.

Darüber hinaus kann Juckreiz in den Ohren Symptom einer Pollenallergie sein. Manche Betroffene verspüren als Reaktion auf die Pollen ein Jucken im Gaumen- und Rachenraum, das teilweise bis in beide Ohren spürbar ist.

Juckreiz im Ohr durch Hauterkrankungen

Juckreiz kann grundsätzlich ein Symptom einer Hauterkrankung sein. Zum Beispiel einer Neurodermitis: Bei dieser Erkrankung entstehen juckende Hautentzündungen (Ekzeme), welche an unterschiedlichen Körperstellen auftreten können.

Bei Erwachsenen sind die Ekzeme vor allem im Gesicht, an Hals und Nacken, in den Kniekehlen und Ellenbogen, der Leisten, an Händen und Füßen oder auf der Kopfhaut zu sehen. Auch an der Ohrmuschel oder im Gehörgang kann eine Neurodermitis in Erscheinung treten. Ein weiteres Beispiel für eine Hauterkrankung, die Juckreiz im Ohr auslösen kann, ist eine Schuppenflechte.

Juckreiz im Ohr durch Ohrenschmalz

Nicht zuletzt kann zu viel Ohrenschmalz zu gelegentlichem Juckreiz im Ohr führen. Bei manchen Menschen sammelt sich von Natur aus etwas mehr Ohrenschmalz an, sodass sich mitunter ein Pfropf im Gehörgang bildet. Möglicherweise kann auch zu wenig Ohrenschmalz ein Jucken auslösen, wenn die Ohren dadurch sehr trocken sind.

Juckreiz im Ohr: Was hilft?

Auch wenn es schwerfällt: Wer Juckreiz im Ohr verspürt, sollte möglichst nicht kratzen und schon gar nicht dabei tief ins Ohr gehen. Hält der Juckreiz länger an und/oder treten weitere Beschwerden auf, empfiehlt es sich, eine HNO-Praxis aufzusuchen.

Welche Maßnahmen bei Juckreiz im Ohr helfen, hängt vor allem von der Ursache ab. Ist das Jucken auf eine Gehörgangsentzündung zurückzuführen, können desinfizierende Ohrensprays- oder tropfen und Schmerzmittel die Beschwerden lindern. Je nachdem, welcher Krankheitserreger die Entzündung ausgelöst hat, können weitere Medikamente nötig sein. In schweren Fällen wird die Ärztin oder der Arzt das Ohr gründlich reinigen und anschließend ein Schwämmchen im Gehörgang platzieren, welches in Ohrentropfen getränkt wurde.

Wenn eine Allergie zu Juckreiz im oder am Ohr geführt hat, gilt: Versuchen Sie, den Auslöser der Allergie möglichst zu meiden – etwa, indem Sie das Shampoo wechseln. Ist es nicht möglich, die Ursache zu beseitigen, können gegebenenfalls Antihistaminika den Juckreiz lindern.

Bei Neurodermitis lässt sich der Juckreiz häufig mit speziellen Cremes und Salben in den Griff bekommen. In schweren Fällen können eine Lichttherapie und/oder Medikamente zum Einnehmen oder zum Spritzen geeignet sein.

Ist der Juckreiz durch zu viel Ohrenschmalz entstanden, hat sich möglicherweise ein fester Pfropf aus Ohrenschmalz gebildet. Dieser kann von einer HNO-Ärztin oder einem HNO-Arzt entfernt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Allergischer Schnupfen". Online-Informationen des Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V.: www.hno-aerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 20.3.2023)
  • "Ohrinfektionen". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.infektionsschutz.de (Abrufdatum: 20.3.2023)
  • "Otitis externa". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.vom (Stand: 22.6.2022)
  • "Gehörgangsentzündung". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 29.1.2020)
  • Pressemeldung des Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V.: "Bei juckendem Ohr kann eine Pilzinfektion vorliegen" (Stand: 15.10.2014)
  • Pressemeldung des Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V.: "Bei juckendem Gehörgang kann eine Shampoo-Allergie vorliegen" (Stand: 7.4.2011)
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