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Reisekrankheiten: Die fiesesten Souvenirs


Reisekrankheiten
Unerwünschte Souvenirs - Amöben und Würmer vermiesen den Urlaub

tze

01.07.2011Lesedauer: 3 Min.
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Bilharziose: Beim Baden in Binnengewässern können Wurmlarven in den Körper eindringen.Vergrößern des Bildes
Beim Baden in Binnengewässern können Schistosoma-Larven in den Körper eindringen. (Quelle: AP)

Malaria, Amöben im Darm, ein Wurm im Fuß - es gibt Souvenirs, die den Urlaub und die Zeit danach richtig vermiesen können. Welche exotischen Gesundheitsgefahren in Reiseländern lauern und wie die sechs Gesundheitsregeln auf Fernreisen lauten.

Beim Zähneputzen mit Amöben infiziert

Es sollte ein Traumurlaub auf Bali werden, doch der 25-jährigen Lisa werden vor allem Bauchkrämpfe, Durchfall und ein Krankenhausaufenthalt in Erinnerung bleiben. Dass man in vielen Reiseländern das Leitungswasser nicht trinken soll, weil es Krankheitserreger und Schadstoffe enthalten kann, war ihr wohlbekannt. Deshalb nahm sie sogar zum Zähneputzen nach Möglichkeit Mineralwasser - doch mehrmals hatte die Touristin keine Wasserflasche auf dem Hotelzimmer und putzte die Zähne mit Leitungswasser. Vermutlich dabei gelangten Amöben in ihren Verdauungstrakt.

Aufgeblähter Bauch und Krämpfe

Einige Tage später setzten typische Beschwerden ein. "Mein Bauch war fürchterlich aufgebläht, ich hatte schmerzhafte Krämpfe und bekam Durchfall," schildert die junge Frau. Es ging ihr so schlecht, dass sie am Urlaubsort ein Krankenhaus aufsuchte, wo Ärzte Amöbenruhr, in der Fachsprache Amöbiase, diagnostizierten. Lisa bekam Medikamente verabreicht und musste nach dem Urlaub noch von einem Tropenmediziner in Deutschland weiterbehandelt werden.

Parasit kann sich in der Leber einnisten

Experten schätzen, dass sich jährlich Tausende Touristen mit Amöbenruhr infizieren. Auslöser ist ein Einzeller namens Entamoeba histolytika, der überwiegend in warmen Ländern vorkommt. Häufig verläuft der Befall ohne Symptome und die Betroffenen scheiden die Parasiten in einem frühen Entwicklungsstadium unbemerkt wieder aus. Doch in manchen Fällen kommt es zu einer akuten Infektion mit blutigem Durchfall und Krämpfen, die mit Antibiotika behandelt werden kann. Sehr selten, aber gefährlich sind Leberabszesse. Sie entstehen, wenn die Amöben sich durch die Darmwände fressen und in die Leber gelangen, wo sie eitrige Abszesse auslösen. In diesen Fällen ist eine langwierige Therapie nötig.

"In Ihrem Fuß lebt ein Wurm"

Auch die 30-jährige Sabine kehrte mit einem unerwünschten Mitbringsel vom Urlaub in Mexiko zurückgehrt. Nach dem Baden war ein Fußzeh gerötet und juckte fürchterlich. Erst zuhause bemerkte die Reisende eine rötliche Linie auf dem noch immer noch juckenden Zeh. "Es sah aus wie ein kleiner Tunnel unter der Haut." Der Hautarzt vermutete einen Insektenstich und verordnete Cortisonsalbe, doch die Linie unter der Haut vergrößerte sich. Sabine wandte sich an einen Tropenmediziner. Seine erschreckende Diagnose: "In Ihrem Fuß lebt ein Hakenwurm."

An Stränden mit freilaufenden Hunden nicht barfuß laufen

Hakenwürmer, auch als Larvae Migrans bezeichnet, befallen üblicherweise Hunde und Katzen. Diese scheiden die Wurmlarven mit ihrem Kot aus. Menschen fangen sich die Parasiten vor allem beim Barfußgehen an Stränden ein, an denen sich viele Hunde tummeln. Der beste Schutz an solchen Stränden ist geschlossenes Schuhwerk. Da der Mensch kein geeigneter "Wirt" für den Hakenwurm ist, richtet er üblicherweise keinen größeren Gesundheitsschaden an, verursacht aber Juckreiz und Entzündungen. Betroffene bekommen Präparate verschrieben, die den Wurm abtöten.

Wurmlarven nisten sich im Körper ein

Tückischer ist eine andere Art von Wurminfektion, die in Afrika, in der Karibik sowie einigen Regionen Südamerikas und Südostasiens verbreitet ist: Bilharziose, auch Schistosomiasis genannt. Urlauber können sich beim Baden in Süßwasser-Gewässern infizieren. Stehende Gewässer können mit Larven des Schistosoma-Blutegels befallen sein. Sie Larven nutzen Süßwasserschnecken als Zwischenwirt, die nach einem Entwicklungszyklus wiederum eine Larvenart ausscheiden, die sich in die Haut von Menschen bohrt. Die Parasiten nisten sich dauerhaft im Darm und in Organen ein und können Blasen-, Nieren- und Leberschäden verursachen.

Nicht in stehenden Gewässern baden

Typische Symptome für Bilharziose sind Juckreiz nach dem Baden, dem ein bis zwei Wochen später Fieberschübe, Ausschlag, Muskelschmerzen, Durchfall und manchmal blutiger Urin folgt. Bilharziose kann recht zuverlässig mit einem speziellen antiparasitären Medikament behandelt werden, doch der Patient muss innerhalb von zwei Jahren noch mehrmals kontrollieren lassen, ob er noch Wurmeier ausscheidet. Der beste Schutz vor Bilharziose ist es, auf Baden und Wassersport in stehenden Gewässern zu verzichten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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